Als zwei Dunkelflauten über Deutschland hereinbrechen, explodieren die Preise an den Strombörsen. Deutsche Unternehmen sind wütend, norwegische Verbraucher aber auch, denn sie erleben die höchsten Strompreise seit Jahren. Doch Energieexperte Bruno Burger findet die Beschwerden unehrlich.
Klar, kann funktionieren.
Wir haben einen dynamischen Vertrag mit smart Meter. Wir haben das mit einer PV-Anlage, einem Akku und einem Steuergerät kombiniert, das Akku und Autos nach Preislage ansteuert. Im Moment kommt kein Strom vom Dach, aber Batterie und Autos werden halt nachtsüber geladen und das Haus wird tagsüber zum größten Teil aus der Batterie versorgt. Hier unser Verbrauch von gestern:
(Linie ist Preis, Balken sind Verbrauch).
Über die letzten 30 Tage gemittelt sind wir aktuell bei einem Preis von 23 ct, was immer noch viel ist, was aber auch daran liegt, dass einfach seit 2 Wochen die Preise ziemlich saftig sind.
Man zahlt übrigens nicht nur Steuern sondern vor allem Netzentgelte. Bei uns kommen zum Beispiel fix 13 ct/kWh dazu, so dass selbst bei kostenlosem Strom noch gut was auf der Rechnung landet (und weswegen sich PV am Ende immer noch lohnt).
Vermutlich werden wir das jetzt Tradition die nächsten Jahre, dass man sich im Winter (bzw bei jeder Stunde Dunkelflaute) über die hohen Strompreise aufregt. Der Ausgleich durch sehr niedrige Preise im Sommer wird dabei natürlich ignoriert.
Sehr spannend, danke für die Einsicht
So klappt das, und so ist das auch gedacht mit dem variablen Strompreis: Gut für die Verbraucher und gut für die Netze.
Danke für den Einblick.
Ist halt ein wenig ein zweischneidiges Schwert. Das läuft jetzt bei uns so wie gewollt und wir sind sehr zufrieden, aber
Gesellschaftlich ist das irgendwie ein Problem. Wenn man die Netze entlasten will, indem man die Privathaushalte entsprechend ausrüstet, klappt das ja so nicht, einfach weil es für viele keine Option oder unattraktiv ist. Bei Mietern kann man natürlich argumentieren, dass die Installationskosten ja problemlos auf die Miete umgeschlagen werden können, aber da reden wir iirc über ein 120stel, so dass die Anlage für den Vermieter nach 10 Jahren bezahlt wäre - wenn man 15 bis 20 Jahre für eine Amortisierung annimmt wäre das ein schlechter Deal für die Mieter und würde ja wieder höhere Kosten und damit zusätzliche Gentrifizierung bedeuten, was ja genau nicht im Interesse der Gesellschaft ist. Alles nicht so leicht.