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Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat bestätigt, dass künftig Bezieher sehr hoher Einkommen keinen Anspruch mehr auf Elterngeld haben sollen. Von der geplanten Streichung könnten rund 60.000 Familien betroffen sein, sagte Paus in einem Interview der Sendergruppe RTL/ntv.
Der Kreis der Elterngeldberechtigten solle verkleinert werden, indem Einkommensgrenzen gesenkt werden. “Ja, die Grenze der Einkommen für diejenigen, die Elterngeld beziehen können, wird abgesenkt auf 150.000 Euro zu versteuerndes Jahreseinkommen.”
Der Kreis der Elterngeldberechtigten solle verkleinert werden, indem Einkommensgrenzen gesenkt werden. “Ja, die Grenze der Einkommen für diejenigen, die Elterngeld beziehen können, wird abgesenkt auf 150.000 Euro zu versteuerndes Jahreseinkommen.”
Das Elterngeld soll unter anderem dafür sorgen, dass junge, berufstätige Eltern sich die Erziehungsarbeit besser aufteilen können. Die Grenze liegt derzeit bei 300.000 Euro zu versteuerndem Jahreseinkommen bei Paaren und 250.000 Euro bei Alleinerziehenden.
Schon recht scheinheilig, sich jetzt darüber aufzuregen, dass das ja ach so ungerecht wäre. Habt ihr mit eurem Partner schonmal 150 000 € im Jahr verdient? Das ist richtig viel Geld.
/r/finanzen Einstiegsgehalt nach abgeschlossenem dualem Studium Ü
Spaß beiseite, wer 150.000 brutto als Haushaltseinkommen hat, ist schlichtweg nicht auf staatliche Unterstützung angewiesen, um sehr gut zu leben.
Das Elterngeld sollte auch gutverdienenden Mittelschichtlern die Entscheidung Familien zu gründen und möglichst viele Kinder zu bekommen leichter machen. Wenn wir einen Bevölkerungszuwachs brauchen dann primär aus solchen Familien.
die paar tausend Euro sind nicht ausschlaggebend für “gutverdienende Mittelschichtler” Da sind Fragen nach Arbeitsbelastung, Versorgungsmöglichkeiten, Berufsperspektiven & co. entscheidender. Niemand wird für 15.000 € Elterngeld sich dazu entscheiden ein Kind zu bekommen, wenn man es sonst nicht getan hätte. Aber ein gesicherter Arbeitsplatz, wo Frau auch nach der Unterbrechung noch Karriere machen kann, Akzeptanz für 30h Wochen, gute Versorgung mit Kitas, Schulen in Wohnortsnähe und co.
Das sind Sachen, die wirklich die Entscheidung für Kinder erleichtern. Nicht ein paar tausend Euro Zuschuss vom Staat. Und wer 150.000 brutto und mehr verdient wird sich erst recht nicht wegen den läppischen Beträgen für Kinder entscheiden, wenn die anderen Bedingungen nicht gegeben sind.
Umso erstaunlicher, dass Elisabeth Paus diese Entscheidung scheinbar für sich stehend getroffen hat.
Wenn man sich die Zahlen global anschaut, dann ist “zu wenig Geld” sogar GUT fürs Kinder kriegen. Grösste Faktoren sind alles Dinge, die wir nur im Faschismus los werden könnten. Dinge wie Frauenrechte, frauengesteuerte Verhütung, Abtreibung, finanzielle Unabhängigkeit, etc.
Das geht halt voll am Punkt vorbei. Ja 150k sind viel Geld und man kann in Deutschland davon richtig gut leben. Das Problem ist, dass man ja in der Zeit, in der man Elterngeld bezieht, ja dieses Einkommen nicht hat. Das Elterngeld ist dazu gedacht, diese Zeit zu überbrücken.
Jetzt sagt der Staat also: Na dann lebe doch von deinem Ersparten. Okay, das kann ich gerne machen, mit den 150k konnte ich ja schon ordentlich was sparen (je nachdem wie lange ich dieses Geld bekommen habe). Wie ist das bei dem zweiten Kind, bei dem dritten? Wie lange kann ich vom Ersparten leben? Kann ich mir gleichzeitig ein Eigentum oder so anschaffen? Auch Kreditraten müssen monatlich bezahlt werden. Das Ganze führt also dazu, dass Besserverdiener also nicht mehr (so viele) Kinder bekommen. Bei der sozialen Durchlässigkeit unseres Systems (ein anderes Problem, das dringend angegangen gehört), führt das dann dazu, dass wir in 20+ Jahren weniger Spitzensteuersatz-Zahler haben (oder zumindest weniger Steuerzahler im Allgemeinen), aber das ist dann ja das Problem der Nachfolgeregierung.
Nach derselben Argumentation könnte man halt auch sagen, dass jemand, der über 150k verdient hat, kein Arbeitslosengeld bekommen sollte, wenn er arbeitslos wird. Er kann dann ja einfach vom Ersparten leben.
Nach derselben Argumentation könnte man halt auch sagen, dass jemand, der über 150k verdient hat, kein Arbeitslosengeld bekommen sollte, wenn er arbeitslos wird. Er kann dann ja einfach vom Ersparten leben.
Ist das nicht zumindest bei ALG2 (oder Bürgergeld, oder was auch immer der aktuelle Marketingbegriff ist) sogar effektiv so? Muss man da nicht erstmal Vermögen abbauen, bis man (wieder) Unterstützung bekommt?
Macht ja auch bis zu einem gewissen Grad Sinn. Was weniger Sinn macht, wenn man erstmal sein Wohneigentum verscherbeln darf, um dann in irgendeiner kleinen gerade so vom Amt bezahlten Butze leben zu können.
