Der ADAC hingegen sieht Tempo 30 nicht als Allheilmittel. Ein Sprecher erklärt: "Tempo 30 alleine ist nicht immer geeignet, Unfälle zu verhindern.
Das mag schon sein, wenn die Anzahl der Getöteten und Verletzten trotzdem runtergeht, ist das das Mittel der ersten Wahl.
Die Stadt, die ich erwähnte, hat viel Durchgangsverkehr, denn sie liegt an einer Kreuzung von 2 Bundesstraßen mit Anbindung zu 2 Autobahnen. Der ÖPNV ist natürlich beschissen, ein Problem, das noch dadurch verstärkt wird, dass 3 in eine Richtung Dörfer weiter die Grenze zu einem anderen Verkehrsverbund liegt. Topographie (Rand eines Mittelgebirges) nicht unbedingt fahrradfreundlich und die Strecken für viele Pendler wären dafür auch zu lang.
Trotzdem ist eine dortige kommunalpolitische Fraktion der Meinung, man könnte ganz einfach die Autofahrer aus der Stadt vertreiben, indem man es ihnen so unangenehm wie möglich macht, da durchzufahren. (Umgehungsstraßen gibt es, auch topographisch bedingt, nur eine, in eine Richtung, das ist die mit dem Kindergarten und Tempo 30) Die Ampelschaltungen auf sämtlichen Durchgangsstraßen sind eine Katastrophe, zu Hauptverkehrszeiten steht man mehr, als man fährt. Seitdem kommunal festgelegte Tempolimits auf Bundesstraßen einfacher möglich sind, fangen dort auch noch überall 30-Schilder wegen angeblichem Lärmschutz aus dem Boden zu sprießen. Ich fahre da nur noch hin/durch, wenn ich unbedingt muss. Viele Andere können sich das leider nicht aussuchen.
Das klingt wirklich nicht schön. Ich meine irgendwie muss man ja auch seinen Alltag bestreiten können… Und dazu gehört irgendwie Mobilität. Ich denke die Herausforderungen sind sicherlich anders zwischen Stadt und Land… Aber irgendwie müssen die Normalbürger ja auch zur Arbeit, Einkaufen oder wasauchimmer. Und unnötig lang im Auto herumzusitzen, oder auf den Bus zu warten ist jetzt auch nicht so dolle. Ich kann mir da Besseres vorstellen.