Die Ärztekammer Schleswig-Holstein fordert eine Rücknahme der Cannabis-Legalisierung. Besonders kritisch sehen die Ärzte die Verschreibung von medizinischem Cannabis durch Online-Anbieter.

Cannabis kann laut Ärztekammer als Medikament bei zahlreichen Erkrankungen helfen. Ihre Kritik ist aber: Online-Anbieter werden genutzt, um medizinisches Cannabis per Rezept für den Freizeitkonsum zu bekommen. Das Problem dabei: Die Online-Anbieter sitzen häufig im Ausland und arbeiten mit ausländischen Ärzten zusammen, die dann die Rezepte ausstellen. Ein persönliches Anamnesegespräch findet oft nicht statt.

“Die Forderung von unserer Seite an die Politik ist, dass es nicht online bestellt werden darf. Außerdem muss es vorher einen persönlichen Patienten-Arzt-Kontakt geben”, erklärt Henrik Herrmann, Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein. Es müsse zudem sichergestellt werden, dass für Cannabis nicht geworben werden dürfe. “Cannabis muss aus sicherer Quelle an Konsumenten weitergegeben werden”, so Hermann.

  • Chewy@discuss.tchncs.de
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    6 hours ago

    Letztendlich gibt es drei realistische Möglichkeiten, wie man in Deutschland an Cannabis kommt:

    • privater Eigenanbau
    • Apotheken über Online Rezepte
    • illegale Dealer

    Wenn privater Anbau nicht möglich ist (Wohnsituation), bleibt nur noch direkt kaufen. Bei Dealern kann die Qualität nicht sichergestellt werden, was gesundheitliche Konsequenzen haben kann (deren Kosten die Gesellschaft trägt) und teilweise wird die organisierte Kriminalität unterstützt.

    Online-Rezepte sind auch fragwürdig, aber das Cannabis ist Qualitativ hochwertig, unterstützt Unternehmen und es werdne Steuern gezahlt. Außerdem fällt der Kontakt zu Dealern weg und damit der direkte Zugang zu härteren Drogen.

    Solange eine Legalisierung nicht kommt, und Online-Rezepte unterbunden werden, wird nahezu 100% des Cannabis wieder über Dealer erworben werden. Ich persönlich bevorzuge die weniger schädliche Form der Kriminalität.

    • Lemmchen@feddit.org
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      5 hours ago

      Interessant, dass du hier den zentralen Punkt des KCanG, die Anbauclubs, nicht erwähnst. Das sind nämlich die Einrichtungen, von denen angedacht war, dass sie die Versorgung der Nicht-Home-Grower gewährleisten sollen, nicht etwa fragwürdige “Ärzte” im Ausland.

      • docktordreh@discuss.tchncs.de
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        4 hours ago

        Die Anbauclubs existieren so ja noch gar nicht lange. Der erste startete im Juli, man berichtete von der ersten Ernte im Oktober in Ganderkesee, wie sollen die Leute sich ab April versorgt haben? Da ist die Apotheke besser als der Dealer.

        Teilweise fahren die CSCs jetzt ihre ersten Ernten ein (Erfurt, 24. Februar), eine Chance, die Apotheken zu ersetzen hatten sie daher mmn noch nicht. Zudem ist ihre Mitgliederzahl auf 500 limitiert und vor Ort darf kein Vereinsleben stattfinden - der Status von denen könnte einfach besser sein.