Habt ihr auch das Gefühl, dass bei Kritik gewalttätig werdende Muslime (nicht nur hier sondern auch bei Charlie Hebdo o.ä.) dazu führen, dass sich Islamkritik öfter verkniffen wird als Kritik an anderen Religionen? Insofern könnte man dieses Verhalten aus Sicht der muslimischen Fundamentalisten durchaus als “erfolgreich” bewerten, auch wenn es auf den ersten Blick nicht danach aussieht, oder?
Wann hast du das letzte mal Kritik an anderen Religionen in einer öffentlichen Debatte wahrgenommen?
Also ich kenne keine öffentliche Debatte über z.B. orthodoxe Juden, obwohl da z.B: die Anschauungen zur Rolle der Frau und Homosexualität von Salafisten stammen könnten. Wobei diese Fundamentalisten den Koran nachweislich falsch auslegen, während man im alten Testament/ Torah solche Positionen explizit drinstehen hat.
Eine Debatte über das Christentum nehme ich auch nicht wahr. “Die Kirche hat mal wieder Skandal XY” oder “Immer mehr Menschen sind nicht mehr gläubig” ist kaum eine Debatte um die Religion selbst.
Ich denke in beiden Beispielen kannst du dir die Frage stellen, warum es den Begriff Christentumkritiker oder Judentumkritiker nicht gibt.
Umgekehrt sehen wir, dass bei jedem scheiß von irgendwelchen Spinnern sofort alle Muslime in Deutschland unter Generalverdacht gestellt werden. Bei Christen und Juden gibt es das “komischerweise” zum Glück nicht. “Komischerweise” weil jedem, der sich damit auseinandersetzt klar wird, dass es stumpfer Rassismus ist. Stumpfer Rassismus der dann auch Christen und Juden trifft, wenn ihre Haut ebenfalls zu braun ist.
Um mal ein Gegenargument einzuwerfen, weil es sonst keine Diskussion wird: Weder Juden, noch Christen laufen aber zu Demonstrationen auf und fordern, ihre Religion zum Staat zu erheben.
Außerdem nehme ich das gar nicht als Fundamentalkritik wahr, ich glaube schon, dass die Menschen zwischen Extremisten und gemäßigten Religionsanhängern unterscheiden können. Es gibt die auch bei Juden und Christen, aber eben hierzulande nicht so offensichtlich sichtbar.
Und bevor man mir das Wort im Munde rumdreht: ich bin Atheist, ich darf alle Religionen scheiße finden wie ich will und ich hab in der Vergangenheit auch nicht gerade Lobeshymnen über das Christentum gesungen.
Deutschland ist bereits ein christlicher Staat. Deine Steuergelder bezahlen Bischöffe. Kinderbücher werden zensiert, wenn sie das Christentum angreifen. Der Staat sammelt das Geld für die Kirchen ein. Mitarbeiter bei kirchlichen Trägern werden unter Kirchenrecht gestellt, obwohl die Einrichtungen zu 95% aus Steuergeldern finanziert sind. Fast alle gesetzlichen Feiertage sind christliche Feiertage. Amtseide der Regierung beziehen sich noch immer auf Gott im christlichen Sinne.
Und manche Juden sind gerade sehr aktiv darin eine bedingungslose Unterstützung Israels als jüdischen Ethno-/Religionsstaat zu fordern, der auch dann noch unterstützt werden soll, wenn er Völkermord und Kriegsverbrechen begeht. Zm Glück gibt es auch viele Juden, die sich aktiv dagegenstellen. Aber diese werden dann von Springer Medien, “Antisemitismusbeauftragten” und deutschen Politikern behetzt, gecancelt und nicht selten von der Polizei verprügelt und festgenommen.
Ich hoffe das lässt sich ändern. Frankreich sollte hier als Vorbild genommen werden. Religion hat im Staat
NICHTS
aber auch genau
GAR NICHTS
zu suchen.
Immer dran denken.
Religion ist ein Werkzeug der Unterdrückung und Kontrolle mit der sich eine Kaste bereichern und ihre Macht festigen will. Wie die jetzt heißen, ist relativ egal.