Vor der Bundestagswahl hat der Linkenparteivorsitzende Jan van Aken die Einführung eines Vermögensregisters gefordert. Ein solches Finanzregister solle für Transparenz großer Vermögen in Deutschland sorgen, sagte van Aken ZEIT ONLINE.
“In Deutschland wissen wir nicht, wem eigentlich das Land gehört. Keine Behörde erfasst, wer die größten Vermögen besitzt, wer Schlösser, Firmenimperien, Aktienpakete und Kunstsammlungen hortet”, sagte van Aken. Das sei politisch gewollt.
Nein, ich bezog mich auf einen Kommentar, der sagte, Reiche würden ihr Geld nicht horten.
Ich glaube, du missverstehst mich. Ich sage nicht, dass Lürssen einfach seine Ausrichtung ändern sollte. Ich sage, dass das „aber Reiche sichern mit ihrem Konsum so viele Arbeitsplätze“ quatsch ist, weil man das Geld, wenn man es zum Beispiel durch Steuern abschöpft, in die gleichen Arbeitsplätze stecken kann, aber auf eine Weise, die dem Gemeinwohl dient.
Darüber müssen wir sogar reden, denn diese Steuern sind eben nicht hoch genug, um die sich immer weiter öffnende Scheren zwischen Arm und Reich auszugleichen. Irgendetwas geht nicht mit rechten Dingen zu, wenn es Menschen gibt, die in Luxusvillen leben, während neben mir eine sechsköpfige Familie auf 2,5 Zimmern zu 50m² leben müssen.
Die Rechnung möchte ich mal sehen. Schließlich wird auch für Mehrfamilienhäuser Grundsteuer fällig, und vielleicht sogar mehr, weil man kleinere aber mehr Grundstücke hat.
Der Rest deines Kommentars (eigentlich der ganze, aber ab hier ganz besonders) macht mich ziemlich wütend. Du gehst weniger auf das ein, was ich geschrieben habe, als auf das, was deinem Verständnis nach ein „linkes Weltbild“ ist oder sein könnte, und argumentierst darauf aufbauend.
Ich hab nie irgendwas von einer großen Weltrevolution gefaselt, noch dass der Staat irgendwelchen Kunstwerken Werte zuweisen soll.
Entweder gehst du auf mich ein ohne irgendwelche Annahmen aufgrund angenommener Weltbilder, oder wir lassen die Diskussion sein.
Dem könnte man allerdings entgegnen, dass wir schon heute eine sehr hohe Abgabenquote und trotzdem das Problem einer klammen öffentlichen Hand. Der Staat hat immer eine gewisse “Versickerung” bei seinen Einnahmen. Es würden also nicht die 100% des vom Reichen abgeschöpften Geld bei der Werft ankommen, sondern bspw. 85%. Wie bereits oben gesagt, bin ich der Meinung, dass Reiche stärker besteuert werden müssten, indem bspw auch Kapitalerträge nicht mehr mit 25% besteuert würden, sondern mit dem tatsächlichen persönlichen Einkommenssteuersatz. Trotzdem halte ich den Staat letztlich im Vergleich für den schlechteren Wirtschafter.
Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, wenn Menschen in Luxusvillen leben, zumal anderen auch nicht dadurch geholfen ist, dass sie dort nicht leben würden. Ich erwarte dann allerdings, dass sie sich in angemessener Art und Weise am Betrieb dieses Staates beteiligen. Ein Beispiel, wie ich mir das vorstellen könnte, siehst du oben.
Ich glaube, wenn man ein Villenviertel planieren würde und stattdessen flächendeckend mit Mehrfamilienhäusern zupflastern würde, dann würde sich das nicht unbedingt positiv auf den Bodenrichtwert auswirken. Warum ist denn in einer Nobellage am Stadtrand mit entsprechender Bebauung der Bodenrichtwert höher als in der Arbeitersiedlung nebenan? Es gibt auf dem Immobilienmarkt unterschiedliche Bedarfe. Problematisch gerade in Innenstadtlagen ist einfach die in Deutschland traditionell (zu) hohe Mieterquote gepaart mit zu vielen Immobilien in Anlegerhand. Auch hier müsste der Staat regulierend eingreifen.
