HandOfBlood bekommt Besuch vom Vizekanzler und Kanzlerkandidat der Grünen.Schaut euch das gesamte VOD von HandOfBlood seinen Twitch Stream, an zusammen mit R...
Ich hab dagegen, dass kein eindeutiger Freibetrag formuliert wird. “Menschen, die eine Millionen auf dem Konto haben”. Was ist das für eine Aussage? Überhaupt ist eine Millionen kein riesiger Betrag, davon kannst du nichtmal eine Wohnung in der Großstadt kaufen. Ohne diese Kennziffer riecht das für mich stark nach Doppelbesteuerung.
Mag sein dass Reichtum relativ ist. Aber warum sollten Leute die mehr haben als andere einfach plötzlich keine Sozialabgaben auf ihr weiteres Einkommen zahlen Leute die weniger haben auf ihr gesamtes? Und warum Doppeltbesteuerung? Wenn du 1000€ in Bayer investierst und 1% gewinnst und 1000€ parallel in biontech und 0,5 % verlierst müsstest du doch auch nur auf die 5€ Gewinn Sozialabgaben zahlen das hat doch mit den 2000€, für die du (falls du nicht sehr reich oder sehr arm bist) eventuell schon Sozialabgaben geblecht hast gar nichts zu tun? Wo ist denn da was doppelt gezahlt?
Das Medianvermögen in Deutschland liegt irgendwo in der Nähe von 65 000€. 1 mio zu besitzen ist eher untypisch.
Über die Hälfte der deutschen wohnen zur Miete, viele der anderen Hälfte (z.b. als Kinder oder verwandte Leuten, die Häuser besitzen) besitzt auch kein Haus. Der großteil der deutschen wird sich nie ein Haus leisten können.
Das Mediannettoeinkommen in D liegt irgendwo bei 1400€. Du müsstest 60 Jahre lang durcharbeiten und keinen cent ausgeben, keine Miete, kein essen, um 1 mio anzusparen. Leute, die 1 mio haben verdienen entweder sehr überdurchschnittlich oder haben gut geerbt. Und ich sage das vollkommen wertungsfrei, einfach nur, um die Million einzuordnen
Und Leute die 1400€ netto erarbeiten, mussten auf 100% ihrer einnahmen Sozialabgaben zahlen jemand der 10 000 € brutto verdient muss nur auf 50% seines Einkommens Sozialabgaben zahlen. Jemand der 20 000 verdient nur auf 25%. Das finde ich schon asozial muss ich sagen. Und wenn man Gewinn fürs nichts tun (meine das neidfrei) durch Zinsen oder Dividenden bekommt, einfach nur, weil man Kohle hat und jemand anderes dafür arbeitet (entweder die angestellten der Firma oder der/die verschuldete, der/die die Zinsen auf den Kredit zahlt) soll das ersten geringer (25%) als das andere Einkommen versteuert werden und dann noch komplett frei von Sozialabgaben sein? Ich checke die Logik, warum die forderung danach scheiße sein soll, immer noch nicht
Das war ein Beispiel- mir ist durchaus bewusst, dass man nicht von einem Dorf auf alles schließen kann. Was mieten damit jetzt zu tun haben, ist mir nicht unmittelbar bewusst.
Nichtsdestotrotz ist eine Million doch ein mächtiger Haufen Geld, den man in den allermeisten Berufen nicht einfach so ansparen kann - da kann man doch schon von Reichtum sprechen?
Reichtum ist nicht, wenn man eine Million Euro besitzt. Das ist nicht realitätsfremd. Schau dir mal an, wohin das ganze Geld fließt und wie viel davon die wirklich Reichen besitzen. Das hat überhaupt nichts damit zu tun, wie viele Häuser man in deinem Dorf kaufen kann, wir reden von vielen Millionen oder gar Milliarden.
Wenn man “nur” eine Million auf dem Konto hat und sonst kein gebundenes Vermögen, wird man das nicht lange behalten.
Ich bin absolut dafür und warte schon seit jeher darauf dass es mal jemand ausspricht, alleine diese Forderung ist für mich ein großes Argument grün zu wählen.
Es ist auch in keinem Fall eine Doppelbesteuerung, weil es nur um die Erträge geht und nicht um den Kapitalstamm. Die Leute waren arbeiten, haben Steuern gezahlt und von dem Rest Aktien gekauft. Dieser Wert bleibt doch steuerfrei erhalten. Nur die Erträge, also sprich die Zinsen, die zu dem durch Erwerbsarbeit verdienten Geld dazu kommen, nur die würden abgabepflichtig.
