• macniel@feddit.org
    link
    fedilink
    arrow-up
    61
    ·
    3 days ago

    Tja dann soll die SPD halt auch mal mehr Linke Politik machen, sonst bleiben sie halt einfach mid.

  • Saleh@feddit.org
    link
    fedilink
    arrow-up
    16
    ·
    edit-2
    3 days ago

    Doch der Weg in die Opposition ist vermutlich ausgeschlossen.

    Die SPD muss Verantwortung in einer möglichen schwarz-roten Koalition übernehmen und gleichzeitig das Wahlergebnis aufarbeiten. Wer trägt die Verantwortung für 16,4 Prozent der Zweitstimmen? Gestern hat der Parteivorstand sich nun offiziell auf den Weg gemacht, das Wahlergebnis zu analysieren und Schlüsse daraus zu ziehen.

    Wenn die Koalition mit Merz “alternativlos” ist, dann kann Merz alles durchdrücken und die SPD wird noch rechtere Politik machen, als sie die letzten Jahrzehnte eh schon gemacht hat. Dazu wird sie CDU und CSU Minister in Ämter heben, die die Fortschritte der letzten Jahrzehnte komplett abschaffen wollen. Verkehr, Finanzen, Inneres… Wobei vielleicht wird Faeser mit ihrer authoritären Überwachungspolitik auch von der Union getragen.

    Nur wenn man die richtigen Schlüsse ziehe, werde man als Volkspartei der linken Mitte wieder mehrheitsfähig. Dafür will man laut Papier die Entwicklung der vergangenen Jahre durch eine Kommission aufarbeiten lassen, zu der auch externe Expertise hinzugezogen werde.

    Ihr werdet nicht mehr gewählt, weil ihr rückgratlos seid, weil man sich in keiner Weise darauf verlassen kann, dass ihr bestimmte Prinzipien verteidigt. Und jetzt ist eure Lösung, von überbezahlten Consultants gesagt zu bekommen, welche Positionen ihr den Leuten vorgauckeln sollt…

    Die SPD hat die Schüsse immer noch nicht gehört. Es wäre fast schon witzig, wie sie ähnliche Fehler wie die US Demokraten machen, wenn es nicht so traurig wäre.

    • TeutonenThrasher@feddit.orgOP
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      8
      ·
      3 days ago

      Deren Wahlkampf war dieses Jahr auch irgendwie nichtssagend. Da waren riesige Plakatwände aufgestellt mit großen Worten wie “Wirtschaft” (aber dafür wenig Inhalt) drauf. Das Wirtschaftsthema wird doch gar nicht mit der SPD assoziert. Das war alles unehrlich, austauschbar und beliebig.

      2021 hat man immerhin noch mit dem “Klimakanzler” Furore gemacht. Was auch im Nachhinein Unsinn war, aber immerhin haben die Leute darüber geredet. Diesmal war das ja weniger als nichts. Und selbst Scholz ist nur Kanzler geworden, weil sein Kontrahent im Flutgebiet gelacht hat. Dieses Glück hatte man diesmal nicht.

      Ich habe überhaupt nicht den Eindruck, dass die Partei als ganzes eine Vision hat. Man ist gefühlt immer in der Regierung und hat kaum einen Anspruch, der darüber hinausgeht. Es gab ja auch bis jetzt kaum eine Notwendigkeit, das eigene Profil zu schärfen.

      Die SPD ist seit meiner Kindheit irgendwie einfach die Partei, die im Hintergrund einfach “da” ist. Keiner weiß genau, was sie macht und ob man sie überhaupt noch braucht. Kompetenzen würde ich ihr nur zuschreiben, wenn es um die Verwaltung des Ist-Zustands geht. Dass sie inzwischen selbst im Ruhrgebiet Federn lassen muss, ihrer ehemaligen Herzkammer (zunehmend auch noch an die Afd) spricht Bände. Eigene Akzente setzt man in letzter Zeit vermehrt nur im Einstimmen im Kanon des Geschreies nach Überwachung. Oder indem man mit einem Auge gleich nach rechts schielt.