Das hat doch nichts mit dir zu tun oder ist an dich persönlich gerichtet. Es ist doch so: van Aken kommt jetzt mit diesem Vorschlag. Die Wählerschaft ist begeistert, die anderen schütteln den Kopf. Es macht jetzt einmal ein bisschen Lärm, dann wird aber nichts weiter passieren. Das kritisiere ich, weil das Anliegen an sich eigentlich zu wichtig ist für so “Tischfeuerwerk”. Ich verstehe, dass die Linke auf sich aufmerksam machen möchte, aber es ärgert mich schon, dass eigentlich sinnvolle und notwendige Dinge liegenbleiben, weil Parteien stattdessen auf Dinge mit mehr “Wow”-Effekt setzen, die letztlich jedoch nicht umgesetzt werden. Daher auch die überspitzte Formulierung, dass es in meinen Augen momentan wichtiger ist, den “langweiligeren”, realistischeren Ansatz zu verfolgen, statt von der ganz großen Umwälzung zu träumen, in der es beispielsweise keine Reichen in Villen mehr gibt. Das wird angesichts von einer Linken, die nicht sicher über die 5%-Hürde kommt, einfach nicht passieren. Es ist aber überhaupt nicht mein Ansinnen, dich wütend zu machen.
Du hast überhaupt nicht verstanden, worum es mir geht. Reiche schaden der Gesellschaft, weil sie zu viel Geld und Werte aus dem Wirtschaftskreislauf entnehmen und darauf sitzen bleiben. Ein Großteil des Geldes, dass eine Reiche Person für eine Yacht bei der Lürssen-Werft ausgibt, landet ja nicht in den Taschen der Arbeiter, sondern beim nächsten reichen Firmenbesitzer.
Du diskutiert aber mit mir. Über einen Einwand, den ich auf die Behauptung eines anderen Users gebracht habe. Wir diskutieren hier nicht über irgendeine Weltrevolution oder über von Akens Registervorschlag, sondern darüber, ob Reiche Geld und Werte horten. Und das tun sie.
Dann bleib beim Thema und schwafel nicht von irgendwelchen Weltrevolutionen, von denen niemand außer dir hier geredet hat! Es ist egal, was du beabsichtigt, wenn du irgendwelche Annahmen über mich oder mein Weltbild triffst, die nichts mit der Diskussion zu tun haben (und die auch nicht zutreffen, btw), dann machst su mich wütend, ob gewollt oder nicht.
Das Beispiel Lürssen sollte aufzeigen, dass mir die Aussage:
einfach zu platt und schwarz-weiß ist. Zumal da ja auch “alles das Geld” steht. Ich halte Reiche jetzt umgekehrt nicht für die großen Wohltäter der Volkswirtschaft, aber sie entziehen nicht nur Geld, sondern geben auch ziemlich aus. Ob jetzt bei Lürssen, auf Sylt oder sonst wo.
Natürlich. Aber einerseits schafft der Reiche evtl. damit die Auslastung, die bspw. bei Lürssen die Arbeitsplätze überhaupt erhält und Menschen damit in Lohn und Brot, andererseits gibt ja wiederum der Big Boss von Lürssen das Geld mindestens in Teilen auch wieder für irgendwas aus. Wie gesagt, um das ganz klar zu stellen: das sind für mich keine verehrungswürdigen Samariter und ich spreche mich auch für deren weitere Besteuerung aus, aber das Bild zu zeichnen, dass die Reichen das ganze Geld entziehen, ist mir zu einfach.
Sag mal hast du die Schule geschwänzt als Textverständnis unterrichtet wurde? Wie kommst du von
zu
?
