Die Tendenz ist natürlich zu einer stärkeren Kommerzialisierung, unabhängig von der neuen Regierung. Ideen wie Datentreuhänder, oder PIMS zeigen, wo die Reise hingehen soll. Vor ein paar Monaten gab es ja Gesetz, das “Dienste zur Einwilligungsverwaltung” möglich machen sollte.
Aber diese Vorschriften und ganzen Überlegungen sind weitgehend losgelöst von den wirtschaftlichen und technischen Bedingungen. Ich hab keine Ahnung, ob das nur Unkenntnis ist oder absichtlich so vermurkst wird.
Weiß jemand mehr?
Bei der Menge an
LobbyismusKorruption in unserer Politik unterstelle ich inzwischen bei solchen Dingen Absicht.Es gibt genug Windmühlensprenger und Maskengegner.
Die wirtschaftlichen Anreize kann man nachvollziehen. Für personalisierte Werbung gibt’s mehr Geld. Gerade die Presseverlage wollen wohl nicht verzichten.
Die Bundesdruckerei (private GmbH) buhlt darum, Datentreuhänder zu werden. Warum die ausgerechnet da Geld schneiden wollen, weiß ich zwar nicht, aber die Absicht ist öffentlich.
Aber dann kommen so absurde Sachen wie dieses Gesetz, um die Cookie-Bannerflut einzudämmen. Da sollen dann irgendwelche privaten Firmen “Dienste zur Einwilligungsverwaltung” anbieten. Man hinterlegt bei so einer Firma seine Vorlieben und die Firma leitet die dann an besuchte Webseiten weiter, anstatt dass man ein Banner wegklickt. Natürlich muss so ein Dienst behördlich zertifiziert werden. Das ist so absurd, dass ich einfach nicht nachvollziehen kann, wie dieser Grundansatz überhaupt zustande kommt.
Im Endeffekt ist gerade eine extrem kritische Phase:
- Stand aktuell sind alle Datenübertragungen in die USA illegal. Es zuckt nur gerade noch keiner, weil damit wirklich die komplette IT-Infrastruktur brennt
- Die US-Regierung hat ja auch schon klar gemacht, wo der Weg hingeht: Wer versucht, die Techkonzerne zu regulieren, kriegt Sanktionen. US-Präsident Musk hat überhaupt keine Lust, dass ihm sein X wegreguliert wird
- Jetzt ist die interessante Frage, wie die EU sich positioniert, ob sie stark bleibt oder einknickt
- Knickt sie ein, ist auch sämtliche GDPR direkt hinfällig, weil es natürlich ein riesiger Wettbewerbsnachteil für europäische Unternehmen ist, wenn unregulierte Techkonzerne aus den USA und China quasi machen können, was sie wollen
Vielleicht sollten wir solche Artikelserien wie die Databroker Files oder die Talks zu den Volkswagen Daten viel öfter haben und einfach regelmäßig Journalisten und Aktivisten die Daten von… Sagen wir “Personen, die sich regelmäßig im Bundestag aufhalten” kaufen und öffentlich analysieren lassen. Könnte vielleicht für ein Umdenken sorgen?
Aber ein Umdenken wohin? Das ist die Frage.
Ich finde auch, ehrlich gesagt, die öffentliche Debatte zu dem Thema ziemlich konfus. ZB werden ständig die Rechte auf Privatsphäre und auf Datenschutz durcheinander geworfen, obwohl es verschiedene sind, zwischen denen es potenzielle Spannungen gibt. Ich weiß nicht wirklich, wo die Gesellschaft als Ganzes hinwill.