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Rund zehn Prozent aller Flüge in Hamburg sind Privatflüge. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der Linken hervor. Die Partei kritisiert viele der Flüge als unnötig.
Im Durchschnitt finden 30 Privatflüge pro Tag am Hamburger Flughafen statt. Darunter sind Geschäftsflüge, aber auch Flüge zu Urlaubszielen. Bei den Top Ten ganz oben: Sylt und Mallorca. Es folgen weitere innerdeutsche Ziele wie Berlin, Düsseldorf oder Köln - die zum Teil gerade mal 30 Minuten Flugzeit entfernt liegen.
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Da kann ich evtl. ein bisschen Hintergrund zu Beisteuern:
Hamburg ist da ein wenig “speziell”. Denn da treffen drei Faktoren zusammen.
Um Hamburg herum gibt es wenig Flugplätze die einerseits noch halbwegs für das Klientel erreichbar sind und die entsprechende Infrastruktur für größere “Kleinmaschinen” oder gar “Jets” aufweisen. Das ist z.B. in Frankfurt (Egelsbach) aber auch Berlin anders. Daher ist Hamburg einer der internationalen Flughäfen mit sehr großem “Hobbyfliegeranteil”. Ebenso kommt in Hamburg auch noch der Inseltraffic hinzu, der formell auch in diese Zahlen rein fällt. Das verzerrt die Zahlen in Bezug auf die Flughäfen selber schon etwas - aber natürlich nicht die Zahl der Flugbewegungen und die damit verbundenen Folgen.
Piloten die eine Instrumentenflugrating haben/darin geschult werden benötigen eine gewisse Anzahl an Landungen mit verschiedenen Landeverfahren - auch zum Erhalt der Berechtigungen. Dafür musst an relativ großen Flughäfen gelandet werden (nicht so groß wie Hamburg aber z.B. Lübeck,etc.) die entsprechende Systeme haben. Und natürlich sollte jemand der Instrumentenflug macht auch auf großen Flughäfen landen können - was aber durchaus sehr komplex ist. Hier gilt Hamburg in der Szene aber als einer der freundlichsten “großen” Flughäfen.
Gerade Sylt ist da auch so ein Mischding - von den “Selberfliegern” wird kaum jemand nach Sylt fliegen weil es schneller geht. Aber auch wenn man ohne Instrumentenflug fliegt braucht man Stunden (und an der Küste fliegen ist halt landschaftlich auch reizvoll). Und dann ist Sylt halt durchaus ein attraktives Ziel weil die Infrastruktur wieder stimmt (und natürlich auch gesagt werden muss: Wer sich fliegen leisten kann, ist auch eher Sylt - Zielgruppe).
Und last but not least ist Hamburg natürlich eine Stadt die entsprechende Klientel hat. Sowohl Selberflieger als auch “geflogen” werden. Die Stadt ist reich und die Stadt ist international. Da kommt natürlich auch einiges zusammen.
Das soll die Problematik nicht verkennen, aber nicht alles was hier genannt ist,ist der typische Privatjet oder Merzsche Zweitflieger. Sondern eben auch der Zahnarzt mit teuren Hobby. Wie man das einordnet muss jeder selber wissen.
(Ich hab beruflich früher viel,heute gelegentlich, mit einem ethisch etwas besseren Flugbereich - der Ambulanzfliegerei zu tun gehabt)
Interessant, Danke! Das erklärt sicherlich einen Anteil des Zehntel.