die lokale vorhanden Sirene scheint nicht an das Warnsystem angeschlossen zu sein

Das ist nach wie vor der Normalzustand.

Das bundesweite Sirenennetz wurde 1993 eingespart und die Kommunen, die damals dem Bund ihre Sirenen abgekauft haben (ja, die mussten die kaufen, wenn sie die behalten wollten), haben in der Regel auf die billigste mögliche Steuerung umgebaut. Die vorherigen Steuerungen waren über Telefon-Standleitungen vernetzt, die dann teuer von der inzwischen privatisierten Post/Telekom gemietet werden mussten. Die billigste verfügbare Funksteuerung kann genau ein Signal auslösen, jedes weitere auslösbare Signal lässt sich der Hersteller vergolden. Die meisten Kommunen haben sich für das Signal “Feueralarm” entscheiden, weil das in der Regel auch zur Alarmierung der freiwilligen Feuerwehren genutzt wurde. Genauso haben die Leitstellen auch nur Auslösegeräte angeschafft, die nur das Signal Feueralarm auslösen können, denn genau wie bei den Sirenensteuerungen, hätten Auslösegeräte, die mehr Signale können, auch mehr gekostet.

Das war alles noch analoge 4m-BOS-Funktechnik. Die wird ja schon seit Jahren mehr schlecht als recht durch TETRA (bzw. für die Alarmierung, je nach Bundesland, durch andere digitale Technlologien) ersetzt. Sirenensteuergeräte für TETRA sind überhaupt erst seit ganz kurzer Zeit auf dem Markt. Dass niemand mehr Geld ausgeben will, um ein analoges Steuergerät aufzurüsten, ist ja verständlich, denn die Netze sollen ja vermutlich in absehbarer Zeit abgeschaltet werden.

Dass sich plötzlich nach der Katastrophe im Ahrtal sämtliche deutsche Kommunen kollektiv in die Hosen scheißen und ihre Sirenen aufrüsten wollen, hat natürlich zu Liefer- und Verfügbarkeitsengpässen geführt. (es gibt nur eine Handvoll Firmen, die entsprechende Technik herstellen und montieren) Es wird also noch dauern, bis es wieder flächendeckend brauchbare Sirenen gibt.