Freibeträge für private Vorsorge sind sicherlich sinnvoll und die Anwendung der Beitragsbemessungsgrenze macht in dem Kontext natürlich keinen Sinn. Aber ich habe es auch nicht so verstanden dass die Forderung der Grünen Freibeträge ausschließt oder die Bemessungsgrenze unverändert anwenden will.
Sicherlich liegt hier noch nicht der fertig ausgearbeite Gesetzesvorschlag vor und es gibt noch viele Fragen zu klären. Aber ist das jetzt die Kritik? Habeck macht nen Vorschlag ohne alle Detailregelugen schon parat ausgearbeitet zu haben? Wichtig ist doch erstmal dass das Thema aufgemacht und angegangen wird. Alleine das ist für mich ein seltener Lichtblick in diesem Wahlkampf.
Würde dieser Vorschlag eindeutig nur für reiche Menschen Anwendungen finden, wäre ich nicht dagegen, wenngleich ich den Zusammenhang zwischen Sozialversicherung und Aktienerträgen nicht direkt sehe, aber das mal hinten angestellt.
Meine Sorge ist, dass das jetzt aber diejenigen trifft, die privat vorsorgen, weil das staatliche Rentensystem für die entsprechende Generation nicht mehr funktioniert. Das wäre hochgradig unfair und solange ich hier keinen Kennwert sehe, der das eindeutig ausschließt, kann ich so eine Idee nicht gutheißen.
Warum geht man stattdessen nicht endlich mal die Vermögenssteuer an? Das wäre aus meiner Sicht deutlich zielgerichteter, aber das scheint sich niemand zu trauen.
Statt einer Vermögenssteuer eine Vermögensertragssteuer… Beides mit dem selben Ziel. Bei einer Vermögenssteuer würden alle deine Argumente genauso ziehen. Ich verstehe nicht in wie fern die Vermögenssteuer in den Absichten und dahinter stehenden Werten fundamental anders ist
Die greift eben erst bei hohem Vermögen. Ich will doch nur verhindern, dass die, die heute für sich selbst vorsorgen, weil das Rentensystem ihnen nichts mehr leistet, morgen auch noch die Zeche dafür zahlen müssen.
Die Vermögenssteuer existiert bereits und ist einfach nur ausgesetzt. Das wäre doch wesentlich einfacher, dieses Instrument wieder zu aktivieren anstatt ein neues, bisher sehr unausgegorenes Instrument einzuführen.
Die Rücksicht auf private Vorsorge macht ja auch Sinn und ist richtig. Das ist aber doch absolut kein Widerspruch beides unter einen Hut zu bringen, die Ideen wurden ja schon genannt und sind auch nicht kompliziert.
Ich sehe es aber auch eher so: ohne Abgaben auf Kapitalerträge würden doch nur die Abgaben auf Erwerbsarbeit stärker steigen. Und dann würde der Spielraum für private Vorsorge auch weniger, gerade für diejenigen die es nötig hätten.
Warum also nicht Arbeit entlasten und dafür Kapitalerträge belasten? Wer sowieso beides hat für den ändert sich nicht viel. Wer von Kapitalerträgen lebt muss halt seine Finanzen überdenken. Finde ich erstmal richtig.
Ansonsten kann ich nur empfehlen am Monatsende mal die Gehaltsabrechnung und die Depotabrechnung nebeneinander zu legen. Im aktuellen System wird halt jeder der von Erwerbsarbeit lebt extremst bestraft und der reich geborene Rest extrem begünstigt. Wollen wir das wirklich so haben?
Nein, natürlich wollen wir das nicht so haben. Wir sind da doch einer Meinung. Aber es ist nirgends die Rede davon, dass Erwerbsarbeit durch die Belegung von Kapitalerträgen mit Sozialabgaben entlastet wird. Gleichzeitig wird nicht konkret genannt, ab wann diese Abgaben fällig sind. Das ist doch mein ganzer Punkt.
Stell dir vor, Abgaben auf Arbeit werden nicht reduziert und gleichzeitig keine faire Freigrenze für Kapitalerträge geschaffen. Das wäre doch nicht fair. Darum geht es mir einfach nur und ich finde die Vermögenssteuer hier wesentlich differenzierter.
Aber das hängt doch zusammen, die Sozialsysteme haben einen Finanzbedarf und der wird aktuell auf die Erwerbstätigen umgelegt. Wenn der Finanzbedarf teilweise anders gedeckt wird dann sinkt der Anteil für die Erwerbstätigen.