      • cows_are_underrated@feddit.org
        link
        fedilink
        arrow-up
        6
        ·
        3 days ago

        Ich Stimme dir voll zu. Die SPD ist was mal die CDU war (zumindest aus meiner beschränkten Wahrnehmung heraus). Die stehen für irgendwie nichts. Ja, sie wollen 15€ Mindestlohn, aber mehr weiß ich auch nicht. Die CDU hat ja mittlerweile offen zugegeben, dass sie den Faschos helfen wollen. Ist eine beschissene Position, aber es ist eine Position.

      • trollercoaster
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        4
        ·
        edit-2
        3 days ago

        Und selbst Scholz ist nur Kanzler geworden, weil sein Kontrahent im Flutgebiet gelacht hat.

        Ja. Der farblose roboterhafte austauschbare Komplize eines der größten Steuerverbrecher der bundesdeutschen Geschichte wurde nur Bundeskanzler, weil der Gegenkandidat dabei beobachtet wurde, wie er eine menschliche Reaktion hatte.

        Und vier Jahre später bekommen wir einen menschenverachtenden Unmenschen wie Friedrich Merz als Bundeskanzler. Und Scholz wahrscheinlich einen Ministerposten. Und das ist noch der bestmögliche Ausgang, weil das bedeutet, dass der Merz nicht gleich offen mit den Nazis koaliert.

    • superkret@feddit.org
      link
      fedilink
      arrow-up
      7
      arrow-down
      1
      ·
      3 days ago

      Für Merz ist die Koalition mit der SPD alternativlos.
      Eigentlich könnte die SPD hier richtig Druck machen.

        • superkret@feddit.org
          link
          fedilink
          arrow-up
          5
          ·
          3 days ago

          Ich traue den Deutschen immer noch zu, dass das die Union ein Drittel ihrer Stimmen kosten würde.
          Und bundesweite Demonstrationen verursacht.
          Und Merz Unions-intern ernsthaft in Gefahr bringt.

          Gegenüber der Alternative, der SPD ein paar soziale Brocken hinzuwerfen, auf jeden Fall die riskantere Alternative.

          • Don_alForno@feddit.org
            link
            fedilink
            arrow-up
            4
            ·
            3 days ago

            Ich traue den Deutschen immer noch zu, dass das die Union ein Drittel ihrer Stimmen kosten würde.

            Das ist nach den zwei Abstimmungen im Januar nicht passiert, dann passiert es auch bei einer Koalition nicht, die dann ja erstmal vier Jahre regieren würde. Bis dahin haben sich die Stammwähler das schön geredet.

    • Melchior@feddit.org
      link
      fedilink
      arrow-up
      5
      ·
      3 days ago

      Es wäre fast schon witzig, wie sie ähnliche Fehler wie die US Demokraten machen, wenn es nicht so traurig wäre.

      Machen sie doch. Die Grünen und Linken sind allerdings viel bessere Alternativen für linkere Wähler und die Union ist halt auch rückgratlos, nur mit noch mehr Hetze. Keine Ahnung wofür wir die SPD noch brauchen.

      • trollercoaster
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        5
        arrow-down
        1
        ·
        edit-2
        3 days ago

        Die Grünen sind nicht besser, als die SPD. Die haben genau zum gleichen Zeitpunkt wie die SPD angefangen, ihre Ideale zu verkaufen. Die Schröder-Regierungen, deren Sozialabbau unsere Gesellschaft an den Rand des Abgrunds geführt hat, and dem sie jetzt steht, waren eine Koalition aus SPD und Grünen.

        Leider sind die Linken außenpolitisch selbstzerstörerisch naiv. Eine wählbare auch nur moderat linke Partei wäre schön.

