Vier hessische Steuerfahnder wiesen beharrlich auf Missstände hin - die Landesverwaltung ließ sie daraufhin von einem Psychiater für dienstunfähig erklären. Jetzt hat ein Frankfurter Gericht den Gutachter zu Schadensersatz verurteilt.
Als Kronzeuge sollte damals Oberamtsrat Wolfgang Schad aussagen. Er hatte Petitionen für die Fahnder geschrieben, wollte die Dinge beim Namen nennen. Doch am Tag der Anhörung hatte der Zeuge einen “Blackout”. Das Finanzministerium bestätigt, dem Mann sei zuvor ein höherer Posten im Ministerium angeboten worden. Schad nahm das Angebot an und kann sich seitdem nicht mehr erinnern.
Anfang Oktober wurden mehrere Kreditinstitute, darunter die Taunus-Sparkasse in Bad Homburg und die Sparkasse Hanau, überraschend vom Oberamtsrat Wolfgang Schad informiert, daß Ermittlungen gegen Kontoinhaber bevorstünden. Die Sparkassen benachrichtigten daraufhin ihre Kunden und empfahlen diesen im Falle eines Falles eine Selbstanzeige bei der Finanzverwaltung, um damit einer Verurteilung als Steuerhinterzieher entgehen zu können.
Ich habe noch mal ein bisschen nachrecherchiert und folgenden Artikel bei der BZ gefunden: https://www.berliner-zeitung.de/die-hessische-finanzverwaltung-liess-erfolgreiche-steuerfahnder-mit-falschen-psychiatrischen-gutachten-fuer-verrueckt-erklaeren-warum-eigentlich-im-schwarzen-loch-li.43628
Unter anderem enthält er folgende Textstelle:
Googelt man zu Oberamtsrat Wolfgang Schad weiter, so findet man folgenden Artikel beim Spiegel: https://www.spiegel.de/politik/panne-bei-der-fahndung-a-44a6204f-0002-0001-0000-000008804737
Läuft also in Hessen.