da ich mich bewerbe wollte ich zuerst ein Zeugnis für den neuen Arbeitgeber haben.

Ich habe nie ein Zeugnis bekommen. Stattdessen habe ich eine berufliche Beurteilung bekommen: Gesamtnote: 4.

Diese Beurteilung hat die Leitung alleine geschrieben: Sie hat mit mir kein Gespräch geführt. Andere Mitarbeiter haben gemeint, normal ist, die Beurteilung zusammen mit dem Arbeitnehmer zu führen und dass am Ende das Dokument von beiden Parteien unterschrieben wird. Ein Gespräch wird geführt.

Wie schon geschrieben, habe ich mich fünf mal intern beworben und bin fünf mal abgelehnt worden. Nun frage ich mich, was für einen Einfluss diese Beurteilung gespielt hat.

Nun denke ich, dass meine Vorgesetzte mich sabotiert: wenn ich woanders arbeite, müssen sie nochmal eine Kraft anstellen und anleiten. Der Weg das zu machen? Behaupten, dass ich keine gute Kraft bin, sodass niemand mich anstellt.

Was denkt ihr?

2 Wochen nach dieser Beurteilung löbt diese Person mich öffentlich mit einem riesigen Lächeln ins Gesicht und sagte “wir sind eine große Familie hier”. Was zur Hölle soll das? Entweder bin ich gut oder nicht.

Logischerweise vertraue ich diese Person nicht mehr. Aber es ergibt keinen Sinn, mich zu bewerben, wenn das Wichtigste für einen neuen Arbeitgeber diese Beurteilung ist.

Ein Gespräch mit dem Betriebsrat wäre eine gute Idee, aber ich möchte auch wissen, was noch ich machen kann, außer so viele Distanz wie möglich mit dieser Person zu halten.

Ist es Aufgabe des Betriebsrats, mich zu begleiten, wenn ich mit dieser Leitung nicht alleine sprechen möchte?

  • lurch (he/him)
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    2 months ago

    Es könnte schon sein, dass Du wirklich super bist, man Dir aber absichtluch statt einem Arbeitszeugnis nur eine nutzlose Note gibt, um zu verhindern, dass Du das Unternehmen verlässt. Wenn das so ist, kannst Du das vielleicht zu Deinen Gunsten in Verhandlungen verwenden, denn es bedeutet sie nehmen es sogar in Kauf in rechtliche Probleme zu geraten, um Dich zu behalten.

    • schneewiese@feddit.orgOP
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      2 months ago

      kannst Du das vielleicht zu Deinen Gunsten in Verhandlungen verwenden, denn es bedeutet sie nehmen es sogar in Kauf in rechtliche Probleme zu geraten, um Dich zu behalten.

      ich verstehe es nicht ganz: in Verhandlungen mit dem neuen oder mit den aktuellen Arbeitgeber?

      Warum ist es gut, dass der aktuelle Arbeitgeber in Kauf hat, in rechtliche Probleme zu geraten? Oder habe ich es falsch verstanden?

      • lurch (he/him)
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        2 months ago

        Mit dem aktuellen. Wenn das so ist, bist Du wertvoll genug, dass sie das Risiko eingehen verklagt zu werden (weil sie Dir nich sofort ein wohlwollendes Zeugnis gegeben haben), um Dich zu behalten. Du kannst dann z.B. andeuten, dass Du auch ohne Zeugnis etwas finden würdest, aber Du würdest lieber auf eine der Stellen versetzt werden, auf die Du Dich ursprünglich beworben hast oder Du könntest mehr Gehalt verlangen. Du musst natürlich mehr als nur einen Verdacht haben, dass das so ist. Du musst wissen, dass es ärgerlich für sie wäre, Dich zu verlieren.

        • schneewiese@feddit.orgOP
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          2 months ago

          Du kannst dann z.B. andeuten, dass Du auch ohne Zeugnis etwas finden würdest

          ist das aber so? Mir würde gesagt, dass Arbeits-Zeugnisse in Deutschland sehr wichtig sind und dass ohne Zeugnis, es keinen Sinn ergibt, sich zu bewerben.

          Du musst natürlich mehr als nur einen Verdacht haben, dass das so ist.

          Stimmt, aber wie mache ich das? Wenn ich die Leitung konfrontiere, wird sie das verneinen und mich beschuldigen, ein Lügner zu sein, sodass ich in ein schlechtes Licht rücke.

          Leitung und stellvertretende Leitung sind befreundet und helfen sich.

          • lurch (he/him)
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            2 months ago

            Es gibt Jobs, da kommen Leute auf andere zu, um sie abzuwerben oder Jobs in die man über Beziehungen kommt. Da spielt ein Arbeitszeugnis selten eine Rolle. Außerdem kann man auch ein Praktikum machen, um zu beweisen, dass man etwas gut kann und dann kann man in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen werden.