        • Melchior@feddit.org
          link
          fedilink
          arrow-up
          2
          ·
          3 days ago

          Wenn ich mir das verhalten der beiden Parteien in letzter Zeit anschaue, waren die Grünen bei weitem besser als die SPD. Zum Beispiel AFD Verbot. Die meisten Grünen haben die entsprechenden Anträge unterschrieben und sich dafür eingesetzt. Der Parteitag hat auch pro AFD Verbot entschieden. Die SPD verhindert aktiv dass die AFD als gesichert rechtsextrem eingestuft wird, da sie verhindert, dass entsprechende Gutachten veröffentlicht werden.

          Soll nicht heißen, dass die Grünen unfehlbar sind. Der Migrationskurs vor der Wahl war einfach nur scheiße, aber sie sind halt auch noch nicht da wo die SPD heute ist.

  • superkret@feddit.org
    link
    fedilink
    arrow-up
    20
    ·
    edit-2
    3 days ago

    Diesmal werden sie nach den Wahlen den Reichstag betreten,
    diesmal werden sie zum Heiligen Kompromisius beten;
    diesmal erscheinen die ältesten Greise mit Podagra,
    denn wenn die Wahlen vorbei sein werden, sind sie alle wieder da.

    Und mit ernsten Gesichtern werden sie unter langem Parlamentieren
    wirklich einen Ruck nach links konstatieren.

    Damit es aber kein Unglück gibt in der himmlischsten aller Welten,
    und damit sich die Richter nicht am Zug der Freiheit erkälten,
    und überhaupt zur Rettung des deutsch-katholisch-industriellen Junkergeschlechts
    machen nach den Wahlen alle Parteien einen Ruck nach rechts.

    — Theobald Tiger, 1928

  • Hl. Strohsack (123)@feddit.org
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    7
    ·
    3 days ago

    Es gibt Parteien für ich mehr Sympthien habe und welche, für die ich weniger oder überhaupt gar keine übrig habe. Die SPD ist dazwischen.

    Aber alleine um diese Sysiphusarbeit nachzuvollziehen und vielleicht auch mit beeinflussen zu können ist es wahrscheinlich nicht ausreichend nur Medienberichte und parteieigene Verlautbarungen aufzuschnappen.

    Transparenz und große, mutige Schritte erwarte ich nicht (mehr oder nicht spürbar, auch nicht über 2029 hinaus), plötzlich ist die Mitgliedschaft trotzdem reizvoll. Sozialdemokratie hat ja durchaus Potential. Mit anderen Organisationen aus derselben Tradition kann das linke Spektrum wieder bessere Wurzeln in die Gesellschaft schlagen.

    Ich bin zum Beispiel Mitglied des ASB, die sich nicht in erster Linie aus religiöser Motivation zum helfen berufen fühlen und dabei eine klare Haltung haben etwa bei der Durchführung von Kursen für Erste Hilfe bei der AfD-Bundestagsfraktion.

    • Raven@feddit.org
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      2
      ·
      1 day ago

      Die SPD hat ihre Wurzeln, ihre Werte, den größten Teil ihrer Mitglieder und auch ihre Wähler verraten. Mehr muss man zu diesen Pack glaube ich nicht sagen.

    • trollercoaster
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      9
      ·
      edit-2
      3 days ago

      Ich habe beide Schröder-Regierungen bewusst miterlebt. Für die SPD habe ich weder Sympathien, noch Mitleid übrig. Das ist eine CDU in rotem Anstrich, die kann weg. Die pseudosoziale Folklore, die die jetzt wieder aus der Trickkiste holen, packen die jedes Mal nach einem schlechten Wahlergebnis aus. Lass Dich nicht verarschen, das ist nur Kaspertheater. Die SPD wird nie wieder eine Arbeiterpartei werden.

      • Hl. Strohsack (123)@feddit.org
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        2
        ·
        1 day ago

        An der SPD kein gutes Haar zu lassen ist leicht. An den Gründen hat die SPD selbst auch wesentlichen Anteil. Mich schreckt sie in weiten Teile auch weiterhin ab. Trotzdem finde ich es aktuell vernünftig, sie nicht komplett aufzugeben.

