Was war denn bei euch so das auslösende Erlebnis, wo ihr dachtet: “Shit, könnte AD(H)S sein…”? Ich hab meinen Termin erst im Dezember, aber bei mir fingst an, das ich irgendwann mal alles zusammengesammelt habe:

  • Verlegt immer irgendwas und braucht dann Stunden, das zu finden
  • In der Schule gabs öfter so Momente, wo ich gefühlt 1-2 Minuten nicht aufgepasst hab und dann konnte ich schon garnicht mehr folgen
  • Auditive Wahrnehmungsstörung, sowohl beim zuhören als auch beim rausfiltern (mehr als zwei Geräuschquellen machen mich irre)
  • Wildes Gedankenkarussel, gerade vor dem Einschlafen
  • Manchmal wegen totalen Nichtigkeiten impulsive Reaktion, vor allem wenn Gegenstände nicht so wollen wie ich
  • Sehr vergesslich für vermeintlich wichtige Sachen, aber so total unnützen mist kann ich mir merken
  • Ultra-schnell ablenkbar. Wenn Kollegen was fragen, rotiert bei mir schon im Kopf, wie ich irgendwas lösen könnte und im schlechtesten Fall fang ich schon währenddessen an, an der Lösung zu schrauben.

Was bei mir relativ selten vorkommt, ist die Hyperfixierung. Ich bin mal gespannt, was dann da rauskommt…

  • Merecete@feddit.de
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    1 year ago

    Ich hatte immer diverse Probleme die aber so zusagen meine Schuld waren oder eben aus Mobbing, dies und jenes entstanden sind. Da meine Eltern bei den Zeugen Jehovas waren, wurde zusätzlich darüber philosophiert dass alle Außenstehenden böse zu seinen wären. Auch so dachte man ja ADHS sei nur mit Hyperaktivität verbunden und würde im Kindesalter verschwinden. Zudem waren mein Tante und ihre Familie ein Abschreckendes Beispiel. Ihr Sohn bekam damals alle Zuwendung und hätte angeblich mit Phosphate Probleme (was heute nachweislich Unsinn ist). Er durfte alles und war absolut nicht umgänglich. Dass ich dann in der Ausbildung und auch danach so starke Probleme mit Gedächtnis und Konzentration hatte wurde einfach hingenommen. Dass ich mich nicht integrieren konnte war ebenfalls alles mein schlechter Charakter. Ich hab irgendwann nur noch gedacht dass die Welt mich mal dermaßen am aller wertesten kann. Hab dann noch zusätzlich eine Idenitätskrise (habe einen Transhintergrund) gehabt wo auch vieles erstmal drauf projeziert wurde. Erst jetzt nach dem ich an meine 30er angekommen bin habe ich es geschafft etwas weiter über den Tellerrand zu schauen und den Mut gefasst mich Diagnostizieren zu lassen. Es ist schwer auch für mich Dinge die ich tue und Denke zuzugeben, weil ich immer denke dass sie mich zu einen schlechten Menschen machen und es teilweise sogar tun. Ich habe die Diagnose erst seit Gestern und muss schauen wie ich nun weiter damit verfahre und umgehe. Die Gewissheit erleichtert es definitiv, auch wenn die bereits stark verbrannte Erde weiterhin besteht.