»Es darf nicht so einfach sein, sich krankzumelden.« Das sei ein Problem, das sich nur politisch lösen lasse.
Erstens, bah die Implikation, dass das in großem Stil ausgenutzt würde.
Zweitens, einfach spaßeshalber mal angenommen das stimmte, ist das einzige was dem Herren einfällt “politisch” eine Lösung zu finden um Leute zur Arbeit zu zwingen. Da wird der Ruf nach dem Staat auf einmal wieder sehr laut.
Eigentlich will er natürlich einfach nur, dass Leute auf Kosten ihrer Gesundheit arbeiten gehen. Die solidarischen Kosten die dadurch enstehen zahlt ja nicht er sondern die, die gesund genug geblieben sind um weiter zu arbeiten.
Das deutet auf ein Missverständnis der sogenannten Rechtschreib- und Grammatikregeln hin. Sprache und damit ihre Regeln befinden sich in einer ständigen Evolution. Der Duden als bekanntestes Beispiel für das Nachschlagewerk der deutschen Sprache ist entgegen der landläufigen Meinungen nicht das Gesetz der deutschen Sprache, sondern bildet den Ist-Zustand ab. Wenn also eine signifikante Gruppe an Menschen und Veröffentlichungen ein Wort benutzen oder (sehr viel langsamer) grammatikalische Regeln ändern, wird sich das auch im Duden wiederfinden.
Das in der Schule gelernte sollte man daher in meinen Augen auch nicht als eisernes Gesetz betrachten, sondern eher als den zu dem Zeitpunkt allgemein anerkannten Stand der deutschen Sprache, damit wir alle eine gemeinsame Grundlage haben, um Texte für andere verfassen und von anderen geschriebene Texte verstehen zu können.