“Es ist richtig, dass Unternehmen sich über Sozial- und Umweltstandards Gedanken machen müssen”, so der Hamburger Milliardär.
“Es ist richtig, dass Unternehmen sich über Sozial- und Umweltstandards Gedanken machen müssen”, so der Hamburger Milliardär.
Ich habe dich nicht beleidigt. Nur deine Argumentationsweise angegriffen.
Ich nehme auch niemanden in Sippenhaft, ich greife die Entscheidungen an, die dazu führen, dass man Milliardär wird oder bleibt. Denn Milliardäre treffen bewusst die Entscheidung, ihre Angestellten nicht fair zu bezahlen.
Und genau das ist der Unterschied zwischen mir, der in eine Gesellschaft hineingeboren wird und versucht, darin zu überleben, und jemandem der wirklich etwas ändern könnte.
Ich kann wählen gehen, meine Kleidung fairtrade und öko kaufen, mit dem Bus fahren, vegan sein (und ja, ich bin alles davon, sogar meine Technik ist größtenteils sehr alt und/oder gebraucht erworben) und meine Meinung über die ethische Unmöglichkeit von Freihandelsabkommen, die afrikanische Landwirte in den Ruin treiben, ins Netz kotzen. Mein individueller Einfluss ist dabei aber annähernd null und alles, was ich mache, hilft nur mir selber, mein Gewissen zu beruhigen.
Ein Milliardär könnte deutlich mehr tun. Ein Milliardär wird man aber nicht, wenn man deutlich mehr macht. Wer seine Arbeiter fair bezahlt, Gewinnmargen nicht maximiert, Rohstoffe nicht möglichst günstig einkauft usw., wird nicht Milliardär. Wer Milliarden erbt kann nur Milliardär bleiben, wenn er diese Milliarden nicht einsetzt, um die Missstände systematisch anzugehen. Ein paar Wohltätigkeitsstiftungen zwecks Steuerersparnis zu finanzieren ist bestenfalls Nicewashing, hat aber keinen nachhaltigen Effekt.
Wer diese Entscheidungen so trifft, dass er Milliardär wird oder bleibt, ist in meinen Augen kein guter Mensch, und ergo kannst du in meinen Augen kein guter Mensch und Milliardär sein. Das ist keine Sippenhaft, das ist die Kritik spezifischer Entscheidungen.
@CyberEgg
Wird nicht besser:
Natürlich ist es Sippenhaft, wenn du unterstellst, Milliardäre bezahlen ihre Angestellten schlecht. (Ich halte das auch für Quatsch)
Was du über Milliardäre sagst, könnten Menschen aus Madagaskar Mosambik usw. 1 zu 1 über dich sagen.
Oder sie denken halt wie ich und machen einen Unterschied zwischen Europäern die nachhaltig sparsam umwelfreindlich leben, und Europäern die evtl. sogar bewusst Produkte aus Kinderarbeit kaufen und Kreuzfahrten machen.
Ich sagte nicht schlecht, sondern fair. Wenn ein Angestellter einen Lohn bekommt, der ihm ermöglicht, sich selbst und seine Familie mit Nahrung, Kleidung, Wärme im Winter, einem Dach über dem Kopf usw zu versorgen, vielleicht alle ein bisschen zwei Jahre einen Urlaub, ein bis zwei Autos und ein paar Annehmlichkeiten und dergleichen zu bezahlen und keine Angst haben muss bei ein paar Schwierigkeiten gleich alles verkaufen zu müssen und ohne alles dazustehen, dann kann man das eine gute Bezahlung nennen. Wenn aber sein Chef oder die Firmeninhaber das drölfzigfache an Vermögen, Kaufkraft und Einfluss bekommt, ist das nichtsdestotrotz keine faire Bezahlung.
Nein, eben nicht. Ich habe nur die Wahl, meinen „Fußabdruck“ so klein wie möglich zu halten und meine Meinung kundzutun oder komplett aus der Gesellschaft auszusteigen. Ich kann nicht, wie Milliardäre, Zeitungen und Lobbyisten kaufen, meine Mitarbeiter fairer bezahlen oder die Rohstoffe für meine Produktion nach fairtrade-Bedingungen auswählen und beschaffen. Oder anders ausgedrückt: ich tue aktuell, was mir möglich und zumutbar ist. Würde ein Milliardär machen, was möglich und zumutbar ist, wäre er kein Milliardär mehr.