Z.B. Krankenkassenbeiträge unterliegen ja auch nicht ganz der politischen Willkür sondern es gibt da schon Regeln wie die Beiträge bedarfsgerecht festgelegt werden. Insofern müsste sich schon der Bedarf deutlich erhöhen, ansonsten wäre die Entlastung der Arbeiter doch ein Automatismus.
Jetzt kann man natürlich anführen, dass mit Maskenkäufen und Gematik Abenteuern die Finanzierung im Gesundheitssystem alles andere als wirklich Bedarfsgerecht ist und am eigentlichen Versorgungsbedarf schon auch mal vorbei geht. Aber dann reden wir über allgemeine Korruptionsbekämpfung, die ist immer gut und richtig. Aber deswegen kann man doch so eine Reformidee nicht ablehnen, nach dem Motto dem Staat ist grundsätzlich nicht zu trauen?
Das hab ich damit überhaupt nicht gesagt. Sieh mal, mir geht es um ein Mittel, das reale Umverteilung von reich nach arm ermöglicht. Da sehe ich die Vermögenssteuer als deutlich schärferes Schwert. Ich habe die Sorge, dass so eine Reform hier diejenigen trifft, die sich mit ihrer Erwerbstätigkeit selbst vor Armut im Alter schützen wollen, da ihnen das Sozialsystem keine Sicherheit garantieren kann.
Ich weiß nicht, warum man hier so reflexartig gegen diese Aussage ist. Ich glaube, da gibt es viele Vorurteile und ein falsches Verständnis dessen, was Reichtum bedeutet. Ich will definitiv Reichen an ihr Geld und ich will, dass dieser Reichtum der Gesellschaft zugute kommt. Ich finde nur diese Idee hier schwammig, redundant und damit unnötig angreifbar.
Ich hab dagegen, dass kein eindeutiger Freibetrag formuliert wird. “Menschen, die eine Millionen auf dem Konto haben”. Was ist das für eine Aussage? Überhaupt ist eine Millionen kein riesiger Betrag, davon kannst du nichtmal eine Wohnung in der Großstadt kaufen. Ohne diese Kennziffer riecht das für mich stark nach Doppelbesteuerung.
Mag sein dass Reichtum relativ ist. Aber warum sollten Leute die mehr haben als andere einfach plötzlich keine Sozialabgaben auf ihr weiteres Einkommen zahlen Leute die weniger haben auf ihr gesamtes? Und warum Doppeltbesteuerung? Wenn du 1000€ in Bayer investierst und 1% gewinnst und 1000€ parallel in biontech und 0,5 % verlierst müsstest du doch auch nur auf die 5€ Gewinn Sozialabgaben zahlen das hat doch mit den 2000€, für die du (falls du nicht sehr reich oder sehr arm bist) eventuell schon Sozialabgaben geblecht hast gar nichts zu tun? Wo ist denn da was doppelt gezahlt?
Eine Million ist jetzt aber auch nicht gerade wenig
Mit einer Million ist man aber heutzutage nicht mehr reich. Wohlhabend durchaus, aber nicht reich.
Das Medianvermögen in Deutschland liegt irgendwo in der Nähe von 65 000€. 1 mio zu besitzen ist eher untypisch.
Über die Hälfte der deutschen wohnen zur Miete, viele der anderen Hälfte (z.b. als Kinder oder verwandte Leuten, die Häuser besitzen) besitzt auch kein Haus. Der großteil der deutschen wird sich nie ein Haus leisten können. Das Mediannettoeinkommen in D liegt irgendwo bei 1400€. Du müsstest 60 Jahre lang durcharbeiten und keinen cent ausgeben, keine Miete, kein essen, um 1 mio anzusparen. Leute, die 1 mio haben verdienen entweder sehr überdurchschnittlich oder haben gut geerbt. Und ich sage das vollkommen wertungsfrei, einfach nur, um die Million einzuordnen
Und Leute die 1400€ netto erarbeiten, mussten auf 100% ihrer einnahmen Sozialabgaben zahlen jemand der 10 000 € brutto verdient muss nur auf 50% seines Einkommens Sozialabgaben zahlen. Jemand der 20 000 verdient nur auf 25%. Das finde ich schon asozial muss ich sagen. Und wenn man Gewinn fürs nichts tun (meine das neidfrei) durch Zinsen oder Dividenden bekommt, einfach nur, weil man Kohle hat und jemand anderes dafür arbeitet (entweder die angestellten der Firma oder der/die verschuldete, der/die die Zinsen auf den Kredit zahlt) soll das ersten geringer (25%) als das andere Einkommen versteuert werden und dann noch komplett frei von Sozialabgaben sein? Ich checke die Logik, warum die forderung danach scheiße sein soll, immer noch nicht
Unfassbar, wie realitätsfremd die Aussage ist. In meinem Heimatdorf könntest du davon vier Häuser kaufen.Edit: Wird hier wohl anders gesehen. HLI, dass meine Maßstäbe für wohlhabend und reich sich nicht mit denen von anderen decken.
