Spannender und radikaler Ansatz.
Ich sehe ja nicht, wie die Milchkuhhaltung hierzulande mittelfristig überleben soll. Die Milchalternativen haben mittlerweile ziemlich viel Platz im Supermarkt eingenommen und der Gamechanger Labormilch (gerade für Käse) steht noch vor der Tür. Dazu kommen immer weiter steigende Kosten für CO2 Abgaben und neue Investitionen für mehr Tierwohl.
Eigentlich muss der Staat hier klare Signale geben, dass die Bauern nach und nach aufhören müssen und nicht noch sinnlos Geld für Subventitionen und Investitionshilfen reinballern.
Zumindest in der breiten Masse wird Milch vermutlich keine Rolle mehr spielen. Im Premium Segment wird es denke ich nicht von alleine verschwinden.
Die Faschisten in Italien wollen Laborfleisch oder -milch einfach verbieten. So kann Kuhmilch natürlich auch noch erhalten bleiben… vorerst.
Zur Einordnung ist es denke wichtig, dass Milchkühe im Schnitt 5-6 Jahre, Schlachtvieh etwa 1,5 Jahre alt werden. Bei einer natürlichen Lebenserwartung von 20-25 Jahren.
Aus Sicht des Tierwohls kann man hier also schlecht argumentieren, dass es den Tieren damit wesentlich schlechter ginge, als in der üblichen Landwirtschaft mit ihren bisherigen Praxen. Wenn von 1,5 Mio. Rinder 200.000 vorzeitig aus dem Bestand genommen werden, reden wir von Lebenszeitverkürzungen von 8-10 Monaten bzw. 3-5% der natürlichen Lebenserwartung.
Aus Sicht des Tierwohls kann man hier also schlecht argumentieren, dass es den Tieren damit wesentlich schlechter ginge, als in der üblichen Landwirtschaft mit ihren bisherigen Praxen.
Was ohnehin viel zu wenig bekannt ist: In Irland gilt Vollweidehaltung. Wer nicht bereit ist, vegan zu leben, kauft mit irischen Milchprodukten in aller Regel Produkte, bei denen wenigstens die Haltung bei weitem nicht so brutal wie in Deutschland ist. Von Bioland-Produkten vielleicht mal abgesehen.
So abwegig ist deren Werbung damit nicht. Insbesondere, wenn man sie den Werbekampagnen der deutschen Agrarunternehmen gegenüberstellt, welche mit der Haltungsrealität überhaupt nichts mehr zu tun haben.
Weidehaltung ist wesentlich ressourcenintensiver und schlechter fürs Klima als die effizienten Tierfabriken. Und hier zeigt sich genau das Problem: Man kann nicht einerseits über das Wohl des Tieres reden, das einfach in Ruhe leben will und andererseits schnell an deren toten Körper wollen. Das ist total schizophren und lässt sich nicht miteinander vereinbaren. Tierhaltung ist immer Ausbeutung, Elend und Vernichtung, egal ob die Tiere vorher ein bisschen auf der Wiese stehen oder im Betonbunker siechen.
Mir brauchst du das nicht erzählen, ich lebe weitgehend vegan. Der Beitrag richtet sich natürlich nur an jene, die das nicht tun.
Oder man schafft es ohne “Lebenszeitverkürzung” indem einfach weniger Milchkühe nachgezüchtet werden. Wenn deine Zahlen stimmen dauert es nur 2-3 Monate bis die 200.000 Rinder gestorben sind.
in dem Fall die 8-10 Monate, wenn man eine gleichmäßige Aufteilung auf Jahrgänge annimmt. Die Frage ist, wieviel Treibhausgase die längere Haltung der Rinder verursacht.
Man könnte auch einfach keinen neuen Rinder züchten 🤯
Warum nicht beides?
Die deutsche Lobby-Lösung ist “unproduktive” Kühe zu subventionieren.
https://blog2help.com/2023/06/milchbetriebe-wollen-geld-fuers-nicht-produzieren.html
Es erheitert mich mehr als es sollte, dass so ein Vorschlag ausgerechnet aus Irland kommt.