Alle Umfragen zeigen: Die Union wird wahrscheinlich stärkste Kraft und die AfD so gut abschneiden wie nie. Besonders übel: Wenn viele progressive Wähler*innen ihre Stimme Kleinparteien wie Volt oder der Tierschutzpartei geben, gehen diese Stimmen verloren. Und am Ende profitieren von dem Wahlergebnis die Konservativen und Rechtsextremen – sie ziehen mit noch mehr Abgeordneten in den Bundestag ein. Auf dieser Seite erfährst Du:
- was taktisches Wählen bedeutet,
- warum Deine Stimme für eine Kleinpartei verschenkt sein könnte,
- wie Du Deine Stimme strategisch für progressive Inhalte einsetzt.
Was sind denn das für Kommentare?
Leute, überlegt doch mal. Wir reden hier von 6 (!) Prozent für progressive Parteien, die bei der Wahl quasi weggeworfen werden.
Wenn diese Stimmen stattdessen zu den Linken, Grünen, SPD gehen: Das könnte gut und gerne den Unterschied zwischen einer linken, progressiven Mehrheit, und einer rechten, konservativen Mehrheit ausmachen.
Meint ihr nicht, dass eure Interessen (sofern ihr eine Kleinstpartei wählen wolltet) VIEL besser durch eine Linke Mehrheit repräsentiert wären? Dann würde sich nämlich auch tatsächlich was ändern in die Richtung.
Und dann umarmt der Söder auch bald wieder Bäume. So kriegt man den Diskurs verschoben.
Taktisch wählen ist leider auch nicht das goldene vom Ei, wir haben zwar mehr Parteien als Amerika, aber den Status quo Wald Entscheidungsgrundlage für das Wahlverhalten zum nehmen… da bräuchten wir keine Parteienlandschaft mehr.
Holen wir uns lieber eine vernünftige Ersatzstimmenregelung✊
Bleibt eine Partei bei unter 5%, zieht sie nicht in den Bundestag ein – die Stimmen sind verloren.
Das ist einfach nur falsch!
Einerseits sind die Stimmen wichtig für die Parteienfinanzierung.
Und andererseits: Wie soll jemals eine neue Partei in den Bundestag kommen, wenn sie nicht gewählt wird, weil sie bei der letzten Wahl zu wenige Stimmen bekommen hat?Ich hasse dieses aus den USA bekannte Framing, dass eine Stimme für eine Kleinpartei “verschenkt” sei.
Das ist einfach ein beschissenes Demokratieverständnis. Eine Stimme für die Tierschutzpartei ist eine Stimme für die Tierschutzpartei, und nicht eine “verlorene” Stimme der Grünen. Sie hat nie den Grünen gehört.Es ist halt absoluter bullshit dieses System. Du hast zwar recht, aber eben auch nicht. Es ist halt einfach so, dass wenn die Partei, die du gewählt hast, nicht die 5% Hürde schafft, deine Stimme für die Regierungsbildung komplett irrelevant ist. Die anderen Punkte, die du genannt hast, sind natürlich valide.
Dass das so ist, scheint keinen zu interessieren. Und logischerweise auch nicht… keine der Parteien, die jemals an der Macht sein wird, wird jemals was an diesem Wahlsystem ändern. Sie würden ja nur sich selbst schaden. Die einzigen, die daran was ändern wollen würden, wären die Kleinparteien… und oh Wunder, wenn die über 5% bekommen würden, wo sie wirklich möglicherweise was ändern könnten, wären sie keine Kleinpartei mehr und hätten auch keinen Anreiz mehr, etwas daran zu ändern!
Selbst in diesem Artikel ist nicht auch nur mit einem Wort erwähnt, wie bescheuert dieses System ist und wie es besser eigentlich sein müsste. Präferenzwahl hat zwar auch Probleme, die nicht zu 100% gelöst werden können, aber ist um Welten besser. Es gibt literally keinen Grund, das nicht zu benutzen, außer dass es halt ne Umstellung wäre.
Aber ja, solang das nicht so ist, ist taktisch wählen sinnvoll. Genauso sinnvoll ist es auch, Kleinparteien zu wählen. Nur muss man dann halt in Kauf nehmen, dass die Stimme nicht für die Regierungsbildung zählt.
deine Stimme für die Regierungsbildung komplett irrelevant ist
Tatsächlich leider nicht komplett irrelevant, weil verschenkte Stimmen auch zu Mehrheitsverhältnissen führen können, welche mit diesen verhindert worden wären.
Das mit der Parteienfinanzierung ist ein schlechtes Argument.
0,83 Euro für jede für ihre jeweilige Liste abgegebene gültige Stimme
für die ersten 4 Millionen Stimmen 1,00 statt 0,83 Euro
Bitte trefft eure Wahlentscheidung nicht aus diesem Grund, stattdessen spendet lieber ein paar Euro an die Partei(en).