Letztlich wäre das System vermutlich sogar billiger (weil weniger Kontrollen nötig sind), wenn man einfach den festen Satz Arbeitslosengeld kriegt und gut. Kann man davon weiterleben ist ja alles gut. Wenn das nicht geht, muss man ohnehin runterskalieren. Da braucht das Amt keine künstlichen Grenzen setzen (und kontrollieren).
Erstmal bekommt man ein Jahr zur Überbrückung ALG1, also 60% vom vorherigen Einkommen. Das würde hier dem Elterngeld entsprechen. Die Idee ist ähnlich: Man gibt den Menschen eine Möglichkeit, ihre Ausgaben weiter zu bestreiten, ohne dass man gleich das Eigentum verliert. Dass das nicht dauerhauft so sein kann ist natürlich klar, deswegen fällt man nach einem Jahr ins Bürgergeld.
Für deine Änderungsvorschläge wäre ich offen, ich würde aber nicht das ALG1-System umstellen wollen.
deleted by creator
Kannst mit dem Gehalt ja auch locker mal die Pflege deiner Eltern bezahlen. Und hast jetzt nach längerem Kinderwunsch auf einmal ein Loch in der Finanzierung.
Jo, und dann fällt halt die Hälfte des Einkommens ohne Kompensation weg, Hypotheken etc. müssen aber weiter bedient werden.
Tja, sieht aus als müsste man für Kinder im Vorraus planen.
Natürlich muss man das. Die Politik sollte einem dann aber auch nicht vormachen, dass sie politische Maßnahmen ergreift, die es auch und insbesondere beruflich gutgestellten Menschen leichter macht, diese Entscheidung zu treffen.
Tun sie das? Es ist ja nicht so, als hätte es vorher keine Obergrenze gegeben.
Die war nur erheblich höher und hat entsprechend weniger Familien ausgeschlossen. Und ja, ich glaube unsere Familienpolitik hält sich für modern.
Oh nein. Die armen Vielverdiener! Ich sende thoughts and prayers.
Danke.
Schon recht scheinheilig, sich jetzt darüber aufzuregen, dass das ja ach so ungerecht wäre. Habt ihr mit eurem Partner schonmal 150 000 € im Jahr verdient? Das ist richtig viel Geld.
150.000 Euro Brutto im Jahr bedeutet bei einem Paar (jeder exakt 75.000) (Steuerklasse 4/4):
- 35.000 Steuern
- 26.000 Abgaben (Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung etc.)
- Monatliches des Haushaltes Netto 7.400 Euro (ohne Berücksichtigung Kinderfreibeträge, Werbungskoten etc.)
Da du entsprechend etwas mehr Wohnraum mit einem Kind benötigst und ne gewisse Flexibilität an den Tag legen musst, um das Leben mit einem Kind zu meistern, kannst du dir ja mal Kosten für den Unterhalt eines Autos und einer entsprechend großen Wohnung daneben legen. Zusätzlich verdient man solche Beträge eher in Metropolregionen.
[Edit]: Ich habe gerade selber gelernt, dass es sich hierbei um das zu versteuernde Einkommen handelt und nicht um das Bruttoeinkommen. Damit geht es eher um 180.000€ Bruttojahreseinkommen und damit um 8.450€ Haushaltsnettoeinkommen. Bei einer ungleichen Gehaltsveteilung, wird es natürlich wieder einfacher das aufzufangen. Bei einer 50%/50% Verteilung tut es allerdings weiterhin weh.
Ja, die armen Familien mit nur 7400€ monatlichem Haushaltsnetto 🙄
… die sich eventuell für 3700 Euro monatlich Eigentum gekauft haben, wo sie ihre Familie groß ziehen und fest mit dem Elterngeld gerechnet haben?
Verstehe nicht, warum du versuchst Topverdiener arm zu rechnen. Wer so viel verdient, sollte die Planungskapazitäten haben auch ohne Elterngeld auszukommen.
Hast du mal bedacht, was so ein Cayenne säuft? Viele Paare mit 150k Brutto mussten die Pooltemperatur schon auf unter 25°C senken, aber dir ist deren Erkältungsrisiko sicherlich völlig egal!
Ich glaube du hast ne falsche Vorstellung von Leuten die als Paar 150k Brutto verdienen, erst recht wenn die einen Kinderwunsch haben.
Denen geht es sicherlich besser als den meisten Eltern, erst recht in einem Land in dem jedes 5te Kind von Armut bedroht ist, aber in Saus & Braus leben die auch nicht.Ach mit 150k Brutto hat man doch nen Porsche vor der Tür, da soll man sich nicht so anstellen. /s
Finde es nur schade, dass viele einfach nicht sehen, dass bei 50/50 Gehaltsaufteilung diese Regelung für Frauen mit Karriereambitionen jetzt ein Schlag ins Gesicht ist.
Wir reden über den Haushalt für 2024…das sind weniger als 6 Monate. Ich weiß nicht ob du letzte Woche in Bio geschlafen hast aber es dauert 9 Monate von Zeugung bis Geburt. Mit Stichtag Oktober bin ich also seit circa März schwanger. Erkläre mir doch mal wo da noch Planungskapazitäten sind
ob du letzte Woche in Bio geschlafen hast
Sehr lustig.
Es tut mir leid, aber es fällt mir sehr schwer Mitleid mit den Topverdienern im Land zu haben, wenn in selbigem jedes fünfte Kind und jeder vierte junge Erwachsene von Armut bedroht ist. Komisch, dass immer nur die Armen den Gürtel enger schnallen müssen in Krisenzeiten.
die sich eventuell für 3700 Euro monatlich Eigentum gekauft haben
Oh nein, die Topverdiener, die genug verdienen um das Geld in generationenübergreifenden Wohlstand für ihren Nachwuchs anzulegen bekommen nicht mehr die gleichen staatlichen Zuschüsse wie die Mindestlohnverdiener, die schon sparen müssen um ihr Kind im Sommer in Schwimmbad gehen zu lassen.
