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Vor drei Jahren kündigte das Land NRW an, 2,6 Millionen für digitales Lernen bereitzustellen. Ein Großteil davon ging in eine Brockhauslizenz für drei Jahre. Viele Schülerinnen und Schüler werden daraufhin erst mal gegoogelt haben, was Brockhaus ist. Am Ende hat den Steuerzahler jeder Klick ins Lexikon mehr als 20 € gekostet.
Hätte ja niemand kommen gesehen.
Immerhin lassen sich so die Texte von damals recyclen. netzpolitik.org (2021): NRW zahlt 2,6 Millionen für drei Jahre Online-Brockhaus an Schulen:
Die Lizenz halte ich zwar auch für rausgeschmissenes Geld, allerdings solltean bei Wikipedia in der Schule schon vorsichtig sein, immerhin kann sie jeder Depp bearbeiten, und nicht jeder geht die edit history durch um verdächtige Änderungen zu finden. YouTube finde ich als Nachschlagewerk noch schwieriger, da es eben nur auf Profit, werbefreundliche Plattform und Unterhaltung getrimmt ist. Gezeigt wird was Klicks bringt oder positives Engagement hat, nicht was richtig ist. Wer einen Grund gegen YouTube sucht, braucht sich ja nur mal die “trending” Seite anzusehen. Früher gab es ja wenigstens noch einen dislike counter, wo man zumindest sehen konnte das der Inhalt eben nicht gut ist…
Wikipedia bleibt am Ende jedoch deutlich transparenter als Brockhaus.
Du kannst grundsätzlich Änderungen nachverfolgen ebenso wie die Quellenangaben untersuchen. Bei proprietären Lexikas vertraust du darauf, dass der Verlag das schon richtig gemacht hat. Und das hat er häufig nicht. Dazu kommt, dass das Wissen schnell veraltet sein kann.
Wir hatten in der Schule z.B. so ein Fischer Länder-Lexikon Die Schwarte muss jedes Jahr aktualisiert werden und kostet ein Haufen Geld. Auch für Brockhaus ist der Aufwand hoch, die Inhalte aktuell zu halten. Und am Ende kannst du nicht nachvollziehen, ob nicht auch einfach von Wikipedia abgeschrieben wurde.
Versteht mich nicht falsch, Wikipedia ist ne tolle Sache. Ich habe vor etwa einem Jahr angefangen mich aktiv zu beteiligen, Artikel zu schreiben und zu überarbeiten etc., und seitdem ist mein Vertrauen in die Inhalte massiv gefallen. In den Bereichen, in denen ich mich auskenne, finde ich immer wieder abwegige Falschaussagen, völlig veraltete Informationen, verzerrte Darstellungen etc. Ich korrigiere die dann zwar, aber oftmals standen diese Infos schon jahre- oder jahrzehntelang in den Artikeln. Viele Artikel sind auch nicht oder kaum belegt, oder die Quellen geben die getroffenen Aussagen nicht tatsächlich her. In Bereichen in denen ich mich nicht auskenne wird das wohl genauso sein.
Das ist aber auch bei der Wikipedia ein Riesenproblem: Irgendwer schreibt irgendwas Unbelegtes rein (gerade in der Anfangsphase war man ausgesprochen locker mit Belegen), Journalist:innen schreiben das ab, und später gibt dann irgendwer einen dieser Artikel als Quelle an.
Ich würde vermuten, dass das gute Punkte wären, die man in „Richtig Recherchieren mit Wikipedia, YouTube & Co“ vermittelt bekäme.
Grundsaetzlich richtig, nur glaube ich das youtube aus den oben genannten punkten generell die falsche plattform ist um schuelern wissen zu vermitteln - besonders wenn sie eben zuerst mal einen grundkurs brauchen um die plattform (zielfuehrend) zu benutzen.
Die restlichen schulbuecher sind ja ebenfall redaktionell zusammengestellt, und nicht wie youtube mit werbung, sponsor-messages, klickbait und als “tests” getarnten produktempfehlungen vollgespammt, wo pornbots kommentare dazu hinterlassen.