Das BSW und die AfD sind ziemlich junge Parteien. Wenn es in der Bevölkerung wirklich einen Bedarf gibt, dann bekommen auch neue Parteien genug Stimmen.
Ich mag das Programm der Tierschutzpartei gerne, aber was soll es bringen sie zu wählen? Wenn es im Bundestag mal kurz um Tierschutz geht, dann vertreten die Grünen und die Linken ja schon ähnliche Positionen. Braucht es da wirklich noch eine Partei, die um linksgrüne Stimmen kämpft?Braucht es da wirklich noch eine Partei, die um linksgrüne Stimmen kämpft?
Brauchen wir wirklich Parteien, welche inhaltlich überzeugen und Meinungen von Leuten besser vertreten als andere Parteien?
Ich möchte lieber eine Partei unterstützen, die meine Interessen zu 85% abbildet und im Bundestag gehört wird, als seine Partei zu wählen, die mit mir absolut übereinstimmt aber am Ende stumm bleibt. Ich finde, dass wir im links-grünen Spektrum genug Auswahl haben. Auch wenn ich diesen Artikel hier gepostet und persönlich auch noch nie eine Kleinstpartei gewählt habe, will ich dir das Recht aber natürlich nicht nehmen.
Ja, verstehe ich. Ich find’s halt fragwürdig mit unserer Demokratie, wenn man letztenendes wegen der 5% Hürde doch nicht so die freie Wahl hat, wie es sein sollte.
Ich hätte gerne eine Kleinpartei gewählt, weil diese inhaltlich einfach signifikant besser meine Ansichten vertreten als eine der bisherigen Bundestagsparteien. Als nächstbestes kämen bei mir noch die Linken rein, aber da ist deren m.M.n. naive Haltung ggü. der Ukraine-Unterstützung leider ein k.o.-Kriterium. Daher werden es für mich die Grünen diesmal, welche aber im Vergleich zu den Linken oder der Tierschutzpartei oder Volt noch mal einen spürbar größeren inhaltlichen Abstand haben.
Es ist für mich daher eine Wahl des geringsten Übels und nicht eine, wo ich mich wirklich mit identifizieren kann oder zu 85 % drin vertreten sehe. Und das ist frustrierend. :/
Wenn wir nicht so ein Naziproblem wegen der CDU/CSU und AfD hätten, würde ich konsequent Kleinparteien wählen. Zur Parteifinanzierung lohnt sich das allemal und kann langfristig beim Wachstum helfen.
Bei der EU Wahl gilt die Hürde glücklicherweise nicht.
Zudem reichen 3 Direktmandate um in den Bundetag einzuziehen.
Ich weiß echt nicht was ich von Campact halten soll, die scheinen irgendwie gegen kleinparteien wie Volt, Tierschutzpartei et al. zu sein
Das mit den 3 Direktmandaten ist halt auch iwie irrelevant. Die Direktmandate kriegen ja nur die mit den meisten Stimmen… Da muss es dann halt echt ne Kleinpartei schaffen, in einem Wahlkreis die stärkste Kraft zu sein… Das geht halt fast nicht von jetzt auf gleich, die Chance dass das ne etablierte Partei wird ist extrem viel höher.
Das geht halt irgendwie nur, wenn ne Partei komplett neue Lösungsstrategie für irgendwas hat, die sonst keiner bisher hat… Aber die meisten Kleinparteien sind einfach bessere/schlechtere/spezialisiertere Versionen von den größeren Parteien… Wenn ne größere Partei das meiste abdeckt, warum dann die kleinere wählen, die eh nicht in die Regierung kommt…
An sich ist taktisch wählen der letzte Müll, weil es einfach dafür sorgt, dass Parteien gewählt werden, obwohl Leute ihr gar nicht zustimmen. In der Aktuellen Lage ist taktisch wählen jedoch etwas, wo man durchaus drüber nachdenken kann, da halt der Faschismus an die Haustür klopft.
Es ist aber halt auch ein Teufelskreis. Wenn eine Partei nicht die 5% Hürde knackt zieht sie nicht ein und Leute stimmen nicht für sie, weil sie vermutlich nicht die 5% Hürde knackt. Die 5% Hürde sorgt aktiv dafür, dass große Teile der Bevölkerung nicht politisch vertreten sind. Vor allem in der jüngeren Bevölkerung sind Kleinstparteien angesagt.
Meines Erachtens nach muss die 5% Hürde weg oder zumindest deutlich abgesenkt werden. Lasst doch die kleinstparteien auch ihren einen Sitz im Bundestag bekommen damit Die Partei dann auch endlich dem Bundestag auf den Sack gehen kann und nicht nur dem EU Parlament.
Es ist ein Frage deiner Prioritäten und Kompromissbereitschaft.
