• Aequitas@feddit.deOPM
    link
    fedilink
    English
    arrow-up
    13
    ·
    edit-2
    1 year ago

    Ja, aber ohne Arbeitgeber gibt es auch keine Arbeitnehmer und damit keinen Lohn

    Warum nicht? Die Produktionsmittel könnten genausogut in gesellschaflticher, genossenschaftlicher oder gewerkschaftlicher Hand sein. Es braucht den Eigentümer nicht für die Arbeit und Produktion. Es braucht nur die Produktionsmittel. Warum gehört BMW der Familie Quandt und nicht denjenigen, die 100% der Arbeitskraft in diesem Unternehmen leisten?

    Dazu kommt dass der Anteil an Lohn, der vorenthalten wird (sog. Profitrate) seit Jahren immer größer wird. Das sieht man etwa daran, dass die Produktivität schneller steigt als die Löhne.

    Ich kenne diese Zahl. Aber da ist doch nicht das Problem, dass 26 Menschen viel Geld haben, sondern, dass 50% wenig Geld haben. Es muss leichter sein, genug Geld zum Leben zu haben, aber gegen ein Recht auf Reichtum spricht erst mal nichts.

    Die leichteste Lösung: Radikale Umverteilung. Aber auch hier wieder: Der Reichtum der oberen 1% hängt unmittelbar mit der Armut der unteren 50% zusammen. Etwa über noch ausbeuterische Arbeitsverhältnisse wie hier, durch den Aufkauf und die Aneignung von Land und Ressourcen oder vom Brain Drain.

    Das ist ein guter Ansatz: wenn man schon umverteilt, warum nimmt man es dann nicht zum Beispiel erst mal der Rüstungsindustrie weg

    Bin ich dabei. Aber warum erst mal? Es sind nur 25 Personen. Wir müssen nur schnell sagen: “So, das gehört uns”. Nichts sonst würde sich verändern. 25 Personen wären plötzlich nicht mehr so reich und das wärs.

    Welche Anreize würdest du stattdessen vorschlagen, damit jemand Lust hat, neue Wohnungen für andere Leute von seinem eigenen Geld zu bauen?

    Warum für andere Leute Wohnungen bauen? Das ganze Mietsystem ist der Punkt, an dem sich die ganze Perversion des Kapitalismus zeigt. Eine bauen kann nur, wer genügend Eigenkapital hat. Entweder um es direkt zu kaufen, oder um an ein Darlehen zu kommen. Wer dieses Kapital nicht hat, muss zur Miete wohnen. Zur Miete Wohnung bedeutet dann regelmäßig, mit diesen Mietkosten das Darlehen desjenigen zu bedienen, der das Kapital hatte, um an ein Darlehen zu kommen. Am Ende steht der, der vorher schon mehr hatte mit einer abgezahlten Wohnung da, für die er rein garnichts tun musste, bekommt jetzt aber zusätzlich jeden Monat aus seinem leistungslosen Mietobjekt einen Profit, den irgendein armes Schwein von ihrem Lohn abzwacken muss, weil er sonst obdachlos wäre. Er ist dem Mieter quasi ausgeliefert und hat so auch keine Chance, selbst Kapital aufzubauen um selbst Eigentum und Darlehen zu haben. Er muss sich ausnehmen lassen. Dieses neue Vermögen kann der Wohnungseigentümer jetzt einsetzen um das Spiel von vorne zu beginnen. Dieses mal mit zwei Wohnungen… Man sieht hier sehr leicht, wie dadurch Arme arm gehalten werden und Reiche immer reicher werden.

    Für die Fälle in denen Mietverhältnisse die einzige Möglichkeit sind, etwa für Übergangsweise Aufenthalte oder Menschen mit sehr wenig Kapital, sollte der Staat einspringen. Eine einfache gesetzliche Regelung könnte in einem verpflichtenden Mietkauf bestehen, dem der Vermieter zustimmen muss.

    Fliegen ist billiger als Busfahren. CO2-Emissionen sind nicht direkt an das persönliche Einkommen, sondern an viel mehr Faktoren gekoppelt

    Als ob Milliardäre Business Class fliegen. Allein Musks Privatjet erzeugt 132 mal so viele CO2 Emissionen, wie ein durchschnittlicher Amerikaner in einem ganzen Jahr. Und natürlich gibt es einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Reichtum und CO2 Emissionen. Der Zusammenhang ist nicht linear sondern exponentiell.

    Welche politische Macht hat Jeff Bezos?

    Ernsthaft? Mal davon abgesehen, dass ihm die Washington Post sowie eine ganze Filmindustrie gehört, er die Kontakte in die Politik hat, eine Horde von Lobbyisten bezahlt und politischen Organisationen Geld spendet, ist sein Unternehmen natürlich ein erheblicher wirtschaftlicher Faktor, was natürlich mit politischem Einfluss einhergeht. “Wie, ihr wollt die Arbeitnehmerrechte in eurem Staat erhöhen? Da muss ich mal gucken, ob ich weiterhin hier so große Lagerhäuser betreiben möchte”. Und jetzt sag nicht, der würde das nicht tun, weil er so ein netter Kerl ist.

    Das Beispiel Bill Gates nannte ich ja bereits.

    Warum dieses Geld, das lediglich vorentahltener Lohn der Arbeiter ist, der persönlichen Einschätzung eines Milliardärs überlassen? Lasst uns demokratisch darüber entscheiden, für was wir den erwirtschafteten Wohlstand verwenden wollen.

    Gleichzeitig ist nicht jeder Reiche schlicht von der Arbeit anderer Leute reich geworden

    Die Geschichte vom Self Made Millionär ist eine Legende. Kapitalistische Ideologie. Wer hat die Server gebaut und betreut? Wer hat die Millionen Zeilen Code geschrieben? Wer hat die Büros geputzt? Und wer liefert die Videos? Für Tesla gilt - natürlich - das selbe.