Die Welt ist wirklich ungerecht.Wenn du dir für 50% deines monatlichen Einkommens Eigentum kaufst, bist du selbst schuld. Man kann ein Kind auch in einer 3-Zimmer-Wohnung aufziehen.
Man kann ein Kind auch mit 1800 monatlichem Einkommen (beide Partner*innen zusammen) in einer 2 Zimmer Wohnung komfortabel großziehen, ich verstehe nicht wofür man bei 7000 noch Unterstützung braucht
Quelle: ich mach das gerade exakt so
Aber der deutsche Lebensstandard, den ich mir verdient habe! Da hab ich einen Anspruch drauf denn ich bin Leistungsträger! Und außerdem, ich habe mir für den Besuch einer privaten Uni Schulden aufhäufen müssen! Ich bin also noch gar nicht reich, sondern werde es erst später sein.
(ohne Berücksichtigung Kinderfreibeträge, Werbungskoten etc.)
Und Steuerfreibetrag, Ehegattensplitting, Dienstwagen, Kapitalerträge, Erbschaften, Subventionen für Wärmepumpe und E-Auto und all dem anderen Scheiß, wegen dem viele Leute mit 150k Haushaltseinkommen oftmals wesentlich mehr als 7.4k Netto haben.
Und selbst wenn: Wo zur Hölle sind soll denn bitte 7.400€ Netto nicht locker genug für drei Leute sein?
7.400 Euro Netto reicht locker für drei Leute. Reicht locker noch für nen paar Leute mehr.
Mir geht es auch nicht um den Fall, dass die Menschen während der Erwerbszeit zu wenig haben. Mir ging es nur darum, dass bei einer 50/50 Verteilung, das Paar nach dem neuen Gesetz (sofern einer zu Hause bleibt) in der Zeit 3.700 Euro Haushaltseinkommen monatlich kompensieren müssen.
Da ist dann das Kind groß ziehen auf einmal Luxus.
PS: Erbschaften und Kapitalerträge setzt ein entsprechend großes Vermögen voraus. Es geht aber hier nur nach Einkommen. Leute, die erst vielleicht vor wenigen Jahren überhaupt in solche Einkommenssituationen gekommen sind, haben nicht unbedingt ein sechsstelliges Aktiendepot …
Genau das ist der Punkt. Wenn ein Kind da ist besteht plötzlich nicht mehr 150k Jahresbrutto, sondern ein Elternteil wird zu Hause bleiben müssen, nach der Änderung wäre dies nun unbezahlt. Verdienen beide ähnlich ist der Verlust am größten. Hier werden nun wieder Paare bevorteilt, bei denen einer deutlich weniger verdient und dann zu Hause bleibt (meist die Frau, die in der Zeit natürlich auch keine Rentenpunkte etc sammelt).
Es gibt dazu einen tollen Artikel in der Taz, dass dadurch auch den gut verdienenden Vätern die Erfahrung der Elternzeit genommen wird was langfristig auch für sie (und die Gesellschaft) nachteilig ist: https://taz.de/Elterngeld-fuer-Bestverdienende/!5941934/
Ja. Leider ist es immer noch Usus nur die 2 Monate Elternzeit als Mann zu machen. Weil Frsu und Kind und so…. Ist ein Strohmannargument
Dies hier. Das scheint hier aber kaum jemand in Betracht zu ziehen…
Zusätzlich muss man bedenken, dass es Konstellationen gibt, in denen für den Elternteil in Elternzeit weiterhin die freiwillige GKV (PKV sowieso) gezahlt werden muss, weil dann bspw. keine Familienversicherung greift. Das sind gute 350-450€ für die freiwillige GKV im Monat. In der PKV ist das unter Umständen noch teurer.
7400€ Netto
Hab gerade mal nachgeguckt: eine 5 Zimmer Wohnung mit 130m² Wohnfläche in Berlin Prenzlauer Berg bekommst du wenn du die Teuersten nimmst für 3000€ im Monat. Reicht locker für 2 Kinder, dann hast du sogar noch ein Arbeitszimmer. Oder für 3 Kinder wenn du kein Arbeitszimmer brauchst. In jeder anderen Stadt bist du weitaus günstiger und auch in Berlin bin ich da schon am Maximum angekommen. Bleiben also noch 4400€ Netto im Monat.
4400€ Netto im Monat. Dann noch zwei richtig fette Karren im Leasing für je 700€ im Monat plus 300€ Sprit und 200€ Parkplatzkosten. Bleiben dir noch 2500€ im Monat. Du gehst oft Essen und musst natürlich immer Trüffelsalami für deine 3 Kinder kaufen, also bezahlst du nochmal 1.500€ im Monat für Lebensmittel. Bleiben dir immer noch 1.000€ im Monat.
Ich versuche hier schon komplett exzessiv zu Leben und am Ende des Monats bleiben IMMER NOCH 1.000€ übrig.
Wenn du dir ein normales Haus in einer Kölner Vorstadt kaufst und keine Wohnung in Prenzlauer Berg mietest, bezahlst du dann vielleicht 2.000€ im Monat für deine Rate. Dann hast du auf einmal 2.000€ im Monat übrig. Wenn du nicht oft Essen gehst und normale Lebensmittel kaufst, bezahlst du mit 3 Kindern nur 700€ im Monat für die Lebensmittel, nicht 1.500€. 2.800€ übrig. Wenn du dir keinen Porsche und BMW sondern nur ein Auto holst, vielleicht sogar einen nagelneuen Hyundai Ioniq 5 der mehr als groß genug für die 3 Kinder ist, bezahlst du auf einmal nur noch 400€ im Monat für dein Leasing. Und in deinem Eigenheim hast du keine Parkplatzkosten. 3900€ übrig. Und wenn du Fahrrad statt Auto zur Arbeit fährst, bezahlst du dann für den Autostrom keine 300€ sondern plötzlich nur noch 50€ im Monat. 4050€ übrig.
