Mein Sprössling besucht nun seit wenigen Wochen die Schule (DE/NRW), eine staatliche Schule. Nun findet dort kein Ethik bzw. praktische Religion mehr statt, weil es nicht mehr Teil des Lehrplans ist. Schon länger nicht mehr. Lehrpersonal dafür gäbe es wohl auch nicht, weil man der Ausbildung zu diesen Unterrichtsinhalten damals zu wenig Zeit gab und diese wohl frühzeitig abbrach.

Es gibt neben dem katholischen und dem evangelischen Unterricht lediglich eine Aufsichtszeit, in der Kinder die keinen Religionsunterricht besuchen betreut, aber nicht unterrichtet werden. Fair enough.

Morgen besuchen alle Klassen der Grundschule einen verpflichtenden Gottesdienst. Am ersten Schultag fand auch einer statt, freiwillig.

Ich bin gelinde gesagt etwas aufgebracht über die Situation. Ich will meinem Kind nicht frühzeitig eine Religion (ganz egal welcher Art) auferlegen. Um ehrlich zu sein bin ich der Meinung, der Staat sollte es aktiv unterbinden, Kindern überhaupt eine religiöse Prägung auferlegen zu lassen, ganz egal welcher Art.

Wie ist eure Meinung dazu? Was war oder ist eure Situation und wie geht ihr damit um?

Edit: Ich habe eben gelesen, dass der Gottesdienst keine Pflicht darstellt (und die Schule die Aufsichtspflicht in der Zeit stellen muss), der Religionsunterricht hingegen schon. Quelle: Schulministerium NRW

  • @wellnowletsseeOP
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    61 year ago

    Na, das ist jetzt etwas übertrieben und untertrieben zugleich.

    Mir geht es nicht um den einen Kirchenbesuch sondern um das praktizieren einer Religionsform in der ersten bis vierten Klasse, wozu auch Kirchenbesuche zählen sowie deren Selbstverständlichkeit, erst gar keine alternativen Formen anzubieten. Zumal sind die Schulen verpflichtet, eine Betreuung als Alternative zu gewährleisten, diese (wie in unserem Fall) als solche nur auf Nachfrage anbieten, was wiederum zur Ausgrenzung einzelner führt (was nicht der Fall wäre, würde die Alternative gleichgestellt angeboten werden).

    Ich will mein Kind natürlich NICHT zu Hause behalten und pampern. Mir (und anderen) ist es aber auch nicht gleichgültig, in welcher Umgebung unsere Kinder aufwachsen.