Ein letzter Versuch, wenn du es dann nicht verstehst, kann ich dir auch nicht helfen: die Entscheidungen, die du treffen musst, um ein Milliardär zu sein, machen dich zu einem schlechten Menschen.
Edit:
Wer hält sich jetzt für moralisch überlegen?
@CyberEgg
Für moralisch überlegen hält sich der, der Gruppen pauschal verurteilt 😉
Für moralisch überlegen hält sich der, der meint sowohl für sich SELBST als auch für ANDERE zu entscheiden was “zumutbar” ist 🫣.
Selbst wenn für jemanden der mehrere Milliardäre kennt, wäre die Unterstellung “Kein Milliardär zahlt seine Angestellten fair” anmaßend.
Wieso willst du nicht verstehen, dass Milliardäre nicht einfach eine arbiträre Gruppe sind, die zufällig ein beliebiges Merkmal teilen? Es sind Entscheidungen, die dich zum Milliardär machen, und es sind diese Entscheidungen, die dich zum schlechten Menschen machen.
Und findest du es für Milliardäre wirklich unzumutbar, keine Milliardäre mehr zu sein?
Es ist die Wahrheit. Wenn man seine Angestellten fair bezahlt, kann man kein Milliardenvermögen anhäufen.
@CyberEgg
Auch wenn du deine MEINUNG mit religiösem Eifer immer wieder wiederholst wird sie nicht zur “Wahrheit”.
Unbelegte Thesen bleiben unbelegte Thesen. 🤷🏻
Dann beantworte mir doch endlich mal meine allererste Frage: wie kann man trotz Ausbeutung seiner Mitarbeiter, der Menschen in der Lieferkette und es Planeten ein guter Mensch sein?
Ich habe argumentiert und dargelegt, welche Entscheidungen ich meine und kritisieren. Du bist die Person, sie unerklärt und dogmatisch irgendwelche Phrasen wiederholt.
@CyberEgg Zu Absatz 1:
Hab ich bereits zu Beginn!
Gerade wenn du mit “Lieferketten” oder “Ausbeutung des Planeten” argumentierst treffen deine Urteile ebenso auf dich und mich zu wie auf eine. Milliardär. Auch das hab ich schon in meiner ersten Antwort erklärt.
Natürlich kannst du dich Nachhaltiger verhalten als andere, das kann ein Milliardär eben auch. Er kann große Summen in nachhaltige und soziale Projekte stecken, und es gibt sicher welche die das auch tun.
Für die Frage ob jemand ein
1/
Meine Fresse, Whataboutismus ist doch keine Rechtfertigung! Mal ganz abgesehen davon, dass Milliardäre überhaupt dsr Grund dafür sind, dass du und ich nicht Teil der Gesellschaft sein können, ohne dass andere Menschen ausgebeutet werden, hab ich dir schonmal erklärt, dass ein Milliardär eben ganz andere Möglichkeiten hat, Menschen nicht auszubeuten, ohne kein Teil der Gesellschaft ist als du und ich, aber dann kein Milliardär wäre.
Aber mir reichts. Du willst mich offenbar nicht verstehen und ich will meine Energie nicht weiter verschwenden, den selben Sachverhalt auf drölf verschiedene Arten einer verdammten Wand zu erklären. Verteidige ruhig weiter deine Corporate Overlords, ich hoffe, die Stiefel schmecken wenigstens.
@CyberEgg
2/
“guter” oder “schlechter” Mensch ist, ist der Besitz nicht das entscheidende Kriterium.
Gute Menschen und Arschlöcher findet man in allen sozialen und ökonomischen Schichten.
Ich muss mir immer wieder vorwerfen lassen “Neiddebatten” zu führen, weil ich aus Demokratie- und Gerechtigkeitsgründen für mehr Umverteilung von oben nach unten bin.
Aber die Behauptung “reiche sind schlechte Menschen” ist Quatsch.
Schon alleine deshalb, weil jeder etwas anderes unter “reich” versteht.