In der Anlage reagiert das CO2 in der Flüssigkeit und kommt in Form von Hydrogencarbonat aus der Maschine. In Wasser gelöst, kann dieser Stoff anschließend in einem Elektrolyseverfahren aufgespalten werden. Dabei fallen neben CO2 auch Wasserstoff und Sauerstoff an. “Gerade Kohlenstoff braucht man für fast alles, zum Beispiel für die Plastikherstellung”, erklärt Hildebrand. Das Unternehmen wirbt damit, aus dem gewonnenen CO2 in Kristallform zum Beispiel Kohlensäure für Bier herzustellen.
Es ist so traurig und so unglaublich dumme. Die saugen also CO2 unter Verwendung von jeder Menge Energie (die dann auch grün sein muss) und nicht näher genannten chemischen Verfahren aus der Luft, um daraus dann Kunststoff (nächstes Umweltprobleme) herzustellen oder es in Bier (Zitat: Das Unternehmen wirbt damit, aus dem gewonnenen CO2 in Kristallform zum Beispiel Kohlensäure für Bier herzustellen.) direkt wieder in die Umwelt zu entlassen. Unglaublich…
Offensichtlich auch, dass 7kg pro Stunde pro Anlage nichtmal einen Tropfen auf einen lauwarmem Stein entsprechen. Bei dem Ressourcen- und Energieaufwand absoluter Irrsinn. Ja klar Forschung und irgendwann wird das mehr sein aber es gibt heute schon mindestens ein wesentlich ökologischers, besser skalierbares, günstigeres und weniger komplexs Verfahren um CO2 aus der Luft zu holen: Biochar.
Bäume binden ca 10 kg co2 pro JAHR. Verglichen damit sind 7 kg pro Stunde erstmal nicht schlecht und auch nicht wirklich schlechter skalierbar. Wenn man andere Materialien als Grundlage nimmt sieht es natürlich anders aus, aber 7 kg pro Stunde bleibt trotzdem ziemlich ordentlich. Der Preis liegt laut Artikel bei 600€ pro Tonne co2. Für biochar habe ich keine Preise finden können. Allerdings dürfte er vermutlich ein gutes Stück niedriger sein, wenn man in co2 Äquivalent rechnet. Preislich hast du also vermutlich (noch?) recht.
Denke das Hauptproblem von biochar ist das selbe wie mit Biokraftstoffen. Wir nutzen Anbaufläche, die eigentlich für Nahrung oder Holz, das auch für Häuser und Möbel genutzt werden kann.
Jain und ich möchte hier Biochar auch wirklich nicht als alleinige Lösung für alle Klimaprobleme propagieren. Aber während für Biokraftstoffe nur wenige Pflanzen, die speziell angebaut werden müssen, geeignet sind, lässt sich wirklich absolut jede Biomasse in Biochar überführen.
Zugegeben, es geht ein nicht unerheblicher Teil der Biomasse im Produktionsprozess wieder als CO2 in die Atmosphäre, allerdings entsteht im Produktionsprozess dabei auch nutzbare Energie für Fernwärme oder Elektrizität. Es muss also keine Energie zugeführt werden was definitiv ein Plus ist.
Der feste Kohlenstoff der dabei am Ende entsteht ist, wenn er nicht wieder verbrannt wird wie zB bei Holzkohle der Fall, über mindestens mehrere Jahrhunderte stabil. Zudem gilt er als hervoragender, absolut ungiftiger und unschädlicher Zusatzstoff zur Regenerierung ausgelaugter Böden. Er hilft also zusätzlich noch dabei, noch mehr Biomasse im und über dem Boden zu erzeugen was letztendlich noch mehr CO2 bindet.