Mit Sicherheit ist das etwas utopisch und wird in Realität weniger sein, aber du willst mir doch nicht sagen dass beide Beispiele bei mir, und seien im zweiten Beispiel nur 2500€ am Ende des Monats übrig, auf Förderung vom Staat angewiesen sind?
Hab gerade mal nachgeguckt: eine 5 Zimmer Wohnung mit 130m² Wohnfläche in Berlin Prenzlauer Berg bekommst du wenn du die Teuersten nimmst für 3000€ im Monat. Reicht locker für 2 Kinder, dann hast du sogar noch ein Arbeitszimmer. Oder für 3 Kinder wenn du kein Arbeitszimmer brauchst. In jeder anderen Stadt bist du weitaus günstiger und auch in Berlin bin ich da schon am Maximum angekommen. Bleiben also noch 4400€ Netto im Monat.
4400€ Netto im Monat. Dann noch zwei richtig fette Karren im Leasing für je 700€ im Monat plus 300€ Sprit und 200€ Parkplatzkosten. Bleiben dir noch 2500€ im Monat. Du gehst oft Essen und musst natürlich immer Trüffelsalami für deine 3 Kinder kaufen, also bezahlst du nochmal 1.500€ im Monat für Lebensmittel. Bleiben dir immer noch 1.000€ im Monat.
Glückwunsch, die Leute haben keine Nebenkosten, kein Handy, keine private Altersvorsorge, keine Hobbys, kaufen keine Kleidung, fahren nie in Urlaub, unternehmen auch sonst nix, haben sich erfolgreich vor GEZ gedrückt aber sich zwei dicke Autos in den Keller gestellt und fahren damit immer im Kreis um den Wohnblock.
Wenn du dir ein normales Haus in einer Kölner Vorstadt kaufst und keine Wohnung in Prenzlauer Berg mietest, bezahlst du dann vielleicht 2.000€ im Monat für deine Rate.
Ich habe mich nur mit einem Teil deiner Rechnung beschäftigt und würde zumindest hier einhaken, dass du für eine 2.000€ monatliche Rate mit 2% Tilgung im heutigen Baufinanzierungsumfeld entweder sehr viel Eigenkapital brauchst oder du deutlich mehr bezahlen musst für dein kleines Haus in der Kölner Vorstadt.
Ich hab mal eine Doppelhaushälfte in Hürth bei Köln rausgesucht. Neubau deswegen, weil wir mal davon ausgehen können, dass man hier nicht nachträglich nochmal 100.000€ ins Haus stecken muss. Rahmendaten sind Kaufpreis 589.000€, 3,57% Makler Provision, 2% Tilgung.
Hier die Rechnung für Zinsen aus dem letzten Jahr:
- Rechnung 1: 75.000€ EK, 3% Zinsen - 2.650€ Rate monatlich
- Rechnung 2: 175.000€ EK, 3% Zinsen - 2.250€ Rate monatlich
- Rechnung 3: 25.000€ EK, 3% Zinsen - 2.850€ Rate monatlich
Laut Interhyp haben wir inzwischen bei 15 Jahre 3,92% und bei 10 Jahre 3,81% Zinsen.
- Rechnung 1: 75.000€ EK, 3,92% Zinsen - 3.150€ Rate monatlich
- Rechnung 2: 175.000€ EK, 3,92% Zinsen - 2.600€ Rate monatlich
- Rechnung 3: 25.000€ EK, 3,92% Zinsen - 3.350€ Rate monatlich
Kann jetzt jeder selber entscheiden, aber mir wäre das zu riskant. Und bei einer paritätischen Verteilung der Gehälter von 7.400€ Netto geht aktuell die Hälfte wohl für das Wohnen drauf (Durchschnittliche Nebenkosten für ein 150m² Haus 450 Euro, Siehe hier). Kann man nur hoffen, dass die Familie sich das Haus vor ein paar Jahren vor dem geplanten Kind gekauft hat und niedrige Zinsen hat.
Wenn sie sich das Haus dieses Jahr gekauft haben und nächstes Jahr das Kind kommen sollte, wird die Zeit mit dem Kleinen ganz kurz, denn dann müssten sie den Verdienstausfall aus eigener Tasche zahlen.
PS: Über das Eigenkapital kann man streiten. Ich finde leider keine vernünftige Quelle, wie viel Vermögen jemand mit Anfang 30 hat abhängig von seiner beruflichen Entwicklung. Ich gehe ja nicht davon aus, dass er mit 20 sofort mit 75.000€ Brutto angefangen hat. Wenn da jemand Daten hat, wäre ich sehr interessiert. Es gibt hier eine Auflistung der IW-Köln, aber da geht es nur nach Verteilung des Vermögens in den unterschiedlichen Altersgruppen.
2000€ Rate für ein Haus um Köln mit 3 Kindern?! 700€ Lebensmittelbudget mit 3 Kindern?! Hast du schon mal den ganzen kinderkram gekauft mit Kinderwagen, Kindersitz, Bett und Schnipp und schnapp?
Deine Annahme ist nicht richtig. Während der Elternzeit von maximal 14 Monaten fällt entsprechend auch ein gesamtes Nettogehalt weg. Du kannst hier also nicht mit 7.400€ rechnen
Aber dann fällst du doch auch wieder unter die 150.000€ Grenze und kannst wieder Elterngeld verlangen?
