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    1 year ago

    Dies hier.

    Bei uns hier im Viertel ist das mit dem Radfahren genau getrennt zwischen dem sozialen Status/Bildung und der Abwesenheit davon oder gut situiert/Armut.

    Die einen fahren mit einem Jahr im Lasten-E-Bike der Eltern, mit zwei Jahren selber solche kleinen Schubser und mit drei ein Fahrrad ohne Stützräder und gehen zweimal im Monat mit den Eltern schwimmen und die anderen gucken in die Röhre, auch was andere Teilhabe angeht (Zoobesuch, Kindertheater, Bücherei …) und sind so unbeweglich, dass schon balancieren auf einem kleinen Mäuerchen zur unlösbaren Aufgabe wird.

    Das trifft sich dann mit 6 Jahren in der Grundschule und die Lehrer:innen müssen versuchen das unter einen Hut zu bringen. Die Grundschule hier ist jetzt deswegen eine “Bewegungsschule” die in den Pausen mit den Kindern im Hof turnt und Balancespiele macht etc. und Schwimmen ist verpflichtend, weil diese Unbeweglichkeit auch Auswirkungen auf den Kopf und das Lernvermögen hat. Im ersten Jahr Grundschule geht 90% der Turnstunde drauf für’s zweimal Umziehen, weil zu viele Kinder auch das nicht hinbekommen.

    • Bonifratz@feddit.de
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      1 year ago

      Ich muss diese Beobachtung leider bestätigen. Bin selbst mit meinen Töchtern (5+2) auf der “glücklichen” Seite, wir entsprechen fast exakt Deiner Beschreibung. Ich habe aber auch viel mit Familien aus armen und/oder bildungsfernen Familien zu tun und da ist es, wie Du sagst. Es ist eigentlich echt schade, weil es hier in Berlin sehr viele kostenlose oder äußerst günstige Angebote für Familien gibt (z. B. kostenlose Lastenräder, gratis Museumssonntag usw.), aber es hakt bei der Annahme.