Ja, das sehe ich auch so. Wieviele Männer leiden oder depressiv sind, weiß ich nicht, kann mir aber gut vorstellen, dass es wie du sagst tausende oder sogar auch mehr sind. Der Punkt mit dem Auseinandersetzen mit Gefühlen bzw. Psychotherapie halte ich ebenfalls für möglich - zumindest ungewohnt dürfte das für viele sein. Ich weiß nicht, wie man das anders oder besser machen könnte, aber wenn man da ein Angebot schaffen könnte, das Männer besser abholt, wäre das für Männer begrüßenswert, Das heißt ja deswegen nicht, dass man sich nicht weiter um Belange von Frauen oder diversen Menschen kümmert. Aber ich finde schon, dass jeder Mensch, unabhängig von Geschlecht/Gender/Orientierung ein gutes Leben verdient hat, also auch Männer. Was ich sehr befremdlich finde: Nach identitärer Meinung könnten Männer keinen Sexismus erfahren - wobei ja gerade diese Aussage im höchsten Maße sexistisch ist.
Ich denke, dass es auch gute Anonyme Hilfsangebote geben muss. Wenn ich da jetzt zu zweit im Raum sitze und erzählen soll ist das was anderes, als wenn ich z. B. zu Hause vorm PC sitze und mir von der Seele reden kann.
Primär muss jedoch in die Köpfe der Leute rein, dass die aufhören sollen dieses Märchen vom starken Mann zu erzählen, damit wir die Wurzel des Problems bekämpfen.
Die Wurzel ist maladaptives Verhalten, ohne Unterschied welche Strategie maladaptiv geworden ist. Der Ansatz sollte nicht sein den Leuten eine Strategie zu diktieren, sondern aufzuzeigen in wiefern ihr Lieblingspferd maladaptiv geworden ist, die Spreu vom Weizen trennen, nicht sagen “Weizen ist doof du sollst Roggen futtern”. Das ganze hat auch weniger mit Geschlecht zu tun, das ist gerade bei diesen Themen reine Statistik und keine Diagnose, sondern mit der Notwendigkeit von individualisierten Ansätzen.
Mal ein Schwung woanders hin: Trauerbewältigung. Es gab lange dieses Modell des “emotionalen Kessels”, was Therapeuten dazu verleitet hat Patienten zu erzählen sie sollten so richtig schön rauslassen. Is ja auch gut, wenn man irgendwelche Hemmungen hat das zu tun dann hilft es wenn es einem explizit erlaubt wird, damit man es sich selbst erlaubt. Dann macht man eine Kohortenstudie, und es stellt sich heraus das die Kohorte der dieser Tipp gegeben wurde schlechter bei der Trauerbewältigung abschnitt als die Kontrollkohorte, ganz ohne Therapie. In der näheren Untersuchung hat sich dann ergeben dass diese Anleitung zum rauslassen viele Patienten dazu gebracht hat der Meinung zu sein sie würden zu wenig trauern, zu wenig rauslassen, was sie dazu geführt hat ihr Zeug nicht zu verarbeiten, sondern die Verarbeitung zu unterdrücken um eben mehr und länger rauslassen zu können: Was für die einen Therapie war war für den Durschnittsmenschen das Gegenteil.
Zurück zur Depression: Wenn du jemandem sagst “Situationen, in denen du dich machtlos fühlst sollten sich bei dir nicht in frustriertem Ehrgeiz sondern gefühlsschwangerer Antriebslosigkeit ausdrücken” dann ist das genauso falsch als wenn du jemand anders das Gegenteil sagen würdest. Es geht nicht darum auf ein anderes Pferd zu steigen sondern das, auf dem der Patient sitzt richtig zu besatteln: Dem Frustrierten erzählst du was von der Unterscheidung zwischen Dingen die man kontrollieren kann, und denen die man nicht kontrollieren kann, hilft ihnen, die letzteren einem am Arsch vorbeigehen zu lassen, und gibt Strategiehilfen. Dem Antriebslosen erzählst du z.B. was vom Geburtsrecht auf die kleinen schönen guten Dinge im Leben, erarbeitest feinfühlig lange Listen von kleinen Dingen gegen die beiden von euch wirklich nichts einfällt was daran doof sein sollte – und für die dann, Wunder oh Wunder, der wenige Antrieb der da ist tatsächlich reicht. In beiden Fällen kann es damit getan sein, der Rest löst sich von alleine, wenn nicht hast du immerhin schon ne Stabilisierung und damit festen Grund von dem aus man Tiefseeangeln gehen kann.
Auf der anderen Seite kann man versuchen die Strategie die für die eine Gruppe richtig ist bei der anderen anzuwenden, egal wie rum, und alles was passieren wird ist das Therapie an sich in den Verruf gerät sinnlos zu sein. Zu recht, denn so ein Ansatz ist, tschuldigung, maladaptiv von der Therapeutenseite selber.