In welchem Zustand sind die Häuser? Wie viel muss man da in die Energiesanierung stecken?
Abgesehen davon sind solche Einzelfälle halt nutzlos. Lass uns halt nicht dein Dorf und nicht München anschauen, sondern den Median.
Ich glaube auch nicht, dass man mit einer Million unbedingt reich ist.
Wie realitätsfern ist die Aussage, wenn Dein Heimatdorf wahrscheinlich nicht dem durchschnittlichen Mietspiegel entspricht?
Das war ein Beispiel- mir ist durchaus bewusst, dass man nicht von einem Dorf auf alles schließen kann. Was mieten damit jetzt zu tun haben, ist mir nicht unmittelbar bewusst.
Nichtsdestotrotz ist eine Million doch ein mächtiger Haufen Geld, den man in den allermeisten Berufen nicht einfach so ansparen kann - da kann man doch schon von Reichtum sprechen?
Reichtum ist nicht, wenn man eine Million Euro besitzt. Das ist nicht realitätsfremd. Schau dir mal an, wohin das ganze Geld fließt und wie viel davon die wirklich Reichen besitzen. Das hat überhaupt nichts damit zu tun, wie viele Häuser man in deinem Dorf kaufen kann, wir reden von vielen Millionen oder gar Milliarden.
Wenn man “nur” eine Million auf dem Konto hat und sonst kein gebundenes Vermögen, wird man das nicht lange behalten.
Ich bin absolut dafür und warte schon seit jeher darauf dass es mal jemand ausspricht, alleine diese Forderung ist für mich ein großes Argument grün zu wählen.
Es ist auch in keinem Fall eine Doppelbesteuerung, weil es nur um die Erträge geht und nicht um den Kapitalstamm. Die Leute waren arbeiten, haben Steuern gezahlt und von dem Rest Aktien gekauft. Dieser Wert bleibt doch steuerfrei erhalten. Nur die Erträge, also sprich die Zinsen, die zu dem durch Erwerbsarbeit verdienten Geld dazu kommen, nur die würden abgabepflichtig.
Freibeträge für private Vorsorge sind sicherlich sinnvoll und die Anwendung der Beitragsbemessungsgrenze macht in dem Kontext natürlich keinen Sinn. Aber ich habe es auch nicht so verstanden dass die Forderung der Grünen Freibeträge ausschließt oder die Bemessungsgrenze unverändert anwenden will.
Sicherlich liegt hier noch nicht der fertig ausgearbeite Gesetzesvorschlag vor und es gibt noch viele Fragen zu klären. Aber ist das jetzt die Kritik? Habeck macht nen Vorschlag ohne alle Detailregelugen schon parat ausgearbeitet zu haben? Wichtig ist doch erstmal dass das Thema aufgemacht und angegangen wird. Alleine das ist für mich ein seltener Lichtblick in diesem Wahlkampf.
Würde dieser Vorschlag eindeutig nur für reiche Menschen Anwendungen finden, wäre ich nicht dagegen, wenngleich ich den Zusammenhang zwischen Sozialversicherung und Aktienerträgen nicht direkt sehe, aber das mal hinten angestellt.
Meine Sorge ist, dass das jetzt aber diejenigen trifft, die privat vorsorgen, weil das staatliche Rentensystem für die entsprechende Generation nicht mehr funktioniert. Das wäre hochgradig unfair und solange ich hier keinen Kennwert sehe, der das eindeutig ausschließt, kann ich so eine Idee nicht gutheißen.
Warum geht man stattdessen nicht endlich mal die Vermögenssteuer an? Das wäre aus meiner Sicht deutlich zielgerichteter, aber das scheint sich niemand zu trauen.