Preis pro Tonne Biochar (entspricht ~3 Tonnen atmosphärischen CO2) liegt aktuell bei ca $250. Wobei das der Marktpreis des Endproduktes zur Bodenverbesserung/Tierfutterergänzung ist, also mit Gewinnmarge für den Erzeuger. Herstellungspreis ist sicher sehr viel niedriger denn wie gesagt lässt sich bei der Herstellung sogar Energie gewinnen.
Hier noch ein paar weiterführende Infos/Videos: https://youtu.be/veBEOkQDX8M?si=JOi0UuJXO0kV1Pye https://youtu.be/4pEQ2QOAfhk?si=04v_G58RWLBV-OE9
Naja das chemisches Verfahren ist ziemlich offensichtlich… Hydrogencarbonat in Wasser ist einfach Kohlensäure. Im Grunde ist das erstmal nur ein Sodastream.
Das Verfahren wäre wesentlich effektiver, wenn man es für Carbon capture am Verursacher, als z.B. Kraftwerken einsetzt, weil da viel viel viel mehr CO2 aufgefangen werden kann. Allerdings ist das dann noch nicht für Lebensmittel geeignet, sonder muss aufhereinigt werden.
Bleibt weiterhin die Frage wie es dem Klima hilft, wenn das extrahierte CO2 direkt wieder über Lebensmittel an die Umwelt abgegeben wird? Ziel muss es doch sein den Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu holen und möglichst langfristig und sicher irgendwo einzulagern.
Ich denke Lebensmittel und Verbrauchsmittel stellen einen Verwendungspfad dar, der weiter existieren wird. Kohlensäurehaltige Getränke, Backpulver, Säureregulation, Kosmetika, Reinigungsmittel… Carbonate sind aus unseren Produkten nicht wegzudenken und wenn die Quelle dafür in der Vermeidung von CO2 Emissionen an anderer Stelle liegt, dann ist das erst mal ein guter Ansatz.
Ob das mit der Gewinnung aus CO2 aus der Atmosphäre ein geeigneter Weg ist, bezweifel ich stark. Zumindest so lange, bis sämtliche andere CO2 Quellen abgestellt sind, was aber einfach nicht passieren wird. Aus meiner Sicht ist da CO2 aus Biogas z.B. eher so ein Kandidat, weil es bei der Reinigung von Biogas zu Methan in großen Mengen anfällt. Biogas ist je nachdem ca. 60-70% CH4 und 30-40% CO2, hat aber noch ein paar andere Problemkomponenten, v.a. Schwefelwasserstoff H2S.
“Reduzieren” ist hier irreführend. Mit solcher Technologie lässt sich gar nichts reduzieren solange um viele Grössenordnungen schneller Kohlendioxid ausgestossen wird. Ist etwa so wie mit einem goldenen Teelöffel den Wasserpegel in der Badewanne senken zu wollen während der Wasserhahn voll aufgedreht ist. Der Wasserstand wird immer noch steigen. Von Reduktion kann keine Rede sein.
Für eine Tonne CO2 kostet es knapp 600 Euro; um massentauglich zu werden, müsste der Preis Experten zufolge auf 150 bis 200 Euro fallen. Außerdem braucht der Prozess sehr viel Energie. “Es ist eine langfristige Entwicklung, es wird die nächsten zehn, zwanzig Jahre dauern, bis die Technologie soweit ist”, sagt Viebahn.
Ich sehe nicht wie solche Prozesse sehr viel energieeffizienter gemacht werden können wenn man bedenkt dass sie alle mindestens genug Luft durch die Maschine ziehen müssen dass diese Luft so viel CO2 enthält wie man der Luft entziehen möchte. Das sind immerhin schon allein für die Tonne CO2 über 500 Kubikmeter, von den anderen Luft-Bestandteilen mal ganz abgesehen.
Es wäre deutlich effizienter für das Geld Naturschutzgebiete zu errichten und zu bewachen, in denen v.a. Moore als CO2 Senken wirken. Aber das passt halt nicht in den Kapitalismus.
Das gibts doch schon lange… Warum brauchts dafür ein startup?