Robert Habeck wird für eine Rede zum Nahostkonflikt gefeiert. Die Begeisterung zeigt einen verqueren Blick auf ihn – und die Irrationalität des politischen Diskurses.
Robert Habeck wird für eine Rede zum Nahostkonflikt gefeiert. Die Begeisterung zeigt einen verqueren Blick auf ihn – und die Irrationalität des politischen Diskurses.
Ich wusste gar nicht, dass bei der Zeit solche idealistischen Träumer existieren, die noch versuchen, dem derzeitigen Wahnsinn einen Sinn zu geben.
Die Realität ist aber doch eher eine andere: Es sind sehr wohl unterschiedliche Gruppen, die Habeck loben oder beschimpfen… nur sind beides halt Minderheiten. Die große Masse in unserem Land hat sich längst verabschiedet und lässt sich nur noch von den Medien berieseln, ohne sich die Mühe zu machen, eine eigene Meinung entwickeln zu müssen. Und da ist dann ein im ersten Moment verquer erscheinender, regelmäßiger Wechsel in der öffentlichen Meinung plötzlich völlig logisch: die plappern einfach nur die letzte Meldung nach, die sie gesehen haben. Bei all den unterschiedlichen Medien, mehreren verschiedenen Meinungen und der Penetranz, mit der jeder seine aktuelle Story in Superlative und Aufreger verpackt, ist es da dann nicht verwunderlich, dass sich die scheinbare öffentliche Meinung ständig ändert. Der Fehler ist, anzunehmen, dass sich dabei noch um eine tatsächliche öffentliche Meinung handelt und nicht nur um das Echo in leeren Köpfen.
Besonders in letzter Zeit scheint in deren Redaktion Idealismus mit Großbuchstaben geschrieben zu sein. Ich habe sonst ganz gerne verschiedene Zeit-Podcasts gehört, auch wenn ich nicht immer ihrer Meinung war. Wenigstens wurde sich in der Regel differenziert mit Themen auseinandergesetzt. Aber seit die mit ihrer gefestigten Meinung zur jüngsten Nahost-Eskalation berichten, kann ich die nicht mehr so ernst nehmen und folge denen auch nicht mehr. Die sind bei dem Thema regelrecht hängen geblieben, scheint mir.