Für angestellte Eltern ist das Einkommen der 12 Kalendermonate vor dem Monat der Geburt des Kindes bzw. vor dem Monat des Beginns der Mutterschutzfrist maßgeblich. Wer also in dieser Zeit ein Haushaltseinkommen von 150.000€ hatte soll zukünftig kein Elterngeld mehr erhalten. Das Gehalt der Mutter wird bis 8 Wochen nach der Geburt fort bezahlt. Danach erhält die Mutter (in den meisten Fällen) nur das Elterngeld, oder eben nichts in diesem Fall. Hätte ich weiter ein Einkommen von 150.000€ würde ich allen Kritikern recht geben, dann braucht sollte man keine staatlichen Hilfen erhalten
Hmn, okay dann verstehe ich die Kritik natürlich
Ich muss @Seven hier zustimmen und es zeigt, wie wenig Lebenserfahrung hier manche haben und denken, mit 150k Haushaltseinkommen hat man ein Super-High-Life mit Loft, Porsche und Moet.
Es geht nicht darum, dass man mit 150k Haushaltseinkommen arm wäre, aber in einer deutschen Metropole wie München oder Frankfurt ist so ein Haushaltseinkommen wirklich nichts besonderes und auch nicht besonders luxuriös (als Familie wohlgemerkt).
Sobald man mit Miete, Auto, Immobilienfinanzierung und sonstigen diversen Verträgen richtig eingebunden ist, trifft einen das Wegfallen eines Gehalts für 1 oder 2 Jahre ziemlich empfindlich.
Die Anzahl der downvotes für deinen Beitrag, die unsinnigen Kommentare und die fehlenden mathematischen Fähigkeiten zeigt wirklich wie viel Ahnungslosigkeit sich hier rum treibt und mittlerweile anscheinend auch in die Politik Einzug hält. Du hast auf jeden Fall Recht mit deinem Post
Nee, es zeigt eher, dass Leute wie du offensichtlich vollkommen falsche Vorstellungen von der Realität haben.
Wer als Single mehr als 3500€ netto hat, gehört zur Oberschicht. Das müssten so über den Daumen gepeilt 70k im Jahr sein. D.h. man gehört damit zu den oberen 10%
Als jemand, der knapp 4000 netto hat, kann ich dir sagen, dass jeder mit diesem Einkommen der nsch staatlicher Hilfe schreit einfach nur erbärmlich ist. Man kann davon sehr sehr sehr gut leben. Ich muss mir nie darüber Gedanken machen, ob ich mir die Hose oder den teuren Kaffee oder den Urlaub leisten kann, sondern ob ich es will.
Vielleicht auch einfach mal anerkennen, dass man selbst extrem privilegiert lebt.
Funktioniert aber leider nicht bei einer Familie, wenn ein Gehalt wegfällt. Dann werden aus 7400€ netto halt nur die ca 4000€, was bei einer Immobilienfinanzierung, Auto, Essen, Kind und co wirklich eng wird.
Und du meinst wirklich, dass das ein Risiko ist, das der Staat abfedern sollte?
Wer in der Lage ist, tausende Euro im Monat für sowas auszugeben, sollte locker die Möglichkeiten haben, entsprechend vorzusorgen. Ich kann mir ja auch nicht eine überteuerte Wohnung im Zentrum von München holen und dann Wohngeld beantragen.
Nochmal: 4000€ sind eine ganze Menge Holz. Wer davon nicht leben kann, ist einfach unglaublich verschwenderisch und sollte dafür nicht staatlich gefördert werden.
Überleg doch mal, es gibt nichtmal 200€ Kindergeld und diese eine reiche Familie soll mehr Kindergeld bekommen als 10 Bürgergeld Familien? Das ist das Gegenteil von Sozialstaat.
Und vor allem wird es beim Bürgergeld voll angerechnet, da bekommt man also entsprechend weniger Bürgergeld. Zitat: “Hier liefert das Arbeitsministerium einige Beispiele. So stünden einem Ehepaar mit einem vierjährigen Kind 1871 Euro Bürgergeld im Monat zu – enthalten sind jeweils 451 Euro Regelbedarf für die Ehepartner, 318 Euro Regelbedarf für das Kind und 651 Euro für Unterkunft und Heizung. Ausgezahlt werden jedoch nur 1621 Euro, weil die 250 Euro Kindergeld abgezogen werden.” [Quelle]
Für einen Studenten klingen 75k nach Monaco High-Life, aber die Realität, geraden bei dem Lohnnebenkosten in Deutschland, ist halt doch eine andere.
Bin seit 20 Jahren arbeitstätig, und verdiene jetzt zusammen mit meiner Partnerin netto in dem Bereich. Das ist nicht Monacco High-Life, aber es ist ein sehr, sehr komfortables Einkommen, mit dem man problemlos auch ohne Elterngeld und Kindergeld mehrere Kinder großziehen kann ohne auch nur anzufangen sich groß im Alltag einschränken zu müssen.
Wie @Seven schon vorgerechnet hat bedeutet 75k zu versteuerndes Einkommen etwa 90K Brutto.
Das Medianeinkommen liegt wenn ich mich recht erinnere bei ~45k und die Hälfte Bevölkerung verdient noch weniger.Wissen die meisten leider erst wenn sie richtig im Leben stehen
Bedenke, dass es auch jetzt schon einen Höchstbetrag von 1.800€ monatlich an Elterngeld gibt. Das entspricht bei 65% vom Gehalt ca. 2770€ Netto im Monat. Von diesem Nettohöchstbetrag werden weitere Zuverdienste im Bezugszeitraum 1:1 abgezogen, was dazu führen kann, dass nur der Mindestbetrag von 300€ ausgezahlt wird.
