Ich würde freiwillig einem Zensus in diesem aktuellen politischem Klima nicht ohne weiteres meine Queerness offenbaren.
Leider hast du da Recht - ich wäre da wenn ich divers wäre auch vorsichtig bei den AfD-Wahlergebnissen und dem gesamten gesellschaftlichen Klima. Vor allem, weil es dann ja riesig Aufwand ist und einem im Endeffekt wenig bringt.
Hab auch schon überlegt ob ich mich mit dem Selbstbestimmungsgesetz als divers eintragen lasse, aber wenn die AfD irgendwann mit der Republikaner-CDU regiert, ist es vielleicht gesünder als cis rüberzukommen.
“Um als „divers“ gelten zu dürfen, ist ein ärztlicher Nachweis für „das Vorliegen einer Variante der Geschlechtsentwicklung“ erforderlich.”
Ach, wenns sonst nix ist…
Warum man jetzt hier wieder rumkategorisieren und mit Prozentzahlen flexen will, ist mir ein Rätsel. Und wenns nur eine Person ist, es geht doch darum, keinen gesellschaftlichen Rollenzwang auszuüben. Leben und leben lassen.
Ich hab eine leise Ahnung, dass sich diese Zahl beim nächsten Zensus etwas ändern könnte, dank des Selbstbestimmungsgesetzes
Sehr random, aber ich bin mir relativ sicher, dass ich mal mit der Person auf dem Bild auf einem Date war.
Sollte die Zahl richtig ist habe ich 0.21% der diversen Population in Deutschland gedatet. Nicht verrückt viel, aber wahrscheinlich mehr als bei jeder anderen Populationsgruppe.
Statistik. Yay.
Ich habe 100% der Frauen gedated, die mit mir überhaupt ein Date haben wollten. Dafür liegt meine Erfolgsquote nah bei deinem Prozentwert.
Zensus 1822; nur 969 Menschen linkshändig!!
Kann mit jemand in einfacher Sprache erklären was der Unterschied ist oder Menschen ausmacht die
- intersexuell
- transsexuell
- nicht-binär sind?
Bin in dieses Thema nie richtig eingestiegen und dachte, dass wäre alles dasselbe.
Intersex: Menschen, die aufgrund von abweichenden Körpermerkmalen, Chromosomen, etc. bei Geburt nicht klar in die biologisch-physiologischen (körperliche Eigenschaften) Kategorien (engl. sex) Mann bzw. Frau passen. Früher hat man oft im frühen Kindesalter ohne die Zustimmung des Kindes geschlechtsangleichende Maßnahmen durchgeführt - oftmals war dass dann aber widersprüchlich zur eigentlichen Geschlechtsidentität - weswegen viele dieser Menschen sich nun auch als trans identifizieren.
Transsexuell: Medizinische Diagnose für Menschen, die geschlechtsangleichende Maßnahmen an ein anderes physiologisches Geschlecht anstreben bzw. durchführen (lassen) - teilweise ist diese Diagnose auch Voraussetzung für geschlechtsangleichende Maßnahmen. Wird mit dem ICD-11 durch die Diagnose Geschlechtsinkogurenz ersetzt. Von großen Teilen der Community wird der Begriff Transgender bevorzugt.
Transgender: Jemand der sich mit einem Geschlecht identifiziert, dass nicht dem Geburtsgeschlecht (sex) entspricht. Das tatsächlich gelebte Geschlecht bzw. das präferierte Geschlecht ist dann das gender (soziale Geschlecht) in der Begrifflichkeit. Dies kann, muss aber nicht, mit geschlechtsangleichenden medizinischen Maßnahmen einhergehen.
Nicht-binär: Menschen, welche sich nicht (ausschließlich) zu den sozialen Geschlechtskategorien Mann bzw. Frau zugehörig fühlen. Sie können sich z.b. keinen, einem anderen (außerhalb von Mann und Frau), mehreren oder einem zeitlich wechselnden Geschlecht zugehörig fühlen.
Vielleicht helfen dir noch zwei konkrete Beispiele für besseres Verständnis:
- Ich wurde von der Physiologie her als Mann geboren, so bei Geburt kategorisiert und bin so aufgewachsen. Das hat sich für mich schon immer falsch angefühlt. Seit etwa einem Jahr identifiziere ich mich als Frau, habe darauf hin auch mein legales Geschlecht und Namen geändert. Zudem bin ich den österreichischen Prozess zum Starten der Hormontherapie durchlaufen und jetzt seit einem halben Jahr auf Hormontherapie - ich führe meinem Körper Östrogene zu und nehme Testosteronblocker. Ich bin daher Transgender und aus medizinischer Sicht Transsexuell, nicht aber Intersex (zumindest meines Wissens nach nicht, ich habe nie Chromosomen testen lassen) und auch nicht nicht-Binär.
- Mein Freund J. ist von der Physiologie seines Körpers her als Frau geboren und wurde so kategorisiert. Er hat ebenfalls früh bemerkt, dass ihm die soziale Kategorie Frau teilweise nicht passte. J. identifiziert sich als genderfluid (sprich sein nach außen präsentiertes Geschlecht ist nicht immer ein und das selbe). Er nutzt jedoch unabhängig davon wie er sich präsentiert maskuline (er/ihn) oder neutrale (they/them) Pronomen. J. möchte keine Hormontherapie anfangen, hat seinen Geschlechtseintrag und seinen Namen aber ändern lassen - aufgrund der österreichischen Rechtslage jedoch in männlich, da X/divers/offen nur für Intersexmenschen möglich ist. Er also ist nicht Intersex und auch nicht im medizinischen Sinne Transsexuell, aber transgender und nicht-binär.
Danke. Endlich habe ich das mal mit den ganzen Begriffen kapiert
Intersexuell: Es gibt zwei biologische Geschlechter, die sich durch Faktoren wie Gameten, Chromosom usw. ergeben. Wenn die Zuordnung aber nicht eindeutig ist (bspw. weibliche Chromosomen, aber männliche Gameten) wird von Intersexualität gesprochen. Es ist ein biologischer Begriff.
Transsexuell: Beschreibt die Abweichung der eigenen Geschlechtsidentität gegenüber dem biologischen Geschlecht. Eine Person hat bspw. männliche Körpermerkmale, fühlt sich aber als Frau. Es können auch nicht-binäre Personen sein. Das ist eher ein psychologischer Begriff und er ist sehr weit gefasst.
Nicht-binär: Beschreibt Geschlechtsidentitäten, die nicht in männlich oder weiblich hinein passen. Bspw. wenn man sich teils männlich, teils weiblich fühlt oder nichts von beidem.
Danke schön, denke bei mir hat es endlich Klick gemacht
Wo ist die diversifizierungsstrategie?
Das halte ich für Quatsch, ich kenne persönlich mindestens 4 Leute, die divers eingetragen haben. So eine krasse Anomalie kann ich jetzt ja nicht sein
Währenddessen kenne Ich keine einzige Person welche sich als divers bezeichnen würde. Ist glaube ich auch keine Anomalie, also vielleicht sollten wir Statistiken Statistikern überlassen anstatt persönliche Anekdoten als Referenzen zu verwenden…?