Deine Forderung nach Abschaffung der 5%-Hürde bezieht sich also auf eine reine Antihaltung. Die Bildung von regierungsfähigen Koalition ist essentiell für eine stabile Demokratie.
Um die Bildung von Bündnissen, Kompromissen und Mehrheiten geht es in einer Demokratie.
Wieso Antihaltung? Er ist dafür, dass seine Wünsche in der Politik umgesetzt werden, was nun mal bei einigen Themen nicht in den Programmen der Parteien mit Balken steht.
Es gibt auch einige parlamente Weltweit, die keine 5% Hürde haben und dennoch nicht daran scheitern eine Regierung zu bilden und Poltik zu machen. Im Gegenteil, trotz der 5% Hürde brauchen wir hier historisch gesehen recht lang. An Nachbarstaaten gibt es Dänemark (2%) und Niederlande (keine) die schon lange ohne größere Hürde wählen. Da kann man natürlich über einzelne Entscheidungen diskutieren, doch die Stabilität der Demokratie ist in keinem der Länder gefährdet. In Dänemark gab es 2022 die längste Dauer zur Regierungsfinden. Sage und schreibe 41 Tage. Zur Erinnerung, wir mit 5% Hürde brauchten 2017 171 Tage und zu letzten Wahl “nur” 71 Tage. Ein Beispiel für ein Parlament ohne solche Hürde ist auch das Europaparlement, das zwar keine Staatsregierung stellt, dennoch gibt es Fraktionen denen sich die vielen kleinen Parteien anschließen und politische Entscheidungen werden ohne Unterlass und (meiner Meinung nach) verantwortungsvoller als auf Bundesebene getroffen. Auch jede größere Stadt hat keine Hürde und die Leute kommen zusammen und machen Politik.
Der letzte Satz klingt fast ironisch angesichts der Forderung nach einer 5% Hürde. Wenn es um Bündnisse, Kompromisse und Mehrheit geht, warum nicht auch mit Kleinparteien Bündnisse schließen und Mehrheiten suchen?
Es lässt sich auch gut beobachten, dass es gerade in stärker gemischten Parlamenten weniger das kompromisslose Verhalten gibt Anträge von XY grundsätzlich abzulehnen. (Und dann manchmal selbst wieder einzureichen, wenn man sie doch gut findet) Je weniger Parteien, desto größer die Gräben.
Ich sags mal so. Im EU Parlament klappt das ganze auch.
Das braucht auch keine Regierung zu bilden und darum wurde die bestehende deutsche 5 %-Hürde bei Europawahlen durch das BVerfG mit eben dieser Begründung 2011 einkassiert.
Im EU-Parlament gibt es entweder wechselnde Mehrheiten oder in den meisten Fällen die “GroKo des Grauens” wie es Martin Sonneborn mal ausgedrückt hat. Ersteres ist einer stabilen Regierungsführung eher abträglich und eine dauerhafte GroKo-Regierung kann eigentlich auch niemand wollen.
Ich wähle Erststimme SPD (würg) und Zweitstimme Grüne.
Grüne ist auf jeden Fall keine Kleinpartei, aber ein Direktmandat werden die in meinem Rentnerstadtteil nicht kriegen
In meinem Wahlkreis ist wohl leider schon klar, wer (ja DER von der CDU) das Direktmandat bekommt, da hilft es auch nicht den SPD-Kandidaten zu wählen und ich kann beruhigt auch die Direktkandidatin der Grünen wählen.
"Eine Stimme für die Grünen ist verschenkt weil sie auch der Tierschutzpartei, Volt oder der Mlpd helfen könnte über die 5% Hürde zu kommen anstatt den Grünen 0.000106 sitze mehr zu geben
Wenn genug Grünenwähler taktisch eine kleinstpartei wählen würden kämen diese in den Bundestag und können so schwarz blau verhindern" /s
Das ist doch idiotisch. Wähle die Partei die du wählen willst deine einzelne Stimme ändert nichts an den Sitzverhältnissen aber Demokratie funktioniert am besten wenn du die Partei wählst von der du dich vertreten fühlst anstatt angeblich taktisch zu wählen
Ach meine Stimme ist also nutzlos? Tja, dann geh ich eben nicht wählen. /s
Was für ein Palaver. Ich wähle für die Partei dich ich am besten finde, nicht für die Partei die mir jemand vorschreibt. Wenn ich das tun würde wäre es ja keine “Wahl” mehr. Wir brauchen echt eine übertragbare Einzelstimmgebung damit ich mir solchen Glump nicht mehr ansehen muss.
Wer finanziert denn Campact? Die Amis etwa?
Also spricht sich Compact dazu aus BSW und FDP zu wählen? 🤨
Lindners Lage scheint wohl schlimmer zu sein als gedacht wenn sogar Compact versucht Hilfe zu leisten. 😂
Campact ist nicht Compact.