In deinem Rechenbeispiel ist es also ein Unterschied zwischen ca. 4.500€ (+ Zuverdienste) bis 6.000€ aktuell und 4.200€ (+ Zuverdienste) zukünftig, was gar nicht mehr so dramatisch klingt.
Muss man sich eigentlich immer über alles empören hier, was die Regierung macht? Ich will sie nicht verteidigen, aber das klingt doch eigentlich ganz vernünftig, dass es nach oben hin eine Begrenzung gibt hinsichtlich der Auszahlung staatlicher Leistungen. So wohlhabende Menschen würden sich wohl eher aus anderen Gründen gegen Kinder entscheiden, beispielsweise, weil ihnen das berufliche Vorankommen wichtiger ist.
Es gab vorher schon eine Grenze, die lag Acer bei 300k
Reale Auswirkungen der FDP Sparpolitik. Leider wird es wieder als Fehler der Grünen verkauft werden und die FDP ihren Profit heraus ziehen.
Die FDP ist gegen das Vorhaben laut dem Artikel. Also erstmal lesen bevor man gegen die FDP schießt egal wie sehr ich der FDP gerne die Schuld geben würde
Was soll das Ministerium machen? Statt 12 Mrd werden weniger als drei vom Finanzministerium genehmigt. Irgendwo muss folglich gestrichen werden, jetzt trifft es halt Haushalte die mehr als 150k verdienen. Wahrscheinlich das geringste Übel, trotzdem ein fatales Zeichen für alle Familien und insbesondere Frauen. Die Ursache sehe ich aber trotzdem weiter bei der Austeritätspolitik von der FDP. Das Elterngeld ist Teil der Kindergrundsicherung, daher definitiv von den Grünen so gewünscht. Das du denkst, das die FDP gegen das Vorhaben ist, zeigt wie sehr ihr Narrativ greift. Sie sagt öffentlich sie ist dafür alles Eltern alles zu zahlen, stellt aber wenn es drauf ankommt die Mittel nicht zu Verfügung. Leider wird es in dem Artikel auch nicht komplett dargestellt.
Die Ursache sehe ich aber trotzdem weiter bei der Austeritätspolitik von der FDP.
Ich bin wahrlich kein FDP Fan, finde aber gut, dass die das Geld beisammen hält. Die Politiker überbieten sich ja inzwischen mit Geldgeschenken. Hier ein paar Milliarden und dort ein paar Milliarden. Pflege, Kinder, Kohle, Militär, Heizung und und und.
Die Rechnung zahlen wir „Jüngeren“ alle in dem kommenden Jahrzehnt. Denn dann ist kein Geld mehr da. Geht alles in den Schuldendienst (und den Rententopfzuschuss). Das wird noch richtig Knallen.
Genau so funktioniert es denke ich nicht. Ein Staatshaushalt ist keine kleine Firma oder nicht wie dein Girokonto. Japan ist mit 250% des BIP verschuldet, die USA mit weit über 100%, Deutschland um die 60%. Japan und die USA sind nicht pleite und haben keine 20% Inflation. Das worunter die junge Generation leiden wird ist kaputte Infrastruktur, kaputte Schulen, niedrige Geburtenrate, weitere Umverteilung von unten nach oben (Kürzungen sehen wir natürlich nur bei den unteren Einkommen wie Pflege, Bafög etc.) Bisher hat die FDP keinen Vorschlag beispielsweise zu einer Erbschaftssteuer vorgelegt oder zb Kapitalerträge gleich der Einkommensteuer zu besteuern um die Einnahmenseite zu verbessern wenn man schon aus ideologischen Gründen (Schuldenbremse, welche übrigens auch von der deutschen Industrielobby abgelehnt wird) neue Schulden ablehnt.
Für Infos und Hintergründe zu Staatsfinanzen kann ich zB Maurice Höfgen mit seinem Kanal Geld für die Welt auf Youtube oder das Jung und Naiv Wirtschaftsbriefing empfehlen.
Das ist schon richtig Volkswirtschaft ungleich Betriebswirtschaft. Trotzdem zahlen die Staaten ja Zinsen für die Schulden. Und wenn der gesamte Haushalt vom Schuldendienst aufgefressen wird, dann bleibt nicht mehr viel über. Oder man macht noch mehr Schulden, um die Zinsen der alten Schulden zu bedienen. Du merkst schon das bringt nichts. Ganz unten im Artikel ist der Schuldendienst abgebildet: https://www.wiwo.de/politik/deutschland/bundesetat-lindners-haushalt-die-naechsten-jahre-werden-blutig/29236748.html
Auf die Grafik kannst du jetzt noch den Batzen für den Bundeszuschuss zur Rente draufsatteln. Der wird noch kräftig steigen bis 2035. https://www.sozialpolitik-aktuell.de/files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Alter-Rente/Datensammlung/PDF-Dateien/abbVIII34.pdf
IdR entfachen Staaten einfach eine Inflation, um über die Geldentwertung die Schulden loszuwerden. Du siehst ja derzeit gut, wenn Inflation am meisten trifft: Die Besitzlosen. Und die südlichen EU-Staaten btw, da die ja in der EU drinnen hängen.
Es bleibt noch Variante 2: Steuern erhöhen. IdR Einkommenssteuern. Da sehe ich allerdings nicht mehr viel Potential, da Deutschland bereits Zweiter in der Einkommensbesteuerung in Europa ist. Hinter Belgien. Dann lohnt sich Arbeit kaum noch. Bzw Mehrarbeit. Alle machen dann nur noch das Minimum, Halbtags, mit staatlichen Zuschüssen etc und uns fliegt alles um die Ohren, weil wir zu wenig Arbeitskräfte haben. S. Boomer in Rente. Leute die Bock auf Arbeit haben gehen raus aus DE, zB. Schweiz, USA, Schweden oder sowas.
