Ich schlage ein Experiment vor: Wir brechen ihr das Bein und dann schauen wir, ob das funktioniert.
Meine Kollegin hat sich im September das Bein gebrochen und daher kann ich dazu einen Erfahrungsbericht teilen: Sie war nach 3 Wochen wieder im Einsatz. Aber nur in Teilzeit und nur aus dem HomeOffice. Mit Fuß am Schreibtisch sitzen ist bei einem Beinbruch schwer, da der Fuß hochgelegt werden muss. Längeres sitzen und damit auch arbeiten war unmöglich. Der Weg zur Arbeit mit ÖPNV, längerem Fußweg und dann im Büro sitzen, ist immer noch beschwerlich. Mein Arbeitgeber hat das alles korrekt gemacht mit HomeOffice & Co und die Arbeitnehmer und Arbeitgeber kriegen da auch genau solche Lösungen hin. Es ist aber maximal unhilfreich, wenn “Wirtschaftsweise” dann mit so einem lauten Gelaber in solche sehr sensible medizinische Bereiche reinreden. Wer wie arbeiten kann, das entscheiden immer noch der Arzt und der Betroffene und nicht der Arbeitgeber und schon auf gar keinen Fall Leute, die VWL studiert hat.
Bin überrascht, dass sie nicht BWL studiert hat. Klang ein bisschen danach.
Vielleicht sollte sich die Dame nochmal die Voraussetzungen für eine Arbeitsunfähigkeit anschauen - für den angesprochenen Büroangestellten gilt jetzt schon,dass ggf. keine Arbeitsunfähigkeit besteht - denn diese orientiert sich immer an der Tätigkeit VOR Erkrankung. Gleichzeitig gibt es bereits jetzt über das (für den Arbeitgeber verpflichtende und den Arbeitnehmer faktisch teilverpflichtende) betriebliche Eingliederungsmanagement die Möglichkeit Menschen mit häufiger oder längerer Krankheit stufenweise wieder einzugliedern.
Sprich: Alles was diese Menschen fordern ist bereits vorhanden.
Was man zwischen den Zeilen nicht liest: Man will halt Zwamg daraus machen, Ärzte unter Druck setzen und Menschen einschüchtern.
Jepp, man kann so auch ein Gebrechen verschleppen, bis es chronisch wird.
Die nächste Forderung wird sein, dass der Arbeitgeber Einblick in die elektronische Patientenakte erhält, am besten schon bei der Bewerbung.Der ePA hab ich einstweilen widersprochen, aber ich hätt noch ne Akte beim MAD, wenns hilft.
Finde es krass, dass Leute auf die Idee kommen, dass Arbeit bei einem Beinbruch überhaupt möglich sei, wenn man bedenkt dass zur Arbeit auch entsprechende Vorbereitung wie Einkaufen gehört. Wenn leute nicht gut fürs Frühstück einkaufen können, evtl auch nicht kochen können, wie soll man da selbst Homeoffice machen können?
Ach ja! Leute nehemn an, dass man eine Partnerperson (oder Nachbarn) hat, die unbezahle Sorgearbeit übernehmen kann. Das ist das dreiste daran!
Ich bin ehrlich, das Konzept der Teilzeit Krankschreibung ist an sich gar nicht so scheiße, aber warum müssen solche Leute das Konzept gleich mit so einem scheiß Kaputt machen. Der Arzt entscheidet ob und wie jemand Arbeiten kann.
So und jetzt dazu warum ich das Konzept durchaus nicht schlecht finde. Ich denke dass das eigentlich ideal für die Wiedereingliederung in die Arbeit nach (längerer) Krankheit ist. Wenn ich erstmal nur 3 statt 8h Arbeiten muss hat man die Möglichkeit wieder daran zu gewöhnen. Es gibt teils ja auch durchaus eventuell Arbeiten könnte, ohne dass das der Heilung im Weg steht (ich bin kein Arzt, kann also nicht wirklich bewerten, wo sowas der Fall sein könnte). Als Konzept ist das eine gar nicht so schlechte Sache, leider tun solche Leute das halt mit ihren Ansichten versahen.
Ich denke dass das eigentlich ideal für die Wiedereingliederung in die Arbeit nach (längerer) Krankheit ist.
Das Konzept gibt es schon, nennt sich stufenweise Wiedereingliederung und wird entweder über deine Krankenkasse oder, im Anschluss an Reha-Behandlungen, von deiner Rentenversicherung getragen. Während der Zeit der Wiedereingliederung bist du weiterhin krankgeschrieben, sodass deinem Arbeitgeber kein Schaden entsteht, aber du finanziell (z.B. über Krankengeld) weiterhin abgesichert bist.
Eine Teilzeitkrankschreibung, insbesondere eine neue Regel diesbezüglich, ist komplett unnötig,