Ein Großteil der “Argumente” hängen halt an der nuklearen Teilhabe. Und nukleare Abschreckung funktioniert nur, wenn sie glaubwürdig ist. Gegen Putin ist sie nicht mehr glaubwürdig. Auch nicht, wenn der orange Kasper unberechenbar ist. Er hat wiederholt gezeigt, dass er bereit ist, langfristige geostrategische Ziele der USA über den Haufen zu schmeißen, um Putin zu gefallen oder seinen dümmlichen selbstzerstörerischen Isolationismus voranzutreiben.

Natürlich ist das blöd, aber statt sich an brüchige amerikanische Strohhalme zu klammern, ist hier der einzige Weg der schnellstmögliche Aufbau einer gemeinsamen europäischen nuklearen Abschreckung. Dass das für die Öffentlichkeit evtl. schwer verdauliche Entscheidungen beinhaltet, mag ja sein, aber das muss man halt trotzdem machen und ehrlich kommunizieren, nicht wie die CDU das neuerdings mal wieder macht mit dämlichem Schwurbel von der billigen und zuverlässigen Stromerzeugung mit Kernkraftwerken. Das ist allemal besser, als sich weiter in die Tasche zu lügen, sich auf amerikanische Atombomben verlassen zu können, deren Einsatz die Freigabe des amerikanischen Präsidenten benötigt, abgeworfen mit amerikanischen Flugzeugen, die einen Killswitch haben. Zumal das nur taktische Waffen sind, deren Abschreckungswirkung begrenzt ist. Die sind eher ein nuklearer Warnschuss, bevor man die echte Abschreckung, die strategischen Raketen rausholt.

Um auf die anderen Punkte der Form halber einzugehen:

• Reverse Engineering, um daraus Nutzen für ein gemeinsames europäisches Projekt zu ziehen, geht auch, ohne nochmal F35 zu kaufen, denn es gibt andere europäische Länder, die schon welche haben. Die müsste man für das gemeinsame Projekt halt mit an Bord holen.
• Die gleiche “Wandel durch Handel”-Diplomatie, die schon bei Putin nicht funktioniert, soll also bei seiner durchgeknallten Marionette funktionieren, die dazu noch ein Land regiert, das traditionell seine Verbündeten eher als Vasallen begreift.