Statt einer Vermögenssteuer eine Vermögensertragssteuer… Beides mit dem selben Ziel. Bei einer Vermögenssteuer würden alle deine Argumente genauso ziehen. Ich verstehe nicht in wie fern die Vermögenssteuer in den Absichten und dahinter stehenden Werten fundamental anders ist
Die greift eben erst bei hohem Vermögen. Ich will doch nur verhindern, dass die, die heute für sich selbst vorsorgen, weil das Rentensystem ihnen nichts mehr leistet, morgen auch noch die Zeche dafür zahlen müssen.
Die Vermögenssteuer existiert bereits und ist einfach nur ausgesetzt. Das wäre doch wesentlich einfacher, dieses Instrument wieder zu aktivieren anstatt ein neues, bisher sehr unausgegorenes Instrument einzuführen.
Die Rücksicht auf private Vorsorge macht ja auch Sinn und ist richtig. Das ist aber doch absolut kein Widerspruch beides unter einen Hut zu bringen, die Ideen wurden ja schon genannt und sind auch nicht kompliziert.
Ich sehe es aber auch eher so: ohne Abgaben auf Kapitalerträge würden doch nur die Abgaben auf Erwerbsarbeit stärker steigen. Und dann würde der Spielraum für private Vorsorge auch weniger, gerade für diejenigen die es nötig hätten.
Warum also nicht Arbeit entlasten und dafür Kapitalerträge belasten? Wer sowieso beides hat für den ändert sich nicht viel. Wer von Kapitalerträgen lebt muss halt seine Finanzen überdenken. Finde ich erstmal richtig.
Ansonsten kann ich nur empfehlen am Monatsende mal die Gehaltsabrechnung und die Depotabrechnung nebeneinander zu legen. Im aktuellen System wird halt jeder der von Erwerbsarbeit lebt extremst bestraft und der reich geborene Rest extrem begünstigt. Wollen wir das wirklich so haben?
Nein, natürlich wollen wir das nicht so haben. Wir sind da doch einer Meinung. Aber es ist nirgends die Rede davon, dass Erwerbsarbeit durch die Belegung von Kapitalerträgen mit Sozialabgaben entlastet wird. Gleichzeitig wird nicht konkret genannt, ab wann diese Abgaben fällig sind. Das ist doch mein ganzer Punkt.
Stell dir vor, Abgaben auf Arbeit werden nicht reduziert und gleichzeitig keine faire Freigrenze für Kapitalerträge geschaffen. Das wäre doch nicht fair. Darum geht es mir einfach nur und ich finde die Vermögenssteuer hier wesentlich differenzierter.
Aber das hängt doch zusammen, die Sozialsysteme haben einen Finanzbedarf und der wird aktuell auf die Erwerbstätigen umgelegt. Wenn der Finanzbedarf teilweise anders gedeckt wird dann sinkt der Anteil für die Erwerbstätigen.
Z.B. Krankenkassenbeiträge unterliegen ja auch nicht ganz der politischen Willkür sondern es gibt da schon Regeln wie die Beiträge bedarfsgerecht festgelegt werden. Insofern müsste sich schon der Bedarf deutlich erhöhen, ansonsten wäre die Entlastung der Arbeiter doch ein Automatismus.
Jetzt kann man natürlich anführen, dass mit Maskenkäufen und Gematik Abenteuern die Finanzierung im Gesundheitssystem alles andere als wirklich Bedarfsgerecht ist und am eigentlichen Versorgungsbedarf schon auch mal vorbei geht. Aber dann reden wir über allgemeine Korruptionsbekämpfung, die ist immer gut und richtig. Aber deswegen kann man doch so eine Reformidee nicht ablehnen, nach dem Motto dem Staat ist grundsätzlich nicht zu trauen?
Das hab ich damit überhaupt nicht gesagt. Sieh mal, mir geht es um ein Mittel, das reale Umverteilung von reich nach arm ermöglicht. Da sehe ich die Vermögenssteuer als deutlich schärferes Schwert. Ich habe die Sorge, dass so eine Reform hier diejenigen trifft, die sich mit ihrer Erwerbstätigkeit selbst vor Armut im Alter schützen wollen, da ihnen das Sozialsystem keine Sicherheit garantieren kann.
Ich weiß nicht, warum man hier so reflexartig gegen diese Aussage ist. Ich glaube, da gibt es viele Vorurteile und ein falsches Verständnis dessen, was Reichtum bedeutet. Ich will definitiv Reichen an ihr Geld und ich will, dass dieser Reichtum der Gesellschaft zugute kommt. Ich finde nur diese Idee hier schwammig, redundant und damit unnötig angreifbar.