Sorry für Formatierung, bin neu hier und habs noch nicht gerafft wie man gut zitiert in den Antworten.
Zu den Zinsen kann ich diesen Artikel empfehlen: https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-03/zinsen-kosten-bundesregierung-christian-lindner
Ist etwas kompliziert, daher tu ich mich schwer es kurz zu erklären, in Kürze rechnet Lindner aber die Zinskosten künstlich hoch.
Zum Rentenloch würde mir noch einfallen das das System als Umlage funktioniert, was diesen Monat eingezahlt wird, wird direkt an Rentner ausgezahlt. Heißt wir müssen produktiver werden. Ein harter Sparkurs führt aber zum Gegenteil.
Bei den Steuererhöhungen bin ich anderer Meinung. Wie du zu Recht sagst hat Deutschland eine hohe Steuerlast bei der Einkommensteuer. Die Gesamrsteuerlast ist aber nicht wirklich hoch. Es gibt großes Potenzial bei Besteuerung von Kapitalerträgen, Erbschaften, Vermögen, wegen mit auch Mehrwertsteuer auf Luxusgüter. Wie du schon sagst, die aktuellen Steuern treffen nicht die Wohlhabenden, das sehe ich als ein großes Problem.
Und wenn der gesamte Haushalt vom Schuldendienst aufgefressen wird, dann bleibt nicht mehr viel über
nur ist da besonders Deutschland noch sehr weit von weg, außerdem ist die höhe der zinsen ja quasi von der EZB gesetzt, die ist zwar offiziell unabhängig würde es aber nicht riskieren es sich mit Deutschland zu verscherzen.
Auf die Grafik kannst du jetzt noch den Batzen für den Bundeszuschuss zur Rente draufsatteln
das ist ja erstmal kein problem. die Rentner brauchen halt auch was zum leben und durch die lebensrealität der meisten Rentner wird das ganze halt auch direkt für den lebenserhalt ausgegeben, die marktwirtschaft sorgt dann (theoretisch) dafür dass die bereiche die für die kommenden Rentner benötigt werden auch die Investitionen bekommen um effizient genug zu sein um alle zu versorgen.
IdR entfachen Staaten einfach eine Inflation, um über die Geldentwertung die Schulden loszuwerden
kein politiker will inflation, wie unbeliebt das ist sieht man ja momentan
Du siehst ja derzeit gut, wenn Inflation am meisten trifft: Die Besitzlosen
eigentlich triffts die am wenigsten weil bei denen kein Geldwert verfällt bzw. wie du ja schon selbst aufbringst schulden an Wert verlieren. (zumindest wenn die Lohnentwicklung halbwegs vernünftig ist das ist ja momentan eher das problem)
Es bleibt noch Variante 2: Steuern erhöhen. IdR Einkommenssteuern.
wobei hier ja das problem ist dasses IdR die Einkommenssteuer ist, prinzipiell spricht ja nix dagegen die in ruhe zu lassen und z.b. vermögenssteuern zu erheben. > Auf die Grafik kannst du jetzt noch den Batzen für den Bundeszuschuss zur Rente draufsatteln
Die FDP, die so ein Fass aufgemacht hat wegen der Kindergrundsicherung, echauffiert sich hier jetzt natürlich weil deren Klientel Leistungen gestrichen bekommt.
Jup das stimmt natürlich wieder.
Jup das stimmt natürlich wieder.
Das Finanzministerium von der FDP hat Frau Paus diese Maßnahme überhaupt erst vorgeschlagen. Entweder Kürzung des Elterngeldes, oder Einschränkung des Berechtigtenkreises. Und da ist letzteres deutlich das sozialere
ITT Spitzenverdiener, die Angst haben bald bei den Tafeln anstehen zu müssen.
Das werden die betroffenen Familien sehr wahrscheinlich überstehen können. Was das dem Staat bringt verstehe ich allerdings nicht wirklich. In Summe werden das ein paar 100 Mio. € sein. Also das was ein A. Scheuer an einem sonnigen Nachmittag zum Fenster raus wirft. Da gibt es andere Bereiche wo es mal wirklich Sinn machen würde was zu ändern. Aber naja, ist wohl ein (sehr kleiner) Anfang.
Als eine der größten Industrienationen hier den Rotstift anzusetzen ist einfach traurig. Dazu die Kurzfristigkeit ist einfach ein weiterer Stoß vor den Kopf der oberen Mittelschicht in Deutschland. Mit 150.000€ lebt man sicher kein Monaco Jet-set-life, besonders nicht in Großstädten. Richtet euren Missgunst lieber gegen Leute die mit diesem Gehalt ihre Tesla Förderung oder Strompreisbremse abstauben…
Mit 150k lässt sich so manches Haus in der Großstadt in zehn Jahren finanzieren. Da ist krasse soziale Mobilität drin, d.h. Reichtum lässt sich möglicherweise sogar mehrgenerational anhäufen. Viele dieser Menschen haben bereits ernsthafte Probleme sich prekäres Leben in DE vorzustellen (aka Niemand müsse in Deutschland auf der Straße leben).
Viele dieser Menschen haben bereits ernsthafte Probleme sich prekäres Leben in DE vorzustellen
Wie die Kommentare hier eindrucksvoll demonstrieren.
