• tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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    8 months ago

    Das “auf den Sack gehen” kommt doch auch aus der Geschwindigkeit. Beispiel Vertrieb. Wenn früher die Bestellung per Brief kam, dann galt die genau so. Also hat der Kunde sich vorher genau überlegt, was er haben will, und das dann auch so bestellt.

    Heute gibt es dann 20 Mails mit kurzfristigen Änderungswünschen, weil die Bestellung unbedingt schon heute raus musste, aber dann die Hälfte nicht gepasst hat, was im Laufe des Tages festgestellt wird.

    Und natürlich will der Kunde dann, dass alles schon bearbeitet ist, damit die Bestellung unbedingt heute bearbeitet wird. Dann antwortet man nach der 20. Änderung, ob sie es sich nicht nochmal in Ruhe überlegen wollen, weil das immer noch nicht pass. Man kann das aber natürlich auch so liefern. Dann wird die superwichtige Bestellung die unbedingt heute noch durch muss plötzlich ein Thema, von dem man die nächsten zwei Wochen nichts mehr hört.

    • muelltonne@feddit.de
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      8 months ago

      Ich bin ja schon etwas älter und daher kann ich dir leider sagen, dass das so nicht stimmt. Kunden sind durchaus in der Lage eine Bestellung per Post zu versenden und dann per Telefon noch Änderungen reinzuschicken. Oder mehrere Bestelländerungen per Fax zu einer telefonischen Bestellung aufzugeben. Ich bin mir sogar sicher, dass schon zu römischen Zeiten Pferdekuriere mit Bestelländerungen zu Olivenölamphoren oder Gladiatorenzubehör unterwegs waren

    • aaaaaaaaargh@feddit.de
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      8 months ago

      Ich würde nicht sagen, dass Geschwindigkeit hier die einzige Ursache ist, aber natürlich ein Katalysator. Ich definierte das “auf den Sack” gehen als nicht-zeitgemäße Herangehensweise innerhalb einer Prozessstruktur, die ganz offensichtlich im Wandel ist, während man selbst aber nicht darüber nachdenkt, wie man sein eigenes Kommunikations- und Handlungsportfolio entsprechend anpasst. Beispiel waren daher die Meetings mit sinnlosen Teilnehmern in sinnloser Taktung, die wohl von so ziemlich allen in dieser Form als kontraproduktiv wahrgenommen werden. Man macht das aber trotzdem, weil war ja immer so.