        Es gibt nämlich noch Leute, für die trotz alledem was gerade ist weder Die Linke noch die Grünen wählbar sind. Diese brauchen weiterhin eine Wahloption. Union, FDP und vor allem AfD sind aufgrund anderer Grundauffassungen und ihres vorherrschenden Weltbilds keine. Das linke Spektrum sollte versuchen nicht noch mehr Menschen an diese zu verlieren. Das würde nur deren Selbstinszenierungen bestätigen, was im Ergebnis keinen Fortschritt bringt. Im übrigen ist in Zeiten wie diesen wenig damit gewonnen wenn als Ersatzhandlung regelmäßig Parteien gewählt werden, die wahrscheinlich in ihrem Lebtag nie die Kommune verlassen (wollen) oder bei mehreren Wahlen auf anderen Ebenen bislang kein einziges Mal >= 1% der Stimmen der Wahlberechtigten erhalten haben.

        In meiner Wahrnehmung sind die Grünen und Die Linke tendenziell anschlussfähig genug, sie sind nicht die, die sich öffnen und bewegen müssen. Nicht falsch verstehen, ich wünsche mir mehr Einfluss von beiden und möchte auch nicht das beide elitär, engstirnig und abgehoben im Politikbetrieb auftreten. Schärfe und Profil gilt es aber unbedingt zu bewahren.

        Leider erlauben nur wenige Parteien Doppelmitgliedschaften. Dafür gibt es einerseits gute Gründe und anererseits sind sie hier und da auch gar nicht notwendig, das ist mir aus eigener, inzwischen vielleicht veralteter und ganz und gar nicht universal gültigen, Erfahrung alles klar. Die Satzung und Statute der SPD, die ich zuletzt überflogen habe empfinde ich als ziemlich restriktiv. Wirklich schade.

        Aber die Chance das linke Spektrum insgesamt zu stärken wäre mir eine (zeitweilige) Mitgliedschaft wert. Es mag sein, dass es sehr ernüchternd und hart sein wird. Aber weil das, was heute als normal und menschlich gilt und was sich in einer vermeintlichen Mitte einpendelt erschreckend ist, sehe ich mich gezwungen mich auch an dieser Stelle dem Ekel entgegegenstellen. Ich kratze meine letzten Scherben Hoffnung zusammen und werfe einen Blick in das Innere der Sozialdemokratie, vielleicht überschätze ich mich, vielleicht gibt es im Inneren aber durchaus noch aufrechte, progressive und tolle Menschen, die ich sinnvoll stützen kann.

        Und wenn ich dabei nur die Möglichkeit bekommen sollte bei einer verbindlichen Entscheidung zu einem möglichen schwarz-roten Koalitionsvertrag nicht zuzustimmen und/oder linksabweichelnde Personen und Gliederungen kennenlerne, die mein bisheriges Bild von außen differenzieren.

      • Hl. Strohsack (123)@feddit.org
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        4
        ·
        3 days ago

        Das schon. Aber ich habe meine Zweifel ob ihre gelernten Fähigkeiten auch überall bedingungslos angewendet würde. Sie können ja Kurse an der großartigen Institution Volkshochschule belegen.

        • albert180@discuss.tchncs.de
          link
          fedilink
          arrow-up
          4
          ·
          3 days ago

          Ja, den Gedanken hatte ich auch.

          Aber selbst wenn sie nur “Erste Hilfe” bei “Biodeutschen” leistet, ist der Gerettete am Ende nicht unbedingt ein rassistisches Arschloch, welches so denkt wie sie.

          Unterm Strich also vermutlich trotzdem ein Net Benefit für die Gesellschaft wenn jeder diesen Skill besitzt

        • trollercoaster
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          1
          ·
          edit-2
          3 days ago

          Aber ich habe meine Zweifel ob ihre gelernten Fähigkeiten auch überall bedingungslos angewendet würde.

          Wenn die das nicht tun, gibt es immer noch § 323c StGB. Der wird aber leider allzu oft viel zu lasch ausgelegt.