Robert Habeck wird für eine Rede zum Nahostkonflikt gefeiert. Die Begeisterung zeigt einen verqueren Blick auf ihn – und die Irrationalität des politischen Diskurses.

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    1 year ago

    Am besten lässt sich diese Widersprüchlichkeit an Julian Reichelt, dem ehemaligen Bild-Chefredakteur und Macher eines rechtspopulistischen YouTube-Kanals, zeigen. Noch vor zwei Tagen schrieb der auf X: “Robert Habeck ist der Grönemeyer der Politik: Seine Texte sind schön, ergeben aber überhaupt keinen Sinn.” Um dann am Mittwochabend zu meinen: “Was Robert Habeck hier sagt, ist an moralischer Klarheit, rhetorischer Brillanz und vor allem tief berührender, aufrichtiger Empathie kaum zu überbieten.” Reichelt kann sich schon heute offenbar nicht mehr daran erinnern, was er gestern noch gefunden hat.

    Wen zum Geier interessiert Reichelt seine verkackte Meinung?

    Oft heißt es, dass viele Menschen sich nach einer Politik sehnten, die den Worten auch Taten folgen lässt. Wenn das dann aber tatsächlich passiert, verweigern sie sich den neuen Realitäten und flüchten in die Arme von Parteien, die ihnen versprechen, dass die Zukunft so sorglos werden wird, wie die Vergangenheit nie war.

    Leider die traurige Realität. Populismus boomt und es ist leicht seine politischen Gegner mit Propaganda in den Dreck zu ziehen. Viel schlimmer finde ich es aber, wenn man durch sein reaktionäres Verhalten dann irgendwelche extremistischen Parteien wie die AfD / BSW wählt. Das ist kein Protest mehr (ob nun gut begründet oder nicht sei mal dahingestellt), damit macht man sich zum Steigbügelhalter unseres Untergangs.