Der Mord an dem Chef einer Krankenversicherung löst in den USA eine Welle der Wut aus, allerdings nicht über die Tat. Stattdessen wird der mutmaßliche Täter als Held gefeiert. Warum ist das so?
Ein Mord auf offener Straße, mitten in New York. Das löst normalerweise Entsetzen, Trauer und Mitgefühl aus. Doch als Brian Thompson am 4. Dezember vor dem Hilton-Hotel an der Sixth Avenue mehrere Schüsse treffen, zum Teil aus nächster Nähe, fiel der Aufschrei verhalten aus.
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Finde ich gut, dass es zu solchen Gewalttaten kommt? Nein.
Halte ich es für unausweichlich, dass es davon mehr geben wird, wenn die Politik nicht endlich die Ungleichheit bekämpft? Absolut.
Das ist ein großartiges Beispiel für den Unterschied zwischen Ethik (Ablehnung von Gewalt) und Moral (Freude über Gerechtigkeit).
Ich maße mir nichts an, aber selten so eine spezifische Reaktion quer durch alle Schichten erlebt.