Ja, das sehe ich auch so. Wieviele Männer leiden oder depressiv sind, weiß ich nicht, kann mir aber gut vorstellen, dass es wie du sagst tausende oder sogar auch mehr sind. Der Punkt mit dem Auseinandersetzen mit Gefühlen bzw. Psychotherapie halte ich ebenfalls für möglich - zumindest ungewohnt dürfte das für viele sein. Ich weiß nicht, wie man das anders oder besser machen könnte, aber wenn man da ein Angebot schaffen könnte, das Männer besser abholt, wäre das für Männer begrüßenswert, Das heißt ja deswegen nicht, dass man sich nicht weiter um Belange von Frauen oder diversen Menschen kümmert. Aber ich finde schon, dass jeder Mensch, unabhängig von Geschlecht/Gender/Orientierung ein gutes Leben verdient hat, also auch Männer. Was ich sehr befremdlich finde: Nach identitärer Meinung könnten Männer keinen Sexismus erfahren - wobei ja gerade diese Aussage im höchsten Maße sexistisch ist.
Zum Thema wie man Männer besser abholt.
Ich denke, dass es auch gute Anonyme Hilfsangebote geben muss. Wenn ich da jetzt zu zweit im Raum sitze und erzählen soll ist das was anderes, als wenn ich z. B. zu Hause vorm PC sitze und mir von der Seele reden kann.
Primär muss jedoch in die Köpfe der Leute rein, dass die aufhören sollen dieses Märchen vom starken Mann zu erzählen, damit wir die Wurzel des Problems bekämpfen.
Die Wurzel ist maladaptives Verhalten, ohne Unterschied welche Strategie maladaptiv geworden ist. Der Ansatz sollte nicht sein den Leuten eine Strategie zu diktieren, sondern aufzuzeigen in wiefern ihr Lieblingspferd maladaptiv geworden ist, die Spreu vom Weizen trennen, nicht sagen “Weizen ist doof du sollst Roggen futtern”. Das ganze hat auch weniger mit Geschlecht zu tun, das ist gerade bei diesen Themen reine Statistik und keine Diagnose, sondern mit der Notwendigkeit von individualisierten Ansätzen.
Mal ein Schwung woanders hin: Trauerbewältigung. Es gab lange dieses Modell des “emotionalen Kessels”, was Therapeuten dazu verleitet hat Patienten zu erzählen sie sollten so richtig schön rauslassen. Is ja auch gut, wenn man irgendwelche Hemmungen hat das zu tun dann hilft es wenn es einem explizit erlaubt wird, damit man es sich selbst erlaubt. Dann macht man eine Kohortenstudie, und es stellt sich heraus das die Kohorte der dieser Tipp gegeben wurde schlechter bei der Trauerbewältigung abschnitt als die Kontrollkohorte, ganz ohne Therapie. In der näheren Untersuchung hat sich dann ergeben dass diese Anleitung zum rauslassen viele Patienten dazu gebracht hat der Meinung zu sein sie würden zu wenig trauern, zu wenig rauslassen, was sie dazu geführt hat ihr Zeug nicht zu verarbeiten, sondern die Verarbeitung zu unterdrücken um eben mehr und länger rauslassen zu können: Was für die einen Therapie war war für den Durschnittsmenschen das Gegenteil.
Zurück zur Depression: Wenn du jemandem sagst “Situationen, in denen du dich machtlos fühlst sollten sich bei dir nicht in frustriertem Ehrgeiz sondern gefühlsschwangerer Antriebslosigkeit ausdrücken” dann ist das genauso falsch als wenn du jemand anders das Gegenteil sagen würdest. Es geht nicht darum auf ein anderes Pferd zu steigen sondern das, auf dem der Patient sitzt richtig zu besatteln: Dem Frustrierten erzählst du was von der Unterscheidung zwischen Dingen die man kontrollieren kann, und denen die man nicht kontrollieren kann, hilft ihnen, die letzteren einem am Arsch vorbeigehen zu lassen, und gibt Strategiehilfen. Dem Antriebslosen erzählst du z.B. was vom Geburtsrecht auf die kleinen schönen guten Dinge im Leben, erarbeitest feinfühlig lange Listen von kleinen Dingen gegen die beiden von euch wirklich nichts einfällt was daran doof sein sollte – und für die dann, Wunder oh Wunder, der wenige Antrieb der da ist tatsächlich reicht. In beiden Fällen kann es damit getan sein, der Rest löst sich von alleine, wenn nicht hast du immerhin schon ne Stabilisierung und damit festen Grund von dem aus man Tiefseeangeln gehen kann.
Auf der anderen Seite kann man versuchen die Strategie die für die eine Gruppe richtig ist bei der anderen anzuwenden, egal wie rum, und alles was passieren wird ist das Therapie an sich in den Verruf gerät sinnlos zu sein. Zu recht, denn so ein Ansatz ist, tschuldigung, maladaptiv von der Therapeutenseite selber.