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Cake day: June 24th, 2024

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  • Seit im Jahr 2020 der Medienmanager Lutz Schumacher vom Nordkurier als Geschäftsführer beim Schwäbischen Verlag übernahm, seit der Ravensburger Verlag das Neubrandenburger Medienhaus kaufte und Führungskräfte aus dem Nordosten holte, sei die Zeitung zur Plattform für AfD-freundliche Artikel geworden. Mit journalistisch fragwürdigen Mitteln werde versucht, radikalisierte Milieus wie die Querdenkerszene zu erreichen.

    Die Sorge in der Belegschaft ist so groß, dass neun aktuelle und frühere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ZEIT ONLINE darüber sprachen, einige gewährten Einblicke in Redaktionskonferenzen und Schriftverkehr aus dem Haus. Aus Angst vor arbeitsrechtlichen Folgen baten sie um Anonymität. Unlängst soll der neue Chefredakteur Gabriel Kords gedroht haben, man werde “kurzen Prozess” machen, falls Angestellte Interna nach draußen gäben.

    Und so geht Stück für Stück unsere Demokratie zugrunde.







  • Da kann ich auch eine Anekdote aus meiner Familie beisteuern.

    Ich mach das ja nicht unbedingt publik in der Verwandtschaft, dass ich kiffe. Nun hatte ich doch tatsächlich letztens jemanden (ca 65) aus der Verwandtschaft am Apparat und dann kam das Thema auf die Entkriminalisierung und da erzählt sie mir doch, dass sie ab und zu auch kifft. Das sind eigentlich CDU-Wähler.

    Spannend fand ich am Interview auch den Fakt, dass die meisten Leute sich nicht über den Dealer versorgen sondern anscheinend über Bekannte und Verwandte.

    Ach ja, und seit der Entkriminalisierung;

    1. Konsumieren nicht mehr Menschen in Deutschland Cannabis
    2. Ist der Schwarzmarkt auf der Straß0e kleiner geworden.

    Last-but-not-least: Ich hab meine Medikation die nachweislich hilft aber für die es keine “offizielle” Indikation gibt. Ich muss mich also nicht mehr strafbar machen um mit meinem gesundheitlichem Problem umzugehen.

    Ich hoffe, die Säule-II kommt bald obwohl ich da mittlerweile eher schwarz sehe. Das wäre auch eine Absicherung gegen Fotzenfritz im nächsten Jahr.
























  • Schultz hat Maurer gelernt. 53 sei er jetzt. Fünfzehn Jahre habe er Arbeitslosenhilfe bekommen, dann Hartz IV, seit zwei Jahren fährt er jeden Morgen mit dem Rad die fünf Kilometer bis zur »Wulkower Bioenergie- und Dienstleistungs GmbH«. Lädt Paletten ab und reinigt die Ställe, denn »Bioenergie« heißt übersetzt: Schweinegülle. Schultz sagt, mit dem Geld komme er klar. So ohne Familie, ohne Frau. Das Haus habe ihm die Gemeinde geschenkt, sei früher ein Kindergarten gewesen.

    […]

    Okay, aber was soll aus seiner Sicht passieren? Schultz überlegt nicht lange: »Die sollen mal was machen, dass die Leute zufrieden sind.« Den Radweg nach Wulkow, Tempo 30 im Dorf, ihn das Gras auf dem Spielplatz mähen lassen. Mal reden mit ihm. »Bei der Feuerwehr sitzen wir doch auch nach dem Einsatz zusammen und reden, wie es gelaufen ist.«

    So ähnlich, wie sie es auch im Gästehaus in Meseberg machen, ein paar Kilometer die Straße hinunter.

    Das alles klingt recht vernünftig und eher grün, flaggt aber blau, weil sowieso keiner hinschaut. Da ist viel guter Wille und schlechte Wut, Achtsamkeit durchsetzt mit Blindheit, und es wäre wohl Alchemistenglaube anzunehmen, ein wenig Ansprache würde reichen, aus dieser Mischung etwas Nützliches entstehen zu lassen. Weil der Radweg nicht kommt, muss die Ampel weg.

    Gute Nacht Deutschland.