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Aus dem Faden:
Warum ist NSFW in r/de aufgehoben?
Wir haben am Wochenende, gemeinsam mit diversen Mods von anderen deutschsprachigen Subreddits, ein ausführliches Gespräch mit der deutschsprachigen Reddit-Administration gehabt. Kurz runtergebrochen: NSFW hätte jetzt noch ein paar Tage überleben können und wir schalten es von unserer Seite aus oder es wird ausgeschaltet, was mit entsprechenden Konsequenzen einhergegangen wäre. Andere Subs, die bisher noch NSFW sind, werden da wohl zeitnahe folgen.
Warum keine verbrannte Erde bei r/de und einfach unmoderiert lassen?
Weil wir es einfach nicht wollen. Viele unserer Moderatoren sind seit Jahren hier, haben aktive Rollen in der Community gehabt, haben es heute noch, sind ein Teil der Diskussionen und so weiter und so fort. Auch die kürzlichen Regeländerungen waren nur pragmatische Entscheidungen und alles in allem hat sich r/de nach drei Tagen beruhigt, wie es vorhergesagt wurde.
Auf die Feddit Community kann man sicher ausweichen und wenn sich da eine neue Basis aufbaut wäre das genial. Aber wenn wir uns mal die Threads angucken, die seit dem Protest entstanden sind, gibt es genau zwei Seiten:
a) Hört auf r/de auf den Müllhaufen zu werfen (was schon mit der Aufhebung der Low Quality Regel einherging, wozu wir immer noch auf die Entwicklung seitdem verweisen wollen)
b) Macht den Protest weiter bis es gar nicht mehr geht, wir werden schon eine alternative Plattform finden, YOLO.
Alles in allem liegt uns die Community am Herzen, die wir seit Jahren begleitet haben, auch wenn es mal schlechte Tage gibt. Oder wir uns als Mods mal wieder die Arschlochigkeit von den ganzen Leuten anhören dürfen, die hier zurecht ihre Bans bekommen haben, auch wenn sie es nicht einsehen wollen.
(…)
Wie geht es also weiter?
Wir werden zeitnahe eine neue Moderationsrunde ins Leben rufen, um einige neue Moderatoren zu uns ins Team berufen, um jene zu ersetzen, die aufgrund der Entwicklungen nur noch wenig Interesse daran haben, für Reddit zu moderieren. Diese neuen Moderatoren werden ganz normal unser Programm für Trialmods durchlaufen aber auch einen Einfluss darauf haben, wie sich r/de nach den letzten turbulenten Wochen entwickelt. Wir erwarten also eine Vielzahl von Bewerbungen angesichts dessen, wie viele Leute sich in den letzten Wochen investiert in das Sub gezeigt haben.
War bei dieser rückgradlosen Truppe halt von Anfang an klar. Wer jemals auch nur Ausschnitte ihrer kleinlichen Gerichtsbarkeit mitbekommen hat, wusste, dass sie die stereotypischen Reddit Mods sind, wie man sie sich vorstellt. Ich bin da weg, alsbald ich vom Fediverse gelesen habe und ich komme bestimmt nicht zurück.
Es mag nur ein Phänomen aus meinem Leben sein, aber dieses Verhalten empfinde ich als typisch für Gruppen von Mods/Admins in nicht-freien Systemen - sprich wo man nicht selbst Herr über die Änderungen ist. Gilden in Videospielen sind gute Beispiele. Ambitioniert, aber auch grundlos elitär. Man spielt sich auf, obwohl man am Ende nichts entscheiden kann. Letztendlich machen die Besitzer ehe was sie wollen und berücksichtigen dabei selten speziell die Mods. Wenn wir die ganze Community gefragt.
Ich nenne das “den Hausmeisterkomplex”. Die wenige Macht, die man hat, muss zur Kompensation überdeutlich demonstriert werden.
Glaub mir das gibt es auch mehr als genug in freien Systemen, speziell bei Nischenthemen die zu kompliziert sind um sie einfach zu forken.
Einige Maintainer spielen sich exakt so auf, Linus Torvalds (von Linux) wurde früher sogar bisweilen dafür gefeiert so in der Art zu sein, obwohl da scheinbar mittlerweile ein Umdenken einsetzt.
Erster Gedanke: Die gesamte deutsche Wikipedia.
Ich mein es muss nicht gleich so schlimm sein wie in der deutschen Wikipedia…
Das ist ein Problem in allen Systemen mit Machtpositionen: Diejenigen, die sich von solchen Positionen angezogen fühlen (also Macht an sich attraktiv finden) sind gerade die Leute, die solche Positionen eigentlich nicht innehaben sollten.
Unbezahlte Internetmoderatoren sind quasi die ultimative Form dieses Phänomens, da Macht wortwörtlich die einzige Gegenleistung für die Position ist.
Eine andere Sichtweise, für nicht terminal machtgeile: Die Nutzung der Plattform war grundsätzlich erstmal kostenfrei, die Moderationstätigkeit stellt dann einen Gegenwert dar, welcher das Ausbleiben von Subskriptionen ausgleichen muss. Die ehrenamtlichen Moderatorinnen und Moderatoren können sich somit rein rechnerisch dem Konzept, als kostenloser Nutzer selbst das Produkt zu sein, erhaben sein.