Diese Aussage ist kompletter Unsinn. In Großstädten (Hamburg, Berlin, München, Frankfurt) liegt der Quadratmeterpreis bei circa 5.000€ oder mehr. Du zahlst für ca. 130qm (man hat ja Kind/er) locker 600.000-700.000€. Und wenn nicht musst du Kosten für die Modernisierung drauf rechnen. Mit 150.000 Eigenkapital und einer Tilgung von 4.000€ (nicht realistisch) im Monat brauchst du heute 14 Jahre. Wenn du dem Aufbau von Eigentum und Wohlstand in einer arbeitenden Gesellschaft so gegenüber stehst können wir in einigen Jahren wieder nur Donnerstags für Bananen am Supermarkt anstehen.
Dann hast du leider ne falsche Vorstellung. Entweder Haus in deutscher Großstadt für 1-2 Mill oder Vermögen aufbauen für die Kinder. Beides ist in der Gehaltsklasse nicht möglich.
Nur wenn du das schon ab Anfang 30 und ohne Kinder hast. Dann ja. Grob: 35 Jahre x 80.000€ Netto = 2.800.000€
Beim zweiten Teil stimme ich dir zu. Die Sorgen und Nöte in prekärer Anstellung kennen die wenigsten. Ausser sie stecken drinnen.
Die Sorgen und Nöte in prekärer Anstellung kennen die wenigsten.
Prekäre Lebenssituation ≠ working poor
Ja, es gibt Überschneidungen, aber ich meinte eigentlich Merfachdiskriminierungen wie z.B. Ableismus oder Rassismus und eben Klassismus. Wenn deine Situation institutionell nicht anerkannt wird (da sind wir schnell auf Kreisebene (Schadenspotential AfD auf Kreisebene)) hast du sehr schnell sich verkomplizierende Probleme, besonders sobald bestimmte Statusobjekte fehlen (z.B. Adresse, Aufenthaltsstatus, Mobilität etc.).
Von 150000 € bleiben netto ca. 85000 € übrig. Davon lebt man sehr gut, egal wo in Deutschland. Das ist das vierfache des Durchschnittsnettohaushaltseinkommens in Deutschland.
Mit einem zu versteuernden Einkommen von 150.000€ hat man ein Bruttoeinkommen von so 170-180.000, man ist dann reicher als 94% der deutschen. Das beschweren über die Erreichung für die bestverdiener ist wortwörtlich ein Luxusproblem.
Einkommen != Vermögen!
Stand 2022: Mediangehalt in Deutschland liegt bei 44.000 Euro, Durchschnittsgehalt in Deutschland liegt bei 53.000 Euro.
Je nach Einkommensverteilung zwischen den Elternteilen kann es sich also lohnen, wenn einer gar nicht mehr arbeiten geht (z.B. wenn ein Elternteil mehr als 70% verdient), wenn man das Elterngeld haben will.
Bitter für die Paare, die beide über 75.000 Euro verdienen und eine sehr ausgeglichene Einkommensverteilung haben (annähernd 50%).
Ansonsten natürlich der Klassiker: Mit hohem Einkommen ist man in Deutschland einfach sehr reich. Und gerade in Zeiten der hohen Inflation und dem Versuch das entsprechend durch Lohnsteigerungen aufzufangen, wird es nur noch bitterer.
70% von 150.000 sind 105.000
Das dann der andere Partner die Arbeit mit dem Mediangehalt von 45.000 oder mehr aufgibt, un ein paar Zuschüsse abzugreifen, halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Und wer so drauf ist legt sich wirklich in die soziale Hängematte, weil evident genug Möglichkeiten für ein auskömmliches Einkommen bestehen. So ein Verhalten muss nicht staatlich gefördert werden.
Je nach Einkommensverteilung zwischen den Elternteilen kann es sich also lohnen, wenn einer gar nicht mehr arbeiten geht (z.B. wenn ein Elternteil mehr als 70% verdient), wenn man das Elterngeld haben will.
Ich glaube nicht, dass die Rechnung langfristig aufgeht, wenn man bedenkt, wie sich sowas auf die Karriere auswirkt.
Ich glaube nicht, dass die Rechnung langfristig aufgeht, wenn man bedenkt, wie sich sowas auf die Karriere auswirkt.
Also meine Partnerin will nicht mehr Karriere machen und ist mit dem Einkommen zufrieden. In ihrem Bereich ist sie quasi auch am Ende der Bezahlung angekommen und alles andere wäre im sozialen Bereich nur mit Leitungsfunktionen verbunden, was sie definitiv nicht will.
Ein absoluter Rückschritt. Beim Elterngeld geht es sehr stark um Gleichstellung beider Elternteile, so dass eben der Verdienst des einzelnen Elternteils nicht ausschlaggebend ist bei der Entscheidung, wer die Pause macht, um sich um das Kind zu kümmern. Stattdessen könnte man sicher Geld sparen indem man das Ehegattensplitting endlich abschafft.
Wer braucht schon nachrückende Fachkräfte, wenn wir in Rente gehen. ¯\(ツ)/¯
Persönlich finde ich das nicht gut. Das Geld sollte den Kindern unabhängig der Eltern zustehen. Da diese Menschen aus sich selbst heraus sind und nicht nur das Eigentum ihrer Eltern. Aus dem gleichen Grund bin ich auch für die Kindergrundsicherung. Kinder werden in ihre Lebenssituation hineingeboren und können diese auch nicht ändern. Ich sehe aber schon ein, dass das schon eher eine ideologische Begründung ist.
Verwechselst du das mit dem Kindergeld? Elterngeld bekommen nur Eltern mit Säuglingen und auch nur für ca. 14 Monate, das hat mit “den Kindern unabhängig der Eltern zustehen” überhaupt nichts zu tun. Insbesondere auch, weil die Höhe des Geldes an das Einkommen der Eltern gekoppelt ist.
Stimmt, du hast recht. Das hab ich irgendwie mit dem Kindergeld verwechselt.