Erst recht, wenn mehrfach klargestellt wird, dass genau letzteres absolut nicht gemeint und gesagt wurde?
Sehr einfach: in deinem Kommentar, auf den ich mich bezogen habe, steht “Wenn alles das Geld, das Reiche erwirtschaften, nicht gehortet wird” und nichts anderes. Das Wort “alles” impliziert, dass du die Gesamtheit des Geldes meinst, wenn du von horten sprichst.
Naja, gesagt, bzw. geschrieben wurde es, siehe oben, schon. Als Klarstellungen kommen folgende Passagen von dir in Betracht:
Wie oben durch dein Zitat gezeigt: doch ich denke schon.
Hier sehe ich auch keine Klarstellung, dass du ja nicht “alles” meinst, sondern nur, warum du es geschrieben hast.
Daraus kann man tatsächlich eine indirekte Einschränkung lesen, denn statt “alles” ist es jetzt “zu viel”. Direkt klargestellt, zumal mehrfach, hast du jedoch leider nicht, dass du dein Eingangsstatement eigentlich nicht so gemeint hast, wie du es geschrieben hast. Aber gut, mit “zu viel” kann ich besser leben als mit “alles”, denn darüber kann man diskutieren. Wie gesagt bin ich der Meinung, dass in der Realität Reiche ihr Geld tendenziell nicht auf einem Haufen horten und damit der Wirtschaft komplett entziehen, sondern dass sie es zu irgendetwas einsetzen, von dem sie sich Profit erhoffen. Die unfaire Schwäche unseres Steuersystems jedoch ist, dass nicht alle diese Formen des Einkommens gleich besteuert werden und denjenigen bestrafen, der nur von seiner Arbeit lebt, während der belohnt wird, der dank Firmenkonstrukten und angelegtem Geld etwas indirekter verdient. Das Problem, dass wir mit Reichen haben, lässt sich in meinen Augen durch das überfällige Schließen dieser Lücke* größtenteils beheben.
*Edith: und natürlich der eklatanten Lücken in der Erbschaftssteuer!
Lass gut sein. Du hast es nicht verstanden, du hast nie den Kontext (aka den Kommentar, auf den ich geantwortet habe) mit einbezogen, und ich hab keine Lust mehr, mit ner Taube Schach zu spielen. Ich bin raus.
Was hilft der Kontext hier? Der Vorposter schrieb, Reiche würden ihr Geld nicht horten. Du sagtest, wenn sie alles ihr Geld nicht horten würden, warum gäbe es dann so Dinge wie private Kunstsammlungen, Privatjets usw. Worauf ich sagte, dass das eine ja das andere nicht ausschließt und Reiche trotz dieser Dinge auch ordentlich Geld ausgeben. Sprich: sie horten nicht nur, sondern geben auch aus = ihr habt wohl beide Unrecht mit eurer jeweiligen schwarz-weiß-Aussage.
Aber: wenn dich das ganze Thema oder ich so sehr provoziert, dass du nicht sachlich diskutieren möchtest, brauchen wir das auch nicht machen. Kein Mensch muss sich ärgern und sollte die Zeit lieber positiv einsetzen. Nichts für ungut und einen schönen Tag dir!
Ein allerletzter Versuch: „alles nicht“ ≠ „nicht alles“
Ich sagte nicht, dass Reiche all ihr Geld horten, sondern das Gegenteil, nämlich dass sie nicht all ihr Geld nicht horten - doppelte Verneinung, denn mein Vorposter schrieb, dass Reiche nicht horten würden wie Drachen. Und meine Antwort war, dass Geld und Wertsachen gehortet würden. Das heißt aber nicht, dass ich sagte, dass alles Geld gehortet würde.
Hast du es jetzt verstanden???
Nicht das Thema. Nur du und deine Unfähigkeit, Texte sinnerfassend zu lesen und deine daraus resultierende Eigenschaften, gegen Aussagen zu argumentieren, die nie getätigt wurde.